170231 PS Proseminar "Theatrale und mediale Räume" (2022S)
Wohn- und Arbeitsräume: Szenografische (Bühnen)Konzepte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 07.02.2022 09:00 bis Mo 21.02.2022 23:55
- Anmeldung von Fr 25.02.2022 09:00 bis Do 03.03.2022 23:55
- Abmeldung bis Fr 01.04.2022 23:55
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Beginn 16.3. 2022
- Mittwoch 16.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 23.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 30.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 06.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 27.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 04.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 11.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 18.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 25.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 01.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 08.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 15.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 22.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 29.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
„Das neunzehnte Jahrhundert war wie kein anderes wohnsüchtig. Es begriff die Wohnung als Futteral des Menschen mit all seinem Zubehör und bettet ihn mit all seinem Zubehör so tief ihn sie ein, dass man ans Innere eines Zirkelkastens denken könnte, wo das Instrument mit allen Ersatzteilen in tiefe, meistens violette Sammethöhlen gebettet, daliegt“ schreibt Walter Benjamin im Passagenwerk über Paris, Hauptstadt des 19. Jahrhunderts. Der Begriff des Wohnens hat im 19. Jahrhundert durch politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Geschehnisse an Bedeutung gewonnen, die bis heute nachwirkt. Wohnen als Kulturereignis zeigt die ästhetischen Gestaltungsmöglichkeiten und die Selbstdarstellungen seiner Bewohnerinnen. Im Wohnen zeigt sich eine Haltung, eine Stimmung, die sich im Interieur der Räume entfaltet. Die Aufteilung der Wohnräume nach ihren spezifischen Funktionen unterteilt nicht nur in Küchen-, Schlaf-, sondern auch in den Arbeitsraum. Die Beschaffenheit und Gestaltung des Arbeitsraums weisen auf die Arbeitswelten, die immer als historisch veränderbares Kulturverständnis zu denken sind. Die Rahmenbedingungen, die ästhetischen Gestaltungsmöglichkeiten, den jeweiligen Stellenwert des Faktors "Arbeit" und die Selbst- und Fremdpräsentation aller am Arbeitsprozess Beteiligten verdeutlichen Konzepte von Öffentlichkeit und Privatheit, deren Grenzziehungen changieren, keine eindeutigen Grenzen zulassen. Raum ist abhängig von Wahrnehmung, Dynamik und Bewegung. Gernot Böhme (Atmosphäre und Architektur, 2013) spricht von "gestimmten Räumen", die durch leibliche Präsenz erfahren werden. Dem Home Office stehen gemeinschaftsbildende Arbeitsräume gegenüber, die immer wohnlicher zu werden scheinen bei gleichzeitig fortschreitende Digitalisierung. Branchen und Disziplinen gehen Synergien ein, lösen Grenzen auf, definieren Funktionen neu. Lichtverhältnisse, Materialien, Raum/Anordnungen und ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten repräsentieren die Haltung der Arbeitgeberinnen. Freiheit und Kontrolle, Ordnung und Unordnung, Individualität und Vermassung, Transparenz und Abgeschlossenheit stehen einander gegenüber.Ausgehend von Walter Benjamins Diskurs sollen exemplarische Bühnen- Wohn/Arbeitsräume analysiert werden. Als Basis thematisiert das Proseminar Problemfelder für die Visualisierung szenischer Bild- und Spielräume, die einen adäquaten szenischen Rahmen schaffen, einen zugleich realen und geistigen Raum. Die moderne Bühnentechnik am Beginn des 20. Jahrhunderts