Universität Wien

170230 PS Proseminar "Theatrale und mediale Räume" (2020S)

Tempo und Dynamik: Bühnenmaschinen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 11.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 18.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 25.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 01.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 22.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 29.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 06.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 13.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 20.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 27.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 03.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 10.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 17.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Mittwoch 24.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Theatrale und mediale Räume" - Inszenierte Räume.
Tempo und Dynamik: Bühnenmaschinen

Bild- und Raumkonzepte thematisieren die Visualisierung szenischer Bild- und Spielräume, die einen adäquaten szenischen Rahmen schaffen, einen zugleich realen und geistigen Raum. Die moderne Bühnentechnik am Beginn des 20. Jahrhunderts ermöglicht neue Formen der Szenographie. Mit der Autonomisierung der Bilderfahrung verschiebt sich zunehmend die literarisch-dramatische Bedeutung der Inszenierung zugunsten einer Visualisierung des Geschehens mit höchst unterschiedlichen szenographischen Profilen. Beeinflusst von der Architektur, der Bildenden Kunst, vom Design und den technischen Entwicklungen wird der theatrale Raum zum autonomen Thema. Reflexionen über den Raum und seine historischen, politischen und ästhetischen Parameter können als wichtige Schnittstelle von Ästhetik und Technik verstanden werden.

Die Regisseure der Generation um die Wende zum 20. Jahrhundert erkannten, dass ein überzeugendes Inszenierungskonzept nur durch die gleichrangige Mitwirkung eines dramaturgisch stimmigen Bühnenbildes/Bühnenraums zur künstlerischen Gesamtwirkung der Aufführung beitragen konnte. Nicht länger wurden aus dem Fundus Dekorationsteile zusammengestellt, Ausstattungsateliers mit der schematischen Herstellung von Bühnenbildern beauftragt. Technische Innovationen wurden für den szenischen Ablauf adaptiert und für die Bühne neu entwickelt. Nicht nur die Drehbühne in den Inszenierungen von Max Reinhardt wurden wegweisend für das 20. Jahrhundert, sondern auch die Laufbänder, Projektionen und mechanischen Betätigungssysteme in den Theaterinszenierungen von Erwin Piscator. Waren Dynamik und Entgrenzung von Zeit und Raum am Beginn des 20.Jahrhunderts im Theater wie in der Gesellschaft ein beherrschendes Thema, waren es im Barocktheater vor allem Schau/Effekte, die durch die Vielfalt an mechanischen Möglichkeiten und Verwandlungen auf offener Bühne das Publikum in Staunen versetzte. (Wind-, Wellen-, Flug-, Donnermaschinen). Eine Drehbühne hatte jedoch schon Leonardo da Vinci am Ende des 15. Jahrhunderts entwickelt und im griechisch antiken Theater wurden kranähnliche Flugmaschinen und Rollplattformen verwendet. Dynamik und die Erweiterung der Szene in kosmische Sphären belebten die Aufführungen. Schweben und Fliegen sollten den Wunschtraum und die Allmachtsphantasien der Menschen zumindest in der Bühnensituation verräumlichen. Die Liturgie vollzog im mittelalterlichen Schau/Spiel die Himmelfahrt Christi, die Verkündigung mit maschineller Unterstützung. Theatralingenieure (Burnacini, Galli-Bibiena) verräumlichten Himmel, Hölle und Flüsse in ihren Bühnenkonzepten. Theatralisierung und Mechanisierung sind Herausforderung, Schau-Effekt und dramaturgische Feinarbeit im Bühnenraum wie in der Installation Art, wie in den zeitgenössischen Künsten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Ziele und Methode
Von den historischen Bühnenmaschinen zu den zeitgenössischen technikaffinen Bühnenräumen, Schau/Effekte und dramaturgische Wirkungsmöglichkeiten mit Maschinen (analog und digital) in den Handlungsverlauf einzugreifen, Raum/An/Ordnungen zu erweitern. Szenographie und Technikgeschichte. Ausgewählte Bühnenentwürfe und szenische Räume: vom Deus ex machina über Leonardo da Vinci, Torelli, Burnacini, Galli-Bibiena ins 20. Jahrhundert zu Max Reinhardt, Erwin Piscator, Jean Tinguely, um den Blick zu schärfen für die Vielfalt an Bühnenmaschinen in zeitgenössischen Inszenierungen.

Sensibilisierung der Wahrnehmung, Erfahrungen des Sehens, Analysieren und Interpretieren von Raum/An/Ordnungen und ihren Bühnenmaschinen, Assoziatives selbstständiges Denken

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

schriftliches Konzept (Fragenkatatolg zum gewählten Thema) 30%; schrifltiche Arbeit 70%

Prüfungsstoff

Szenographien, unterschiedliche Raumtheorien, transdisziplinäres Arbeiten; ausgewählte Szenographien analysieren.

Literatur

siehe moodle

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21