Universität Wien

170233 UE Übung "Inszenierte Räume" (2021S)

Transiträume, Schwellenräume

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Beginn, 10.3.2021, 18:30-20:00 online ZOOM , Zugangslink auf moodle

Termine: MITTWOCHS 18:30-20:00


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Hotelzimmer sind Räume des Übergangs, des Durchgangs. Der Aufenthalt wird von den Bewohnenden als befristet betrachtet, es ist ein kurzfristiges Niederlassen. Es ist kein Ort von Dauer. Das kurzfristige Zuhause ist durch Anonymität und Identitätslosigkeit gekennzeichnet. Es stellt einen befristeten Ruhepol oder Rückzugsort dar. Marc Augé beschreibt das Hotelzimmer als Nicht-Orte: es handelt sich um Orte des Transits, des Verkehrs, des Handels und der Freizeit. Es sind Orte der anonymen Masse, der Geschwindigkeit, Bewegung und andauernden Veränderung. Welche Raumpraxen lassen sich bezüglich Nicht-Orte – wie Hotelzimmer, – feststellen, gibt es in ihnen einen Innen- und Eigenbereich der Bewohnern*innen, wie reagieren sie auf diese räumliche Umgebung; ziehen sie sich in einen mentalen Raum zurück, meiden sie den Raum, indem sie ausgehen oder versuchen sie sich im Milieu des Hotelzimmers wiederzufinden? Dennoch gibt es auch Menschen, die über längere Lebensphasen im Hotel ihren Lebensmittelpunkt finden. Neben Hotels können auch Bahnhöfe, Flughäfen als Orte des Durchgangs, als Transiträume bezeichnet werden.
Als Basis thematisiert die LV Bild- und Raumkonzepte Problemfelder für die Visualisierung szenischer Bild- und Spielräume, die einen adäquaten szenischen Rahmen schaffen, einen zugleich realen und geistigen Raum. Die moderne Bühnentechnik am Beginn des 20. Jahrhunderts ermöglicht neue Formen der Szenographie. Mit der Autonomisierung der Bilderfahrung verschiebt sich zunehmend die literarisch-dramatische Bedeutung der Inszenierung zugunsten einer Visualisierung des Geschehens mit höchst unterschiedlichen szenographischen Profilen. Beeinflusst von der Architektur, der Bildenden Kunst und vom Design wird der theatrale Raum zum autonomen Thema. Die Bevorzugung bestimmter Materialien (Beton, Glas, Plastik etc.), Farben (Primärfarben, gedeckte Farben, Lichteffekte, interästhetische und mediale Praktiken (filmische Schnitt- und Überblendungstechniken) führen zu einer breiten Palette szenographischer Gestaltungsmöglichkeiten. Der szenische Raum hat sich von einer bildgewaltigen Ausstattung entfernt, die "Leere", das Offenlegen der ästhetischen Bedingungen des Kunstraumes Theater treten verstärkt in den Vordergrund. In vernetzten Gesellschaften mit ästhetischer Vielfalt und technologisch-ökonomischer Beschleunigung wird die kritisch reflektierte Realitätsnähe eingefordert. Einem historischen Abriss über die Entwicklung und Tendenzen szenographischer Räume folgen die visuelle Auseinandersetzung und die Analyse ausgewählter Beispiele mit Schwerpunkt auf Transiträume, Räume des Über- und Durchgangs. Ein Hotelzimmer ist ein Ort, der zweckgebunden entstanden ist, da seine Funktion darin besteht, Menschen, die weiterziehen und sich nicht niederlassen wollen, eine Unterkunft zu bieten. Das Hotelzimmer als geografischer und mentaler Zwischenstopp soll als temporäre Behausung untersucht werden.
Ziele, Methode
Szenographie, unterschiedliche Raumtheorien, transdisziplinäres Arbeiten; gemeinsam werden Theorietexte zum Raum und ausgewählte Bühnenräume/ Szenographien analysiert und diskutiert.Sensibilisierung der Wahrnehmung, Erfahrungen des Sehens, Analysieren und Interpretieren. Assoziatives selbstständiges Denken.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Arbeitskonzept schriftlich bis 21.April 2021 auf moodle abzugeben, Besprechung der Konzepte im Mai (ZOOM), Online Präsentation im Juni (ZOOM), schriftl. Arbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bewertungsschlüssel: Erstellung eines Forschungskonzepts (50%), mündliches Referat/ZOOM oder schrifl. Arbeit (50%);

50- 45 Punkte sehr gut; 44-39 Punkte gut; 38-32 befriedigend; 31-25 genügend, ab 24 Punkte ungenügend

Prüfungsstoff

siehe moodle

Literatur

siehe moodle

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 11:26