Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170220 PS Proseminar "Narrativität in Theater, Film und Medien" (2025S)

Die Geburt des Anthropozäns aus der Verfügbarkeit der Welt im Welt-Bild

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Di 04.03. 11:30-13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 11.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 18.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 25.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 01.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 08.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 29.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 06.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 13.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 20.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 27.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 03.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 10.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 17.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 24.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:

Auf der christlichen Idee einer sich dem göttlichen Willen verdankenden Transzendenz des Menschen gegenüber dem Rest der Schöpfung entsteht im 17. Jahrhundert eine mechanistische Konzeption der Welt. Mittels Geometrie, Optik und vielen anderen Erfindungen sowie ihre praktische Anwendung in der Beherrschung einiger Aspekte der Umwelt entsteht – wie der Anthropologe Philippe Descola schreibt – die Idee der „Natur als autonomer ontologischer Bereich, als wissenschaftliches Forschungs- und Experimentierfeld, als auszubeutender und zu gestaltender Gegenstand“. Seitdem dient das enzyklopädische Programm der Text- und Bildkultur der Schließung von Lücken in der Ordnung des Wissens von der Welt. So beschrieben etwa Naturforscher:innen und Reiseschriftsteller:innen was sie sahen. Aber indem sie beschrieben haben was sie sahen, stellten sie auch dar, wie sie es sahen. So lässt sich der Reisebericht nicht nur lesen als Sicht eines schreibenden Subjekts auf die Welt, sondern auch umgekehrt. An ihm lässt sich ein beobachtendes Subjekt vorstellen in seiner Beziehung zur Welt. Hans Blumenberg hat diese Beziehung mit den Worten diagnostiziert, dass sich „zwischen die Bücher und die Wirklichkeit eine alte Feindschaft gesetzt“ habe. Denn „das Geschriebene schob sich an die Stelle der Wirklichkeit, in der Funktion, sie als das endgültig Rubrizierte und Gesicherte überflüssig zu machen“.
Nicht anders ist der Befund in der langen Geschichte der Landschaftsmalerei. Seit die Erfindung der bildkompositorischen Technik der Linearperspektive durch Alberti in der ersten Hälfte des 15.Jh. ein neues Verhältnis einführte, das Descola als „jenes Gegenüber von Individuum und Natur“ beschreibt, das dem Subjekt die absolute Herrschaft über die Organisation der eroberten Außenwelt verleiht und „zum Merkmal der modernen Ideologie werden sollte“. Anders gesagt hat auch in der Malerei die perspektivische Begrenztheit den Effekt, den Eigenwert der Wirklichkeit/Natur zu verdunkeln. So wird die Welt als Bild zu einem „konstruktiven Entwurf, von dem nichts mehr über ein absolutes So-Sein der Dinge, wohl aber vieles über den Bild-Produzenten abzulesen ist“, wie die Literaturwissenschaftlerin Monika Schmitz-Emans sagt.

Ziel:
Das PS interessiert sich für die herrschaftsförmige Distanzierung von Naturdarstellungen in der ästhetischen Naturerfahrung, in Literatur, Malerei und weiteren visuellen Medien des 19., 20. und 21. Jahrhunderts, die jene kategorische Trennung zwischen Natur und Kultur vornimmt und weiterschreibt, die als Form der Unterdrückung der nicht-menschlichen Entitäten für die Moderne kennzeichnend ist.

Methode:
Sichtung und Analyse von Beispielen, Lektüre theoretischer Texte, Vortrag, Diskussion

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

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Hinweis der Studienprogrammleitung: Wir möchten faire Bedingungen für alle Studierenden sicherstellen. Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann gestattet, wenn dies ausdrücklich eingefordert wird. Alle Informationen zu Ihren Rechten und Pflichten finden Sie in der Satzung, https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab


Um das Proseminar positiv abzuschließen sind drei bis vier Teilleistungen zu erbringen: ein bis zwei Hausübungen (Lesekarte(n), Essay, etc.) sowie eine schriftliche PS-Arbeit am Ende des Semesters, die mit 50% bewertet wird.

Prüfungsstoff

Literatur

Die Literatur wird laufend während des Semesters bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: So 26.01.2025 12:46