Universität Wien

170254 SE Forschungsseminar TFM: Drogenästhetik (2007S)

Forschungsseminar zur Theater-, Film- und Medienwissenschaft: Psychedelische Environments und die Ästhetik der Droge

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

[alt: § 2(1)4a, 092: § 5(1)]
Anmeldung vom 22.2. bis 4.3.07 über http://www.univie.ac.at/film/php/anmeldung/tfmanm.php?anmtyp=2

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 20.03. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 27.03. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 17.04. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 24.04. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 08.05. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 15.05. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 22.05. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 05.06. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 12.06. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 19.06. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 26.06. 17:00 - 19:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit Jahrhunderten werden psychotrope Stoffe verwendet, um einen veränderten Bewußtseinszustand zu erreichen. Die drogen-stimulierten Erfahrungen und poetischen
Bekenntnisse von Baudelaire, de Quincey und Artaud können stehen für die Wechselwirkung
von Kunst und Droge. Die psychedelische Kultur
der 1960er Jahre machte aus der alten, spirituellen Praxis eine gesellschaftliche Revolution. Ekstase und Trance, die Rückkehr zum Ritual prägten die Suche nach neuen theatralen Formen. Psychedelische Kunst ist reine Visualität, körperlose Form, Farbe und Licht, rezipiert bei völliger Reizüberflutung, auf einem mentalen und körperlichen Trip, der Raum, Zeit und Ratio aufhebt. Durch den gezielt hervorgerufenen Zustand der Ekstase, in der die Wahrnehmung nicht mehr optisch, akustisch oder haptisch stattfindet, sondern auf der Ebene zellularer Bewusstheit (T. Leary). Stroboskop Effekte bombardieren das Auge und überschwemmen das Wahrnehmungsvermögen mit Reizüberflutungen. Die durch Stroboskoplicht und Flimmerlicht in den Lightshows hervorgerufenen Effekte reißen physiologische Schranken zwischen verschiedenen Hirnregionen nieder, der betroffene erreicht höhere Wahrnehmungszustände. Die Kontrolle
durch Ratio und gesellschaftliche Normen ist ausgeschaltet, eine bewusstseinserweiter
nde Unmittelbarkeit wird erlebt, in der Sinneseindrücke direkt auf die Psyche wirken und zu einer mystischen Bewusstseinsebene führen können. Kunst, Politik, Drogenkonsum, Musik und zahlreiche andere Einflüsse befruchteten sich gegenseitig. Politik und Mystik wurden mit einander vermischt, bisweilen auch miteinander verwechselt. Der Körper wurde zu
einem der wichtigsten Ausdrucksmittel dieser Erfahrungen, die auf Happenings, Performance Kunst, sexuelle Freiheit und das Leben in den
Kommunen übertragen wurde. Multimedia-
Veranstaltungen wie Lightshows, Environments,
Installationen und Filmvorführungen wollten ganzheitliche, oft stark religiös, spirituell oder mystisch gefärbte Wahrnehmungserfahrungen vermitteln, die zu politischer, sexueller und künstlerischer Befreiung führen sollten. Das Kulturphänomen Droge soll im historischen und
gesellschaftspolitische Kontext untersucht
und nach ästhetischen Strukturen, nach der
Wechselwirkung zwischen Droge und Kunst befragt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kulturphänomen Droge aus kunst- und theatertheoretischer Perspektive

Prüfungsstoff

Posiver Abschluss 1. Abschnitt 317;
Transdisziplinäres Arbeiten

Literatur

siehe webCtVista-Plattform

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

II.2.2.

Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19