170310 VO Vorlesung zu Filmgeschichte (2024W)

Die Vorlesung führt in den insbesondere in den 2010er Jahren intensiv geführte Post-Cinema-Debatte ein, in deren Zentrum die Auseinandersetzung mit dem Wandel und dem Werden des Kinos unter digitalen Bedingungen stand. In der Einleitung der einschlägigen Anthologie zum Thema, Post-Cinema. Theorizing 21st-Century Film (2016), schreiben die Herausgeber*innen, Shane Denson und Julia Leyda, das post-cinematic zunächst als Beschreibungbegriff für „Medien des 21. Jahrhunderts“ auftauchte. Dabei rückte jedoch nicht nur die historische Transformation in den Blick, sondern vor allem auch das Verhältnis zwischen Kino und Post-Cinema. Die Vorlesung betrachtet diese weitläufigen und multiperspektivischen Auseinandersetzungen von heute aus und fragt danach, was deren Einsätze waren, was dabei jeweils auf dem Spiel stand und wie sich die Filmwissenschaft durch diese Debatte verändert hat.
Die Vorlesung zeichnet die Debatte nicht chronologisch nach, sondern schlaglichtartig entlang zentraler theoretischer Begriffe und Konzepte, mit denen versucht wurde, die Bedingungen und Konsequenzen dieses anhaltenden Veränderungsprozesses theoretisch zu fassen. Alle Sitzungen der Vorlesung inkludieren neben dem Lehrvortrag auch gemeinsame angeleitete Sichtungen sowie Diskussionen in Kleingruppen sowie im Plenum. Über das Kennenlernen der einzelnen Ansätze hinaus, erwerben Sie als Teilnehmende die Fähigkeit, diese voneinander zu unterscheiden, einzuordnen und in Hinblick auf ihren methodischen Einsatz zur Untersuchung (post-)filmischer Formen, Formate und Phänomene zu befragen.

Literatur:
Denson, Shane; Leyda, Julia (Hg.): Post-Cinema. Theorizing 21st-Century Film, Falmer 2016. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/13457.

Zum Einlesen:
Linseisen, Elisa: Werden / Weiter / Denken. Rekapitulation eines Post-Cinema-Diskurses, Zeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 18: Medienökonomien, Jg. 10 (2018), Nr. 1, 203–
209. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/2441.