ermöglicht neue Formen der Szenographie. Mit der Autonomisierung der Bilderfahrung verschiebt sich zunehmend die literarisch-dramatische Bedeutung der Inszenierung zugunsten einer Visualisierung des Geschehens mit höchst unterschiedlichen szenographischen Profilen. Beeinflusst von der Architektur, der Bildenden Kunst und vom Design wird der theatrale Raum zum autonomen Thema. Die Bevorzugung bestimmter Materialien (Metall, Plastik etc.), Farben (Primärfarben, gedeckte Farben), Lichteffekte, interästhetische und mediale Praktiken (filmische Schnitt- und Überblendungstechniken) führen zu einer breiten Palette szenographischer Gestaltungsmöglichkeiten. Der szenische Raum wird in vernetzten Gesellschaften mit ästhetischer Vielfalt und technologisch-ökonomischer Beschleunigung mit kritisch reflektierter Realitätsnähe eingefordert. Einem historischen Abriss über die Entwicklung und Tendenzen szenographischer Räume folgen die optische Auseinandersetzung und die Analyse ausgewählter Beispiele mit Schwerpunkt auf mobile Wohn- und Arbeitsräume im Bühnenraum, die Frage wie Wohnräume u.a. als Schutz-, Rückzugsorte fungieren. Sind Traumarchitekturen und zeitgenössische Wohnkonzepte Themen in den Bühnenräumen? Hat die private Wohnung im globalen Dorf, im Container ihre Bedeutung verloren? Hat der dem Schreiben vorbehaltene Arbeitsraum durch den mit laptop ausgestatteten Home Office einen neuen Stellenwert erlangt?
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Methode: Transdisziplinäres Arbeiten, gemeinsam werden Theorietexte zum Raum und ausgewählte Bühnenräume/ Szenographien zum Thema Wohn- und Arbeitsräume: Szenographische (Bühnen)Konzepte wissenschaftskritisch analysiert und diskutiert.Ziele: Sensibilisierung der Wahrnehmung, Erfahrungen des Sehens, Dokumentieren, Analysieren und Interpretieren. Die themenspezifische Übung zielt auf eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Raumkonzepten im historischen und zeitgenössischen Kontext, soll zum bewussten (Hin)Schauen und Sehen anregen und zu Fragen nach den Funktionen von Licht und ihrer Bedeutung als szenographisches Gestaltungsmittel führen. Assoziatives selbstständiges Denken.
Es besteht die Möglichkeit 1) die LV mit einer schriftlichen Arbeit abzuschließen ODER 2) die LV mündlich mit einer Präsentation Ihres Referats in einem präsenz Plenum (bei NotwendigkeitZOOM) abzuschließen.
Für beide Varianten (1) und (2) gilt, davor ein Arbeitskonzept schriftlich 6. April 2022 auf moodle abzugeben, danach an einer (Gruppen)Besprechung (Ende April, Mai) des gewählten Themas teilzunehmen.
Es besteht die Möglichkeit 1) die LV mit einer schriftlichen Arbeit abzuschließen ODER 2) die LV mündlich mit einer Präsentation Ihres Referats in einem präsenz Plenum (bei NotwendigkeitZOOM) abzuschließen.
Für beide Varianten (1) und (2) gilt, davor ein Arbeitskonzept schriftlich 6. April 2022 auf moodle abzugeben, danach an einer (Gruppen)Besprechung (Ende April, Mai) des gewählten Themas teilzunehmen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Bewertungsschlüssel: Erstellung eines Forschungskonzepts (50%), mündliches Referat oder schrifl. Arbeit (50%);
Bewertungsschlüssel Forschungskonzept: max. 50 Punkte
50- 45 Punkte sehr gut; 44-39 Punkte gut; 38-32 befriedigend; 31-25 genügend, ab 24 Punkte ungenügend
Bewertungsschlüssel Mündliches Referat oder schriftl. Arbeit wie oben
Bewertungsschlüssel Forschungskonzept: max. 50 Punkte
50- 45 Punkte sehr gut; 44-39 Punkte gut; 38-32 befriedigend; 31-25 genügend, ab 24 Punkte ungenügend
Bewertungsschlüssel Mündliches Referat oder schriftl. Arbeit wie oben
Prüfungsstoff
Literatur
siehe moodle
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08