Universität Wien

170222 PS Proseminar "Narrativität in Theater, Film und Medien" (2025S)

Heiße Prognosen. Zur verstrickten Mediengeschichte von Computing und Klima

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

FR 07.03.2025 09.45-11.15 Digital
FR 11.04.2025 09.45-15.30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
SA 12.04.2025 09.00-16.30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
FR 30.05.2025 09.45-15.30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
SA 31.05.2025 09.00-16.30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Während die geologische Materialität, industriellen Produktionsbedingungen und umweltverschmutzenden Folgen digitaler Medien immer mehr Aufmerksamkeit erfahren, sind Verfahren computergestützter Prognosen und darauf aufbauende Simulationsmodelle zu einem elementaren Bestandteil der Steuerung und Politisierung der Klimakatastrophe geworden. In Anbetracht dieser Gemengelage widmet sich das Seminar der verstrickten Mediengeschichte von Computing und Klima. 'Prognose' und 'Hitze' sollen uns dabei als zwei materiell-diskursive Konfigurationen dienen, um die gegenseitige Konstitution von Computing und Klima zu untersuchen.
Einerseits haben Nachrichten- und Messtechnologien, ebenso wie Algorithmisierung und Standardisierung zur Herausbildung des globalen Klimas und dessen Prognose beigetragen. Andererseits ist die Gestaltungsgeschichte digitaler Medien erheblich durch die massenweise Akkumulation meteorologischer Daten geprägt sowie einer ständigen Gefahr von Überhitzung ausgesetzt. Der Fokus auf 'Prognose' und 'Hitze' soll uns helfen, das ambivalente Verhältnis von Klima und Computing zu begreifen, und zudem ermöglichen nach dem Verhältnis dieses Gefüges zu imperialen, rassifizierten und vergeschlechtlichen Lebens- und Denkweisen zu fragen.

Das Seminar soll ein grundlegendes Verständnis für die historisch gewachsene enge Verknüpfung zwischen computertechnologischer Entwicklung und meteorologischer Erforschung sowie Nutzbarmachung von Natur vermitteln. Zudem werden wir die Politisierung der Klimakatastrophe durch Prognosen (nicht zynisch) reflektieren.

Zur Erarbeitung der Fragestellungen sollen im Seminar neben Formaten wie Referaten, moderierten Diskussionen sowie Sichtungen von Material im Plenum auch gemeinsame Lektüre-, Schreib- und Wahrnehmungsübungen stattfinden, die unterschiedliche Praktiken des Denkens aktivieren sollen (wie z.B. Close Reading, Taggen und Ordnen, Collagieren, Debattieren, Fürsprechen, Skizzieren).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

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Hinweis der Studienprogrammleitung: Wir möchten faire Bedingungen für alle Studierenden sicherstellen. Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann gestattet, wenn dies ausdrücklich eingefordert wird. Alle Informationen zu Ihren Rechten und Pflichten finden Sie in der Satzung, https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Lektüre und Sichtung von deutsch- und englischsprachiger Literatur bzw. deutsch- und englischsprachigem Material.

Die Teilnahmeleistung wird anhand von vier Aufgaben wie gefolgt beurteilt:
– Aktive Teilnahme bei Gruppendiskussionen und -übungen (10%)
– Kurzreferat (ca. 15 Minuten) zu einem Theorietext (15%)
– Präsentation (ca. 15 Minuten) eines Beispiels/Analysegegenstandes (15%)
– Hausarbeit (18.000 – 27.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) zu einem Seminarthema (60%)

Fehlzeiten: max. 3 Einheiten (wobei in Ausnahmefällen weitere Fehlzeiten nach Absprache durch zusätzliche Aufgaben ausgeglichen werden können).

Prüfungsstoff

Die Leistungskontrolle erfolgt über die erbrachten Aufgaben: (1) Aktive Teilnahme bei Gruppendiskussionen und -übungen, Kurzreferat (ca. 15 Minuten) zu einem Theorietext, Präsentation (ca. 15 Minuten) eines Beispiels/Analysegegenstandes, schriftliche Arbeit ( ca. 18.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) zu einem Seminarthema.

Literatur

Wir werden Texte von Wendy Hui Kyong Chun, Ranjodh Singh Dhaliwal, Paul Edwards, Denise Ferreira da Silva, John Durham Peters, Ana Teixeira Pinto und Simon Schaupp lesen sowie uns mit konkreten Prognosen (in Form von berechneten Simulationen und poetischen Spekulationen) beschäftigen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 28.03.2025 09:46