Universität Wien

170235 UE Übung "Inszenierte Räume" (2021S)

Weltverkehr der Bilder. Raum im Reisefilm

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 09.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 16.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 23.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 13.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 20.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 27.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 04.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 11.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 18.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 01.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 08.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 15.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 22.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 29.06. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

ACHTUNG, ERSTE SITZUNG:
Zur Bestätigung der Emailnachricht, die Sie erhalten haben sollten, wenn Sie einen Platz in der Übung oder auf der Warteliste erhalten haben.
Die heutige erste Sitzung in der Übung findet auf Zoom statt.
Über diesen Link können Sie direkt dem Zoom-Meeting beitreten:

https://univienna.zoom.us/j/92644327147?pwd=UGp0VVdXTzdBUjQ4Y2VhandnemkvQT09

Sie können auch über den Zoom-Client teilnehmen, wenn Sie folgende Daten verwenden:

Meeting-ID: 926 4432 7147
Kenncode: 524710

INHALT:
Laut John Grierson stellt der Reisefilm "das erste Kapitel" in der Geschichte des Dokumentarfilms dar. So dominant Aufnahmen ferner und naher Landschaften, Sitten und Sehenswürdigkeiten zwischen 1895 und 1905 in den Filmprogrammen waren, so hartnäckig hat sich das Format bis heute gehalten, ob im Festivalkino, als Reportagefernsehen oder Amateur-Videografie im Netz. Die filmische Raumerschließung ist erstaunlich konstant in ihren formalen Verfahren, dabei offen für die Aufladung mit unterschiedlichsten Fantasien und Erkenntnisinteressen: Der Zwecke festgehaltener Reisen reicht vom Expeditionsabenteuer über Kolonialpropaganda bis zur Begleitung von Fluchtbewegungen; die episodische Struktur mit ihrer Möglichkeit der freien "combination of exposition, narrative, and comment" (Jeffrey Ruoff) haben sich so unterschiedliche Filmschaffende wie Chantal Akerman und Ross McElwee, Ulrike Ottinger und Kidlat Tahimik zu nutze gemacht.
Die Berührungen zum fiktionalen Film dem Road Movie oder dem Globetrotting der Bond-Filme sind offensichtlich. Trotzdem konzentriert sich die Lehrveranstaltung auf Reisefilme im engeren Sinn einer nichtfiktionalen Form. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf den Verdichtungen, Vereinnahmungen oder Verrätselungen von Raum in den Filmen. Die Aufführungsgeschichte des Reisefilms führt aber auch die Bandbreite unterschiedlicher Räume und performativer Zusammenhänge vor Augen, in denen Film seit der Wende zum 20. Jahrhundert eingesetzt wurde, vom Volksbildungshaus bis zu naturhistorischen Museen.

ZIELE:
Primäres Ziel der Lehrveranstaltung ist die Aneignung von Analysebegriffen filmischer Raumentwürfe, auf der Ebene einzelner Szenen wie größerer Strukturen, entlang des Gegenstands Reisefilm. Filmanalysen während der Sitzungen und in Hausübungen sollen deren eigenständige Anwendung anleiten. Zusätzlich werden zentrale Konzepte der Filmgeschichtsschreibung eines "multi-sited cinema" (Gregory Waller) jenseits des kommerziellen Kinobetriebs vermittelt.

METHODEN:
Das Proseminar findet in wöchentlichen Live-Sitzungen statt, die – solange eine Rückkehr zur normalen Präsenzlehre nicht möglich ist – auf Zoom abgehalten werden.

Textlektüre, Vortrag, Analyse von Filmbeispielen, Diskussion in Gruppen und im Plenum

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Regelmäßige Teilnahme an der Übung
- Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte samt Beantworten knapper, lektüreleitender Fragen
- zwei schriftliche Hausübungen (Abgabetermin der zweiten Hausübung: 15.6.2021), bzw. (statt erster Hausübung) Erarbeitung und Präsentation eines Thesenpapiers zum Text

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Endnote setzt sich zusammen aus Teilnahme und Mitarbeit samt Lektüreaufgaben (20%), erster Hausübung bzw. Thesenpapier-Präsentation (40%,) zweiter Hausübung (40%).

Maximal zwei unentschuldigte Einheiten Fehlzeit sind gestattet. Die Endnote ergibt sich aus dem Durchschnitt der gewichteten Einzelleistungen, wobei jede Einzelleistung erbracht werden muss. Werden eine oder mehrere Einzelleistungen nicht erbracht oder negativ beurteilt, kann die Gesamtnote nicht positiv sein.

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent, siehe Teilleistungen oben.

Literatur

Auswahl:
- André Bazin: Der Film und die Erforschung der Erde [1953/54], in: Ders.: Was ist Film? Berlin 2004, S. 50-60.
- Michel de Certeau: Berichte von Räumen, in: Ders.: Kunst des Handelns, Berlin 1988 [frz. Orig. 1980], S. 215-238.
- Fredric Jameson: ‚Art Naif’ and the Admixture of Worlds, in: Ders.: The Geopolitical Aesthetic. Cinema and Space in the World System, Bloomington/Indianapolis 1995, S. 186-213.
- Jennifer Lynn Peterson: Education in the School of Dreams. Travelogues and Early Nonfiction Film, Durham/London 2013.
- Philip Rosen: Disjunction and Ideology in a Preclassical Film: A Policeman’s Tour of the World, in: Ders.: Change Mummified. Cinema, Historicity, Theory, Minneapolis/London 2001, S. 201-224.
- Jeffrey Ruoff: Show and Tell. The 16mm Travel Lecture Film, in: Ders. (Hg.): Virtual Voyages. Cinema and Travel, Durham/London 2006, S. 217-237.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18