Universität Wien

170215 UE Übung "Körperpraktiken und Geschlechterinszenierungen" (2020S)

Mediale Strategien der Affizierung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Die Übung findet auch am 30.04. statt - die erste Hälfte im Kino des Medialab in der Rotunde

DO 19.03.2020 16.45-18.15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
DO 26.03.2020 15.00-18.15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
DO 07.05.2020 15.00-18.15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
DO 28.05.2020 15.00-18.15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
DO 18.06.2020 15.00-18.15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Wenn mich etwas angeht, berührt, betrifft, in Regung versetzt, dann werde ich "affiziert". Was uns wie berührt, betrifft, angeht und wie es uns so geht, das (so behauptet die Medien- und Kulturwissenschaft) hängt von Medien und Narrativen ab. Was mit Berührung, Betroffenheit und Uns-Angehen adressiert ist, wird in diesem Kurs mit dem Begriff und den Theorien zum Affekt bearbeitet.
Das Seminar beschäftigt sich mit Affekten - ihrer Theoretisierung, Politisierung und Mediatisierung. Das heißt es geht um eine Annäherung an das, was wir als "Gefühle" auffassen oder gerade nicht fassen können. Dabei erscheint das 'Wir' ebenso wie das Gefühl oder der Affekt als von kulturellen, politischen und medialen Narrativen, Techniken und Strategien abhängig. Mithin werden Affekte und Gefühle nicht in der "Innerlichkeit" der jeweils einzelnen Subjekte verortet, sondern als Effekte von medialen Umständen und als etwas kollektives betrachtet.
Das Seminar setzt sich sowohl in Texten als auch in Beispielen mit an online Medien gebundenen, affektiv aufgeladenen Phänomenen auseinander (Trolling, lulz, Empörung, Incels, Cancel Culture, #MeToo, Personal Essay, Comedy Show, Selbsthilfe Podcast…). Zugleich sollen ältere mediale Affekt-Phänomene betrachtet werden, wie die soziale Ordnungsfunktion der "Liebe"; "Scham und Schuld" im Kontext der Erinnerungskultur nach dem Zweiten Weltkrieg; und "Trauma" im Kontext literarischen Schreibens. (die Beispielliste wird sich vrstl. bis zu Beginn des Seminars verändern).
Ziel:
Auf Ebene der Wissensvermittlung ist es das Ziel dieses Kurses einen Einstieg in das Feld der Affektforschung und der vorhandenen theoretischen Positionen zu leisten und medienkulturwissenschaftliche Anschlüsse an diese kennenzulernen. Auf Ebene der Kompetenzen soll eine problematisierende und analysierende Herangehensweise an mediale Phänomene, die uns affizieren, geübt werden. Das Seminar soll eine Übung in der Auseinandersetzung mit Phänomenen, die starke Gefühle oder Meinungen hervorbringen, bieten, bei der die 'eigene' Affizierung sowohl bewusst reflektiert als auch analytisch kontextualisiert und problematisiert wird, das heißt ihren Status als genuin eigene verliert und stärker als erlernte, kulturelle politisierbar wird. Diese stark analytische Herangehensweise soll mit folgenden Methoden und Prüfungsleistungen didaktisch erarbeitet werden.
Methode:
Für das Seminar wird die Lektüre der auf Moodle bereitgestellten Texte vorausgesetzt. Zunächst werden in voraussichtlich 3 Doppelsitzungen die Grundlagen kennen gelernt und gemeinsam in Gesprächen, die von Impulsen durch die LV Leiterin (Folien und aufschließender Input) begleitet werden, erarbeitet. Das Gespräch findet im Plenum ebenso wie in Kleingruppen während der Einheit statt. Danach erfolgt die Auseinandersetzung mit den Texten und Themenkomplexen anhand von Beispielen, die von den Teilnehmer*innen vorbereitet und an die Textlektüre (die alle vorbereiten) angeschlossen werden. Die Beispiele werden sowohl von der LV-Leiterin vorgeschlagen (siehe Inhalt), können aber auch von den Studierenden selbst gewählt werden. Die Analyse der Beispiele findet sowohl durch Expert_innengruppen (15 Minuten Präsentation) als auch im Plenum statt und wird moderierend von der LV-Leiterin begleitet. Die Vorbereitung und Themenfindung wird im Kurs angeleitet. Es gibt keinen Zwang zum Präsentieren. Vorbereitende Gruppenarbeit während der Seminarzeit kann auch zur BA oder zum Take-Home-Exam stattfinden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsleistungen (Sie werden ausführlich im Seminarplan über die genauen Anforderungen informiert)
Teilleistung 1 (40 %, Bestehen/Nicht-Bestehen)
Sowohl
A.) Analytische Selbstreflektion (20% geht auch in Teamarbeit):
- max. einseitige Beschäftigung mit der Frage "Was hat das mit mir zu tun?". Sie setzen sich in freiem Stil mit der Einheit auseinander (Text und Übung) und reflektieren, was deren Inhalt mit Ihnen zu tun hat. (Ihrem Mediengebrauch, Ihren affektiven Beziehungen zum Thema, Ihrem Selbstverständnis). Das Format soll kein Testimonial/Geständnis sein, sondern der Versuch Ihre 'eigenen' Bezüge zum Thema mit größeren Kontexten zu verbinden. - Abgabe: Montag nach der behandelten EInheit, lesbar für alle auf Moodle.
Als auch
B.) Strukturierte Textzusammenfassung (20%, geht auch in Teamarbeit): Verfassen einer einseitigen, strukturierten Textzusammenfassung (gilt alles auch für audiovisuelle Sichtung). Lesen Sie den Text. Verfassen Sie zu zwei inhaltlichen Textabschnitten eine ausführlichere Zusammenfassung in eigenen Worten. Orientieren Sie sich dabei am wissenschaftlichen Stil (keine eigene Wertung, kein Selbstbezug, nur zusammenfassen und einordnen!). Verfassen Sie zum gesamten Text überblickshaft 2-3 zusammenfassende Sätze, worum es insgesamt geht. Ihr Text soll eine Seite auf keinen Fall überschreiten. Abgabe: Auf Moodle bis 16:00 Uhr am Tag vor der Einheit.

Teilleistung 2 (60 %, benotet)
entweder:
A.) Präsentation in Expert_innengruppe (Größe bis 4 Personen)
Beispiel- und Textanalyse. Präsentation 15 Minuten, Diskussion 15 Minuten.
oder:
B.) Take-Home-Exam (4-6 Seiten schriftliche Bearbeitung einer Frage/Aufgabe zu einer Einheit). Diese können während des Semesters bearbeitet und abgegeben werden.
oder:
C.) BA-Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Übung ist bestanden, wenn Sie insgesamt 60 Punkte erzielen.
100 – 91 = 1 (1,3 – 1,7)
90 – 76 = 2 (2,3 – 2,7)
75 – 61 = 3 (3,3 – 3,7)
60 Punkte = 4
Ab 59 = n.b.

Prüfungsstoff

Lektüren voraussichtlich von: Sara Ahmed, Bini Adamczak, Lauren Berlant, Elsbeth Probyn, Brian Massumi, Maja Figge, bell hooks, Audre Lorde, Simon Strick, Nathalie Wynn, Roxane Gay, Jennifer Eickelmann, Kate Manne, Jo Littler (Wird noch verändert).
Außerdem die Beispiele, die im Seminar behandelt werden.

Literatur

Siehe Prüfungsstoff.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 25.03.2020 11:28