Universität Wien

170214 UE Übung "Körperpraktiken und Geschlechterinszenierungen" (2019W)

Körper, Diskurs, Macht - Einführung in die Biopolitik der Medien

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung findet als Blockveranstaltung statt!
Fehlzeiten von maximal zwei thematischen LV-Sitzungen (nicht Tage) sind schadlos ohne Entschuldigung möglich. Bei darüber hinausgehenden Fehlzeiten kann die Lehrveranstaltung nur noch nach Vorlage eines ärztlichen Attests positiv absolviert werden.
Die Veranstaltungsinhalte (Seminarplan, Textlektüren, ...) werden im Anschluss an die Vorbereitungssitzung im Oktober über Moodle zur Verfügung gestellt.

  • Freitag 11.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 02.11. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 03.11. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 16.11. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 17.11. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„There’s a better version of you out there. Get up and find it“ lautet der programmatische Werbeslogan für Jawbones Fitnesstracker „Up“. Das Gerät, das wie ein Armband um das Handgelenk der User*in getragen wird, misst nicht nur beim eigentlichen Sport Herzfrequenz, Lauftempo, verbrannte Kalorien und zurückgelegte Kilometer. Vielmehr stellt es die Schnittstelle für eine gleichnamige App dar, die zusätzlich zum Sport den kompletten Alltag der User*in mitgestaltet und -verwaltet: Essverhalten, Schlafgewohnheiten und sogar Freundschaften sind weitere Bereiche, die durch „Up“ optimiert werden sollen – zumindest so lauten die Versprechen der Werbekampagne. Selbstoptimierung, sowohl in physischer wie auch in psychischer Hinsicht, scheint das Diktum medialer Gegenwart zu sein. „Up“ von Jawbone ist nur eines von unzähligen Beispielen dafür. Wenn selbst die elektrische Zahnbürste ihre Signale per Funkverbindung an eine dazugehörige Smartphone-App schickt, die vorschlägt, wie das Putzverhalten und damit die Gesundheit der eigenen Zähne verbessert werden kann, offenbart sich ein grundlegender Wandel im kulturellen Verhältnis von Subjekt, Körper und die Herrschaft über diesen. Doch was sich zunächst als ein aktuelles Phänomen darstellt, ist der Zwischenstand einer langen Entwicklung, deren Beginn bereits im 18. Jahrhundert liegt. Die Entdeckung von Bevölkerung als einer politischen Größe, die durch Techniken und Medien der Erfassung, Rasterung, statistischen Einteilung und Auswertung kontrolliert werden kann, stellt nach Michel Foucault die Grundlage für die Entstehung jener Machtform dar, die er Biomacht nennt. Nicht mehr das Bestrafen ist Mittelpunkt der dazugehörigen Biopolitik, sondern die Erzeugung einer produktiven Bevölkerungsmasse durch Techniken der Kontrolle.
Das Seminar möchte sich anhand kanonischer Texte von Foucault sowie anderer Autor*innen wie Giorgio Agamben, Gilles Deleuze und Donna Haraway mit Fragen der Entstehung, Ausformulierung und Wirkungsweisen von Biopolitik im medialen Kontext beschäftigen. Neben der gemeinsamen Diskussion einzelner Texte liegt ein besonderer Schwerpunkt des Seminars demnach in der Analyse verschiedener Medien und Artefakte, die im Kontext von Biopolitik eine wichtige Rolle spielen.

Die Studierenden können nach erfolgreichem Abschluss des Seminars
- die Ansätze ausgewählter Theoretiker*innen zum Thema Biomacht benennen und beschreiben,
- ästhetisch-formale und narrative Konstruktionspraktiken und Besonderheiten ausgewählter Medienbeispiele zum Thema erkennen und beschreiben,
- die Theorien und Beispiele (wissenschafts-)historisch einordnen,
- die erarbeiteten Positionen und Beispiele in anderen, selbst recherchierten Beispielen erkennen,
- das erlernte Wissen in die Gestaltung und Durchführung einer Expert*innen-Sitzung im Team übersetzen und anwenden.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten.
Es findet eine Vorbereitungssitzung im Oktober statt, in der die Sitzungsinhalte und Leistungsanforderungen vorgestellt und nachfolgende Aufgaben verteilt.
Bis zum Blocktermin findet eine Phase des Selbststudiums statt. Die Studierenden bereiten die Texte und Medienbeispiele wie im Seminarplan angegeben vor.
Während des Blocktermins werden die einzelnen Sitzungen vom Dozierenden und studentischen "Expert*innen-Teams" geleitet. Die Expert*innen-Teams überlegen sich unter Vorlage eines Sitzungskonzeptes Moderationsfragen, Analysebeispiele, Gruppenmethoden etc., um die Sitzungsinhalte gemeinsam mit dem Dozierenden inhaltlich sowie didaktisch aufzubereiten.
Zur Vorbereitung auf die gemeinsamen Seminardiskussionen und zur Überprüfung des eigenen Wissenstands wird an jedem Tag der Blockveranstaltung ein Textkenntnistest zu den Texten des jeweiligen Tages geschrieben. Diese Tests werden benotet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für die Endnote sind folgende Teilleistungen und -noten relevant:
- Textkenntnistests (4 Stück, jeweils 10%)
- Konzeptpapier + Durchführung Expert*innen-Team (60%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die aus den einzelnen Teilleistungen errechnete Gesamtnote muss mindestens die Note "4" ("Ausreichend") ergeben, um das Seminar positiv abschließen zu können.

Prüfungsstoff

Inhalte des Seminars und eigene Fortführungen.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21