Universität Wien

170232 PS Proseminar "Theatrale und mediale Räume" (2020S)

Medien|Räume - Raumpolitiken im medialen Kontext

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 03.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 13.06. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 14.06. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 20.06. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 21.06. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„Wir sind, glaube ich, in einem Moment, wo sich die Welt weniger als ein großes sich durch die Zeit entwickelndes Leben erfährt, sondern eher als ein Netz, das seine Punkte verknüpft und sein Gewirr durchkreuzt“, so Michel Foucault in seinem kanonischen Essay „Andere Räume“ von 1967. Was Foucault hier als weitreichende These formuliert, ist die Idee der Ablösung von der Zeit durch den Raum in der Konzeption und Vorstellung der heutigen Welt. Auch 50 Jahre später besitzen Foucaults Überlegungen zur Bedeutung des Raums eine anhaltend starke Relevanz. Nicht zuletzt aktuelle Debatten um die EU-Flüchtlingspolitik und die damit einhergehenden Vorstellungen von der Beschaffenheit nationaler Räume und ihrer Grenzen zeigen die Notwendigkeit auf, sich mit Raumkonzepten und ihren Repräsentationen in medialen Kontexten auseinanderzusetzen. Doch dabei erscheinen die Kategorien und Vorstellungen von Räumen als Produkte historisch-kultureller Prozesse. Sie sind latent, kontingent und unterliegen einer stetigen Veränderbarkeit, die einhergeht mit machtvollen Diskursverschiebungen. Sie müssen deshalb in der Analyse konsequent als zeitgebundene Kategorien gelesen werden, deren Autorschaft kritisch zu hinterfragen ist.

Das Ziel des Seminars wird es folglich sein, den Wandel kultureller Raumvorstellungen anhand kanonischer Textlektüren gemeinsam nachzuvollziehen und dabei zu fragen, welche Rolle verschiedene Medien dabei einnehmen. Beginnend in der Antike mit Platons Höhlengleichnis über die Schriften Kants in der Neuzeit bis zu den Theorien des topographical und topological turns der Gegenwart soll ein Überblick zur kulturtheoretischen Auseinandersetzung mit der Kategorie des Raums geschaffen werden. Dabei steht die Frage von Medienräumen vor allem in ihren kritischen bzw. widerständigen Momenten im Fokus. In einem zweiten Schritt sollen dann einzelne mediale Artefakte und Phänomene in ihrer spezifischen Raumkonstruktion diskutiert werden. Neben Filmen und Videospielen sollen dazu auch Soundwalks im Stadtraum gehören.

Die Studierenden können nach erfolgreichem Abschluss des Seminars
- unterschiedliche Theorien, die sich mit der Konstruktion des Raums beschäftigen, in ihren philosophischen, historischen und medialen Kontext einordnen,
- ästhetisch-formale und narrative Konstruktionspraktiken und Besonderheiten ausgewählter Medienbeispiele und -phänomene in Hinblick auf die Beziehung von Medien und Raum erkennen und beschreiben,
- kritische Perspektiven auf die Konstruktion von Raum im Kontext der Medien/Kulturwissenschaft wiedergeben,
- die Analysen historischer Phänomene und Artefakte mit aktuellen Beispielen kritisch verbinden,
- das erlernte Wissen in eine Expert*innen-Posterpräsentation überführen und anwenden.

Das Seminar wird als digitale Home-Learning-LV abgehalten.
Die Teilnehmenden des Seminars erarbeiten eigenständig die Seminartexte und führen als Teilprüfungsleistung ein Lesetagebuch (weitere Infos im Moodle-Kurs). Neben der individuellen Texterarbeitung liegt der Hauptfokus des Seminars auf den digitalen ‚Posterpräsentationen‘ von Expert*innen-Teams. Die ‚Posterpräsentation‘ soll nicht nur dazu dienen, den jeweiligen Text eines Themas zusammenzufassen, sondern vielmehr von diesem ausgehend weiterzudenken. Wie das aussehen kann, wird im Seminarplan, der auf Moodle zu finden ist, genauer geklärt. Da das ‚Poster‘ einen wesentlichen Teil der Seminarleistung und damit des ECTS-Workloads der LV ausmacht, sollte sich der Aufwand entsprechend in der Gestaltung widerspiegeln. Zur Orientierung: Für die gemeinsame Arbeit am Poster sollten mindestens vier klassische Seminarsitzungen zu je 90 Minuten aufgewandt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für die Endnote sind folgende Teilleistungen und -noten relevant:
- Lesetagebuch (40%, Individualleistung)
- Digitale Posterpräsentation von Expert*innen-Teams (60%, Gruppenleistung)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die aus den einzelnen Teilleistungen errechnete Gesamtnote muss mindestens die Note "4" ("Ausreichend") ergeben, um das Seminar positiv abschließen zu können.

Prüfungsstoff

Inhalte des Seminars und eigene Fortführungen.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21