170221 PS Proseminar "Narrativität in Theater, Film und Medien" (2014S)
Das Dokumentarische im fiktionalen Film
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Blocktermine im Jura Soyfer-Saal am
Fr 02.5. 15:00-18:15, Sa 03.5. 10:00-13:30, So 04.5. 13:15-16:00;
Fr 23.5. 15:00-18:15, Sa 24.5. 16:15-19:00, So 25.5. 16:15-19:00;
Fr 13.6. 15:00-18:15, Sa 14.6. 10:00-13:30, So 15.6. 17:30-19:00
Fr 02.5. 15:00-18:15, Sa 03.5. 10:00-13:30, So 04.5. 13:15-16:00;
Fr 23.5. 15:00-18:15, Sa 24.5. 16:15-19:00, So 25.5. 16:15-19:00;
Fr 13.6. 15:00-18:15, Sa 14.6. 10:00-13:30, So 15.6. 17:30-19:00
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 20.02.2014 09:00 bis Mi 05.03.2014 23:59
- Abmeldung bis Mo 17.03.2014 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
In den Texten, mit denen die späteren Filmemacher der Nouvelle Vague sich schauend-denkend-schreibend ihrer Profession bemächtigten, scheint immer wieder die Verweigerung gegenüber dem Sparten-Denken zwischen Fiktivem und Dokumentarischem auf: jedem Drehen einer inszenierten Situation ist zugleich die Dokumentation des Moments der Aufnahme eingeschrieben. Der verbreitete Impuls bei der Herstellung filmischer Fiktionen ist es, dieses Unreine zu vertuschen, möglichst restlos aus der Welt zu schaffen. Seltener jene Ansätze, die mit der notwendig gegebenen Unreinheit des kinematographischen Aktes arbeiten, die den vermeintlichen Gegensatz als Spannung begreifen und daraus schöpfen. Jemand, der das Fragwürdige der Annahme eines strikten Gegensatzes von Dokumentarischem und Fiktivem im Film aufs Trefflichste veranschaulicht hat, ist Jonas Mekas: »Sie sind natürlich nicht entgegen gesetzt. Die Idee einer Opposition wurde in die Hirne der Leute gepflanzt, die weder das Kino noch die Gesetze des Lebens kennen. Ist Poesie der Prosa, dem Roman entgegengesetzt? Natürlich nicht: Das sind zwei verschiedene Formen der Literatur, die parallel laufen. Ist das Lied der Symphonie entgegengesetzt? Natürlich nicht, das sind verschiedene Formen von Musik. Genauso ist es im Kino. Oder das Leben auf dem Bauernhof: Ist die Kuh dem Schaf entgegengesetzt? Das Schaf gibt Wolle, und die Kuh gibt Milch, aber sie sind einander nicht entgegengesetzt. Sie fressen von der gleichen Weide und schlafen im selben Stall«. In der kanadischen Filmzeitschrift Cinema Scope wurde die Konjunktur dokumentarisch-fiktionaler Hybridformen in den vergangenen zehn Jahren unter das Label "The New Non Fiction" subsumiert.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Obligatorisch: Anwesenheit beim ersten Termin der LV | Englische Sprachkenntnisse | Regelmäßige und aktive Teilnahme (max. 3 Fehlstunden) | Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe, d.h. Verfassen eines Handouts und Beteiligung am Arbeitsgruppenvortrag (Referat) sowie der anschließenden Diskussion | Verfassen einer Abschlussarbeit.Zusammensetzung der Benotung: Aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen (25%) | Präsentation eigener Arbeitsergebnisse, d.h. Referat und Handout bzw. Sitzungsprotokoll (30%) | abschließende Hausarbeit (45%).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Über analytische Lektüre beispielhafter Filme und Texte wollen wir an einer Vermessung dieser Poesie des Faktischen arbeiten, wie sie sich quer durch die gesamte Filmgeschichte – mal mehr, mal weniger – als eigenständige Traditionslinie manifestierte. Besondere Ausprägungen dieser Traditionslinie finden sich bei Stummfilmmeistern wie Griffith, Vertov und Murnau, in unterschiedlichen Epochalstilen wie dem Poetischen Realismus, beim Film Noir, dem Free Cinema oder im "New Hollywood" bis zu gegenwärtigen Filmemachern wie Jacques Doillon, Barbara Albert, Valeska Griesebach oder Lav Diaz. Zu den Fragen, denen im Seminar nachgegangen werden soll gehören u.a.: Welches Maß an Unreinheit kann oder will sich diese "New Non-Fiction" leisten und inwieweit ähneln solch bewusst abweichende Inszenierungsregimes jenen des Neuen dokumentarischen Theaters à la Rimini Protokoll. Am Ende des Seminars soll GEKANNT werden: eine Reihe von mindestens 20 Filmen aus dem thematischen Umfeld des Seminars. Filmliste wird zu Anfang des Seminars an die Studierenden übergeben. Die entsprechenden Kenntnisse werden abgeprüft. Am Ende des Seminars soll GEKONNT werden: ein vertrauter Umgang mit den charakteristischen Verfahrensweisen derer sich Filme aus dieser Traditionslinie bedienen.
Prüfungsstoff
Individuelle und Kleingruppenlektüre bzw. Sichtungen | Plenumssichtungen | Impulsreferate des Lehrenden in der ersten Sitzung | In den weiteren Sitzungen: Impulsreferate der Studierenden zu Aspekten des Themas | Protokolle | Plenumsdiskussionen
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
gilt für I.3.7.
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36