Universität Wien

170224 UE Übung "Medienübergänge" (2024W)

Class Matters: Remedialisierungen von Comics und Klassenfragen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 17.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 31.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 14.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 12.12. 11:30 - 14:45 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 16.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 30.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte
„Nowadays it's fashionable to talk about race or gender; the uncool subject is class“, schrieb bell hooks in der Einleitung ihrer 2000 erschienenen Monografie „Where We Stand: Class Matters“. Galt Klasse lange Zeit als überholte Kategorie in einer sich selbst vorrangig als ‚Mittelschicht‘ verstehenden Gesellschaft, so ist seit einigen Jahren wieder ein verstärktes Interesse an Klassenfragen festzustellen. Literatur, Film – und eben auch Comics – verhandeln prominent Erzählungen von Armut, Prekarisierung und ökonomischer Ausbeutung, häufig aus der Perspektive persönlicher Betroffenheit. Dabei greifen sie teilweise auf etablierte Vorstellungen von Klasse zurück, (re-)aktualisieren und subvertieren diese aber auch und fügen ihnen neue Klassenbilder hinzu. Der Comic greift diese Klassendiskurse, z.B. in Form von Text-Bild-Erzählungen, Karikaturen und Infografiken auf und überträgt sie in seine eigenes Zeichensystem, ist jedoch als populäres Medium selbst klassialisierten Zuschreibungen und Qualitätsdiskursen unterworfen. Aus medienkulturwissenschaftlicher Perspektive lassen sich die in der LV behandelten Comics nicht nur als Repräsentationen von Klassenverhältnissen begreifen, sondern auch als ‚doing class‘, als Medienhandeln, das Klasse aktiv herstellt. In der Lehrveranstaltung widmen wir uns insbesondere den inter- und transmedialen Potenzialen des Comics und untersuchen, wie theoretische, narrative und visuelle Verhandlungen von Klassenfragen in Übergängen zwischen Comics und anderen Medien remedialisiert, popularisiert, verfestigt und aufgebrochen werden. Dabei wenden wir uns Klasse aus intersektionaler Perspektive zu und analysieren, wie Klasse mit anderen Machtverhältnissen verschränkt ist und sich als performative Kategorie auch dort (re-)produziert, wo sie diskursiv ausgeblendet oder systematisch Unsichtbar gemacht wird.

Lernziele
Die LV-Teilnehmer*innen lernen Theorien zu Klasse, Text-Bild-Medien und Inter-/Transmedialität sowie Methoden der Comicforschung kennen und entwickeln die Kompetenzen, mediale Phänomene und Praktiken kritisch zu reflektieren. Sie lernen, mit Bezug auf diese Theorien und Methoden eine eigenständige medienkulturwissenschaftliche Comic-Analyse durchzuführen.

Methoden
Kleingruppen- und Plenumsdiskussionen, Verfassen von Lesekarten, Referate zur Fachliteratur, eigenständiges Recherchieren und analytisches Arbeiten zu einem Gegenstand mit LV-Bezug (Kurzpräsentation des Arbeitsfortschritts im Plenum, Verfassen einer Comic-Analyse).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Note setzt sich aus 3 Teilleistungen zusammen:
1.) Verfassen von 2 Lesekarten (je 1-2 Seiten), in denen die zentralen Thesen des Texts dargestellt werden. Abgabe zu frei wählbaren Terminen im Laufe des Semesters. Gewichtung: jeweils 15%.
2.) Abhalten eines Gruppenreferats von ca. 20min Dauer. Gewichtung: 30%
3.) Entwicklung einer 5-seitigen schriftlichen Medienanalyse (wahlweise einzeln oder in Gruppen von bis zu 4 Personen verfasst) im Bereich „Comics und Klasse“. Vorstellung der Überlegungen sowie des Arbeitsfortschritts in einer max. 5-minütigen Präsentation zur Mitte des Semesters (Gewichtung: 10%). Implementierung des Feedbacks und Abgabe der schriftlichen Analyse bis 30.1. Gewichtung: 30%.

BA-Arbeit
Im Rahmen dieser LV kann eine Bachelorarbeit verfasst werden (Abgabefristen: 30.1. oder 28.02.). Weitere Informationen werden in der ersten Einheit bekannt gegeben.

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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1.) Für eine positive Abschlussnote müssen alle Teilleistungen erbracht und mit mindestens „genügend“ bestanden werden.
2.) Die Anwesenheit in der ersten Einheit ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Wenn Sie in der ersten Einheit nicht anwesend sein können, geben Sie mir bitte bis spätestens 17.10. um 10:00 Bescheid. Wer in der ersten Einheit unentschuldigt fehlt wird abgemeldet, damit Warteplätze nachrücken können. Wenn Sie auf der Warteliste stehen, kommen Sie auch in die erste Einheit, für den Fall, dass Plätze frei werden.
3.) Die Nicht-Teilnahme an der LV ist in max. 1 Doppeleinheit möglich.

Prüfungsstoff

siehe „Art der Leistungskontrolle“

Literatur

Die Literatur wird auf Moodle bereitgestellt. Es werden deutsch- und englischsprachige Texte gelesen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.10.2024 10:06