Universität Wien

170235 UE Übung "Inszenierte Räume" (2022S)

Spiel/Figuren analog/digital

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 26.03. 15:30 - 17:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Samstag 07.05. 15:30 - 21:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Sonntag 08.05. 10:00 - 18:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Samstag 11.06. 15:30 - 21:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Sonntag 12.06. 10:00 - 18:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALTE

Spielfiguren sind konstitutive Bestandteile von Gesellschafts- und Brettspielen – ob in abstrahierter Gestalt wie bei Halma, als symbolische Formen wie im Schach oder als Modellierungen im realistischen Stil wie in vielen table top-Spielen. In digitaler Form tauchen sie als steuerbare Avatare (Super Mario, Lara Croft, der namenlose Hitman in der gleichnamigen Spieleserie) oder nicht steuerbare Non-Player-Characters (individuell: der G-Man in Half-Life oder kollektiv: Populationen in Open World Games) in Computerspielen auf. Auf den ersten Blick scheint der Schachkönig nicht viel mit Super Mario zu tun zu haben – aber sind sie nicht beide Manifestationen von Spielregeln mit verschiedenem Ausmaß an agency? Die Lehrveranstaltung versucht neben den Unterschieden auch die Gemeinsamkeiten und Schnittstellen zwischen analogen und digitalen Spielfiguren herauszuarbeiten. Es stellen sich also, ausgehend von medien(kultur)wissenschaftlichen Pespektivierungen der (Analog) Game Studies, grundlegende Fragen zur Medialität von Spielfiguren und ihren Verhältnissen zu Ludizität und Narrativität, wobei die materiellen Besonderheiten des Analogen ebenso wie die audiovisuellen Spezifika des Digitalen in den Blickpunkt rücken. Außerdem wird darüber nachzudenken sein, was passiert, wenn Spielfiguren nicht als statische Entitäten gedacht werden, sondern als dynamische Konstrukte, die in Individualisierungsprozessen verändert oder neu gestaltet werden können (analog etwa durch das Zusammenbauen oder Bemalen von Figuren, digital etwa durch das ‚freie‘ Erstellen von Avataren). Neben den theoretischen und ästhetischen Dimensionen von Spielfiguren und ihrer Medialität (Block I) rücken auch die vielfältigen identitätspolitischen Einschreibungen von race, class, gender, species u.a., die bei (non-)humanen Spielfiguren zu konstatieren sind, in den Fokus (Block II).

ZIELE & METHODEN
Das Seminar erschließt die Verbindung von (digitalen) Game Studies und analoger Spieleforschung am Gegenstand der Spielfiguren. Die Studierenden sollen befähigt werden, erstens einen Überblick über die aktuelle Forschung zu analogen und digitalen Spielen – und deren Lücken – zu gewinnen, zweitens kultur- und medienwissenschaftliche Ansätze auf den Gegenstand figuraler Konstellationen zu übertragen und so deren verschiedene Formen und Funktionen in Spielen zu reflektieren, drittens die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Analogen und dem Digitalen zu diskutieren und somit – allgemeiner gefasst – viertens anhand historischer und aktueller Beispiele theoretisch, historiographisch sowie analytisch mit verschiedenen Spielmedien umzugehen. All dies erfolgt stets in Rückbindung an konkrete, ausgewählte Fallbeispiele aus der gesamten Breite der Spielegeschichte.

Die gewählten Methoden richten sich danach aus, ob und unter welchen Umständen Präsenz- oder Online-Lehre stattfindet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Alle Teilleistungen sind während der Lehrveranstaltungszeit zu erbringen:

- Erstellung einer schriftlichen Lektürezusammenfassung (je nach Anzahl der Seminarteilnehmer*innen einzeln oder im Kollektiv), inkl. Kurzpräsentation (30%)

- Erstellung einer schriftlichen Spielfigurenanalyse, ggf. inkl. Kurzpräsentation (insgesamt 70%)

- Erstellung jeweils einer Diskussionsthese/Frage auf Basis der Plenumslektüre zu den beiden Blöcken "Medialität" und "Identitäten" (unbenotet, müssen aber abgegeben werden)

Jede Einzelleistung muss bestanden (bzw. im Falle der Diskussionsthesen/Fragen: abgegeben) werden, damit das gesamte Seminar positiv bewertet werden kann.

Modalitäten, Beurteilungskriterien, Umfang und Gewichtung der einzelnen Leistungen werden in der ersten Sitzung vorgestellt, ebenso die Abgabefristen für die Leistungen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Anwesenheit in der ersten (ggf. Online-)Sitzung

- Anwesenheit in den weiteren (ggf. Online-)Sitzungen (min. 80% der Lehrveranstaltungszeit)

- Erstellung einer schriftlichen Lektürezusammenfassung (je nach Anzahl der Seminarteilnehmer*innen einzeln oder im Kollektiv), inkl. Kurzpräsentation

- Erstellung einer schriftlichen Spielanalyse, ggf. inkl. Kurzpräsentation

- Erstellung jeweils einer Diskussionsthese/Frage auf Basis der Plenumslektüre zu den beiden Blöcken "Medialität" und "Identitäten" (unbenotet, müssen aber abgegeben werden)

Jede Einzelleistung muss bestanden werden, damit das gesamte Seminar positiv bewertet werden kann.

Modalitäten, Beurteilungskriterien, Umfang und Gewichtung der einzelnen Leistungen werden in der ersten Sitzung vorgestellt, ebenso die Abgabefristen für die Leistungen.

Prüfungsstoff

Inhalte des Seminars

Literatur

Texte werden auf moodle zur Verfügung gestellt.

Für die Vorbereitung empfehlenswert:

Schröter, F.: Spiel/Figur. Theorie und Ästhetik der Computerspielfigur. Marburg 2021.
Beil, B./Hensel, T./Rauscher, A. (Hg.): Game Studies. Wiesbaden 2018.
https://analoggamestudies.org/
https://sciendo.com/journal/BGS

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08