Universität Wien

170213 UE Übung "Körperpraktiken und Geschlechterinszenierungen" (2018S)

Mind the gap? Performative Praktiken der Ver(un)eindeutigung entsprechender Zuschreibungen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 03.03. 16:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Freitag 27.04. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Freitag 04.05. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Freitag 08.06. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Freitag 22.06. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Theater produziert und reproduziert seit seinen Anfängen Humandifferenzierungen, die gemeinhin als individuelle Eigenschaften, soziologisch wiederum als Mitgliedschaften gefasst werden, „die Menschen zu Exemplaren sozialer Gebilde (vor allem von Kollektiven) machen“ (Hirschauer 2014). Die Übung konzentriert sich auf eine der ältesten Klassifikationen dieser Art, nämlich auf jene der Geschlechterdifferenzierung. Von Interesse ist, wie das Dispositiv Theater solche Differenzierungen evoziert, bestätigt und stört. Der Fokus liegt dabei sowohl auf historischen, als auch auf gegenwärtigen Aufführungspraktiken.
Basierend auf einer gemeinsamen Lektüre ausgewählter theoretischer Texte soll zunächst danach gefragt werden, inwiefern bereits in der Antike oder im Elisabethanischen Zeitalter die performative Praxis des Cross-Dressings Geschlechterzuschreibungen produziert und womöglich infrage gestellt hat (vgl. Rabinowitz 2004). Im Anschluss daran sollen die Studierenden anhand ausgewählter Theater- und Performancearbeiten der letzten Spielzeiten künstlerische Strategien der „VerUneindeutigung“ (Engel 2002) identifizieren und diskutieren. Begriffe wie „Repräsentation“, „Maskerade“, „Cross-Dressing“, „Drag“ und „(Un)doing Difference“ werden an der Schnittstelle von Theaterwissenschaft und Queer Studies beleuchtet und für die Analyse von Geschlechterinszenierungen im weitesten Sinne fruchtbar gemacht.

Die Lehrveranstaltung versteht sich als Labor, in der die Freude am interdisziplinären, teamorientierten Arbeiten im Mittelpunkt steht. Auf Referate wird bewusst verzichtet, stattdessen werden in workshopartigen Arbeitsphasen Forschungsfragen und -thesen erarbeitet, die dann in gemeinsamen Inszenierungsanalysen erprobt werden.
Ziel ist es, den Studierenden Instrumentarien zur Analyse von Körperpraktiken und Geschlechterinszenierungen zu vermitteln und ihre Sensibilisierung für die „Gemachtheit“ von Gender zu fördern.
Literatur: Case, Sue Ellen (1985): Classic Drag: The Greek Creation of Female Parts. In: Theatre Journal 37/3. Staging Gender. Baltimore: The Johns Hopkins University Press, S. 317-327. Engel, Antke (2002): Wider die Eindeutigkeit. Sexualität und Geschlecht im Fokus queerer Politik der Repräsentation. Frankfurt am Main: Campus.
Hirschauer, Stefan (2014): Un/doing Differences. Die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten. In: Zeitschrift für Soziologie 43 (3), S. 170-191.
Rabinowitz, Nancy S. (2004): Politics of Inclusion/Exclusion in Attic Tragedy. In: McHardy, Fiona / Marshall, Eireann (Hg.): Women’s Influence on Culture in Antiquity. New York: Routledge, S. 40-55.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Lektürehausaufgaben, Impulsreferate, schriftliche Abschlussarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vorbereitende Lektürehausaufgaben: 30%
Aktive Mitarbeit (Anwesenheit in den Plenarsitzungen, Text- und Inszenierungsanalysen im Team, Diskussionsbeiträge): 30%
Schriftliche Abschlussarbeit: 40%

Prüfungsstoff

Literatur

Eine Lektüreliste sowie ausgewählte theoretische Texte werden den Studierenden über Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21