Universität Wien

170225 PS Proseminar "Theatrale und mediale Räume" (2010S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

gilt für I.3.8.
Blocktermine im Jura Soyfer-Saal:
Do 22. April 9-12; Fr 23. April 17-20; Do 6. Mai 9-12; Fr 7. Mai 17-20; Do 27. Mai 9-11 und 13-15; Fr 4. Juni 17-20; Fr 18. Juni 17-20 und Do 24. Juni 12-15 Uhr

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 90 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung


Wo bin bin? Wohin kann ich werden?

Zur Relevanz von »Geomedien«

»Nowadays everything in the media world gets tracked, tagged and mapped. Cell phones become location-aware, computer games move outside, the web is tagged with geospatial information, and geobrowsers like Google Earth are thought of as an entirely new genre of media.« (Locative Media Summer Conference 2007)

Wir nehmen diese »Spur« auf und fragen: Nach dem Verhältnis von Raum und Information, nach der »Produktion« von Raum als Kartierung und Geocodierung sämtlicher Lebensbereiche, nach dem »neuen Körper« und seinem Ort, die über Mapping-, Navigations- und Kontrollsysteme als Bild, als Koordinaten und audio-visuelle Spuren umdefiniert, verdoppelt, simuliert werden, nach dem eigentümlichen Modewort »mapping«, dessen Bilder (von Google Earth über GPS bis Video-Mapping) sich als Mixtur aus Aneignung, Genuß und Kitsch dauerhaft ambivalent in unsere Wahrnehmung einschreiben, wir fragen also nach der aktuellsten »Ästhetisierung der Existenz«, der eine fragwürdige Handlungsanleitung zu Grunde liegt: »Wohin kann ich werden?«

Wir werden also im Seminar mit einer Mischung aus Raum-, Medien-, Kulturtheorie und exemplarischen Fallanalysen die Eigenheiten von Locative Media herausarbeiten und fragen, inwiefern diese Funktionsbilder nicht auch zu einer »Reterritorialisierung«, einer Wiedergeburt des Ortes, zu einer neuen »a-whereness« (Thrift), damit aber auch zu einer neuen »Selbstvergewisserungtechnik« beitragen, die – über die Metamorphose oder Reduktion des »Porträts« – sich als ein flimmernden Punkt auf einem GPS-Empfänger, ein Cursor-Pfeil auf einer Web-Site, oder als fantastische Regenese eines Avatars artikuliert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Stundenprotokoll, Analyse von Fallbeispielen und Theoriearbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Übersicht über, gedankliche Beweglichkeit mit, Analysen von geomedialen Phänomenen.

Prüfungsstoff

Theorie-Lektüren, Analyse von Fallbeispielen

Literatur

Jörg Döring, Tristan Thielmann (Hg.): Mediengeographie. Theorie - Analyse - Diskussion, (Medienumbrüche 26), Bielefeld: Transcript 2009.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36