Universität Wien

170222 PS Proseminar "Narrativität in Theater, Film und Medien" (2022S)

Film as Film - Experimental-, Structural- und Visionary Film

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die LV wird sobald oder solange es die Rahmenbedingungen erlauben in Präsenz stattfinden.

  • Dienstag 15.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 22.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 29.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 05.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 26.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 03.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 10.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 17.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 24.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 31.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 14.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 21.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Dienstag 28.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„I will show the film Serenity – for that one person who will brace the experiment. And if there appear to be others, I will be encouraged. What I demand is enthusiasm.“, schreibt Gregory Markopoulos über seinen Film ‚Serenity’ (1961). Dabei gibt der amerikanische Filmemacher mit griechischer Herkunft wohlmöglich etwas ungewollt eine durchaus präzise Beschreibung des Anspruchs eines experimentellen Filmschaffens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Das Experiment wagen, die Grenzen des Medium ‚Film’ überschreiten und dabei dem Kino abseits kommerzieller Strukturen mit Enthusiasmus gegenübertreten.

Beeinflusst durch die zahlreichen –Ismen der Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts (Expressionismus, Surrealismus usw.) beginnt die Geschichte des Experimental- oder Avantgardefilms zunächst in Europa. Film wird hierbei nicht nur als ein Narratives, sondern auch formalistisches Medium verstanden, das die Herstellung einer neuen Wahrnehmung der Welt durch die noch junge Filmtechnik verspricht (dies mit sehr überzeugenden Parallelen zum ‚Cinema of Attraction‘ des frühen Kinos vor 1910). In den USA geht die Geschichte des Experimentalfilms einen etwas anderen Weg. Weniger durch künstlerische Avantgarden geprägt als durch Vereine und Clubs von Filmamateur*innen, formiert sich nach dem Zweiten Weltkrieg rund um das Schlagwort ‚New American Cinema’ eine vielfältige wie unabhängige Szene unterschiedlicher Filmpraxen abseits der Dominanz Hollywoods. Gebunden an unterschiedliche Orte der Vorführung und Distribution wie den ‚Anthology Film Archives‘, dem Filmclub ‚Cinema 16‘ (gegründet vom Exil-Wiener Amos Vogel) in New York oder dem Verleih ‚Canyon Cinema‘ in San Francisco entwickelten sich an beiden Küsten der USA auch theoretische Zugänge in Auseinandersetzung mit Underground- und Experimentalfilm.

Anhand zahlreicher Filmemacher*innen wie Maya Deren, Stan Brakhage, Gregory Markopoulos, Robert Beavers, Tony Conrad, Chick Strand oder Su Friedrich soll sich auf die Suche nach Filmen, Akteuren und Institutionen begeben werden, um die Netzwerke zwischen Filmemacher*innen, Filmen und bildender Kunst sowie ihren historischen Entstehungskontexten zu beleuchten. Hierbei sollen insbesondere die Texte von Filmemacher*innen im Zentrum der Lektüre stehen, um sich einen Zugang zu den wohlmöglich auch etwas ‚sperrigen‘ Filmen und ihren Konzepten zu erarbeiten. Eine besondere Rolle soll dabei auch die Bedeutung des analogen Filmmaterials als Produktionsmittel einnehmen und (wenn möglich) durch einen kleinen 16mm Film Praxis-Workshop und/oder Künstler*innen-Gespräch am Ende des Kurses reflektiert werden.

Ziele
Die Beschäftigung mit Texten und Filmen verschiedener Experimental- und Avantgardebewegungen soll Verständnis und Sensibilität für ein Filmschaffen abseits kommerzieller und professionalisierter Kontexte fördern. Die materiell-praktische wie theoretische Auseinandersetzung soll bisher übersehene Inhalte im Studium aufgreifen und eine weitere Beschäftigung mit Orten, Institutionen und filmischen Praktiken zwischen Kino und bildender Kunst ermöglichen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Lektüre und Diskussion von Texten; Filmsichtung; eine Kurzpräsentation und/oder Vorbereitung einer Einheit; ein Exposé gegen Ende des Semester zu Seminar- oder BA-Arbeit; wenn Corona-bedingt möglich Analogworkshop und/oder Künstler*innen-Gespräch; gemeinsame Besuche des Zyklischen Programms ‚Was ist Film‘ im Österreichischen Filmmuseum auf freiwilliger Basis

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung: STEOP abgeschlossen

Mitarbeit und Teilnahme (20%); 1x Präsentation im Kurs; 1x Abgabe eines schriftlichen Exposé für Seminararbeit gegen Ende des Semesters (ca. 1 Seite) (40%); abschließende Seminararbeit im Umfang von 12-15 Seiten – ca. 25000 Zeichen (40%)

Prüfungsstoff

Literatur

Stan Brakhage: Metaphors on vision. Centre Geroges Pompidou, Paris, 1998
Maya Deren: Cinema as an Art Form. In: New Directions, Nr. 9, Fall, 1946
Wheeler Winston Dixon: Experimental Cinema: The Film Reader. New York: Routledge, 2002
Jan-Christopher Horak: The First American Film Avantgarde, 1919-1946. In: Dixon, Wheeler Winston: Experimental Cinema: The Film Reader. New York: Routledge, 2002
Branden W. Joseph: Beyond the Dream Syndicate. Tony Conrad and the Arts after Cage. Zone Books, New York, 2011
Gregory Markopoulos: Film as Film. The Collected Writings. Visible Press, London, 2017
Jonas Mekas: Scrapbook of the Sixties: Writings 1954-2010. Spector Books, New York, 2015
Jonas Mekas: The Cinema Delimina: Films from the Underground In: Sitney, Adams: Film Culture: An Anthology. London: Secker and Warburg, 1971
P. Adams Sitney: Visionary Film: the American avant-garde, 1943-2000. Oxford UP, Oxford, 2002
P. Adams Sitney: The Avant-garde film: a reader of theory and criticism. New York UP, New York, 1987
Hans Scheugl/Ernst Schmidt Jr.: Eine Subgeschichte des Films: Lexikon des Avantgarde-, Experimental- und Undergroundfilms. Surhkamp, Frankfurt a.M., 1974
Duncan Reekie: Subversion: The definite history of underground cinema. New York: Columbo University Press, 2007

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08