Universität Wien

170234 PS Bild- und Raumkonzepte in Theater, Film und Medien (2008S)

Nouvelle Vague - Haupt- und Nebenwege

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

[alt: § 1(1)2a PS III]
So 20.4. 9-14 Uhr, Do 22.5. 10-17 Uhr, jeweils im Jura Soyfer-Saal (Institut)
Sa 24.5. 10-17 Uhr, Sa 14.6. 10-17 Uhr, jeweils im Hörsaal 21 (Hauptgebäude)

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Sonntag 20.04. 09:00 - 14:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Donnerstag 22.05. 10:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Samstag 24.05. 10:00 - 17:00 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Samstag 14.06. 10:00 - 17:00 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Nouvelle Vague ist die Geburtsstätte des Kinos der Moderne. Den jungen Filmemachern im Umkreis von Godard, Truffaut, Chabrol und Rivette ging es darum, sich einen eigenen Platz zu erobern und das traditionelle Kino zu verabschieden. Manchmal giftig, häufig lautstark, immer auf der Suche nach neuen ästhetischen Ausdrucksformen im Bereich des Erzählens von Geschichten im Kino.
Mit der Nouvelle Vague wollten Filmemacher weg von Studio-Illusionen, hin zur rauen, episodischen Form, die dem Leben auf den Straßen so viel verdankte, wie sie ihm zurückgeben wollte. Ein ambivalenter Realismus, verbindet Oberfläche und Analyse, Witz und die Lust an der Vermischung von dokumentarischem Material mit erfundenen Geschichten.
Die Nouvelle Vague ist die letzte der großen "Schulen" des Kinos. Als deutschsprachige Kronzeugin dieser Schule kann die deutsche Filmkritikerin Frieda Grafe gelten. In ihrem Buch "Nur das Kino. 40 Jahre mit der Nouvelle Vague" schrieb sie: "Als sie loszogen, Truffaut und Godard, (...) gegen die Viererbande Autant-Lara, Clouzot, Clément und Delannoy, verband sie jungenhafte Unverschämtheit und eine unbändige Liebe zum Film. Sie wollten nicht die Welt verbessern, sie engagierten sich fürs Kino. (...) Sie wollten im französischen Kinomilieu eine andere Vorstellung von Film durchsetzen. Und dachten nicht im Traum daran, dass sie weltweit das Denken übers Kino veränderten."
In der Lehrveranstaltung werden wir durch das Terrain der Nouvelle Vague cruisen: entlang der Hauptwege bzw. -werke ebenso wie durch Ausflüge auf interessante Nebenstrecken, z.B. die Filme von Jacques Demy, Agnes Varda, Jean Rouch, Jacques Rozier, Luc Moullet u.a.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Präzision des Terminus einerseits. Anderseits: Woher kommt es, dass die Vertreter des Kinos der Nouvelle Vague auf die Filmgeschichte und auf die Wahrnehmung des Kinos einen solchen Einfluss gewinnen konnten? Dieser Einfluss macht sich noch heute in der Theorie, im Kanon der Klassiker, in der Auffassung des Kinos als Kunst und in der Hochschätzung des Autorenfilms bemerkbar.

Prüfungsstoff

Film- und Textlektüre / Präsentationen durch Referate, Vorträge / Gruppendiskussionen

Literatur

Frieda Grafe: Nur das Kino. 40 Jahre mit der Nouvelle Vague (Dt.)
Jean Douchet: Nouvelle Vague (Frz.)
James Monaco: The New Wave. Truffaut, Godard, Chabrol, Rohmer, Rivette (Engl.)

Dies ist eine sehr knappe Auswahl zur Einführung. Eine umfangreichere Literaturliste wird rechtzeitig vor Beginn der ersten Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

I.3.8.

Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19