Universität Wien

170320 VO Vorlesung zu Mediengeschichte (2021W)

Die Genese des digitalen Handlungsraums - Medientheoretische Ansätze

DIGITAL

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 12.10. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 19.10. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 09.11. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 16.11. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 23.11. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 30.11. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 07.12. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 14.12. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 11.01. 09:45 - 11:15 Digital
  • Dienstag 18.01. 09:45 - 11:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die leitende Frage dieser Vorlesung ist die Frage nach dem Ausdruck und Handlungsraum des Individuums in digitalen Umgebungen. In welchem Verhältnis stehen Sprechen und Handeln in der aktuellen digitalen Kultur und auf welchen Traditionen medialer Kultur basieren die digitalen Zeichen?

Dabei werden Phänomene wie Hate Speech und freie Meinungsäußerung im beinahe rechtsfreien Raum (z.B. 8Chan) behandelt, der Frage nachgegangen wie es möglich ist, dass der Bauplan einer Waffe unter "Free Speech" fällt. Des weiteren wird in diesem Zusammenhang das Potential von Erzählungen in Sozialen Medien – das beinahe selbst Erlebte – den Standards von Quellenkritik und Medienrecht gegenübergestellt. Schließlich werden wir den Paradigmenwechsel von normierten Standards als Struktur von Wissen zu dynamischen, automatisierten, aktualitätsbasierten Systemen skizzieren.

Weitere Themen dieser Vorlesung sind Selfgovernment (Public Blockchains, Open Source) oder die Frage: "Wie sehen/lesen/verstehen Maschinen und wie intelligent sind sie?“.

Der digitale Raum wird in dieser Vorlesung als techno-sozialer Raum gezeigt, welcher durch eine Verknüpfung von mathematisch, logischen mit sozialen Regeln strukturiert ist. Ein hybrider Raum in welchem das eigene "Sprechen" immer auch mit algorithmische Unterstützung, Corporate Interests oder sozialem Marktwert verbunden ist.

Ziel:

Ziel ist die Antwort auf folgende Fragen zu skizzieren: Mit welchen Theorien und Ansätzen lassen sich digitale, medial dynamische, heterogene Formen im verstehen. Wie ist die spezifisch digitale Aufmerksamkeitsökonomie strukturiert?

Methode

Frontaler Vortrag & Analysen konkreter Beispiele
Gruppen Diskussionen von ausgewählten Beispielen digitaler Kultur

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung die sich aus zwei Teilen zusammensetzt:

1) Es werden Wissens- und Verständnisfragen zu prüfungsrelevanter Literatur gestellt.

2) Schriftliche Analyse eines medialen Phänomens, das via Projektor gezeigt wird. Dieses Format ist Gegenstand der Vorlesung, d.h. es sollte zum Zeitpunkt der Prüfung umfangreich bekannt sein.

ERGÄNZUNG Online:
Die Prüfung findet online auf Moodle statt. Es ist möglich im oben bekanntgemachten Zeitraum die Prüfungsfragen zu beantworten. Die Art der Fragen und deren Beantwortung unterscheidet sich nur im geringen Masse von den vorhergegangen Prüfungen.

Erstens ist bei einer Online-Prüfung nicht zu verhindern, dass die Unterlagen verwendet werden. Die Prüfung findet somit Open-Book statt. Die Prüfungsfragen sind aus diesem Grund noch stärker auf Anwendungs-/Transferdimension des ausgelegt und keine reinen Wissensfragen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

0-49 Punkte=5, 50-62 Punkte=4, 63-74 Punkte=3, 75-86 Punkte=2, 87-100 Punkte=1

Prüfungsstoff

Die Inhalte der Vorträge und ausgewählte Texte, welche zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben werden.

Literatur

Diese Liste wird im Laufe des Semesters noch geringfügig erweitert und/oder eingeschränkt.

Überblickstext:

Hartmann, Frank: Mediale Existenz in Medienphilosophie, 2000, S.16-30

Texte zu spezifischen Phänomen:

Belting, Hans: Echt Bilder und falsche Körper in Iconic Turn, Hg. Maar u. Burda, 2004, S. 350-364

[Anm. 1) Inzwischen hat darüberhinaus das Verhältnis digitale Daten / Körper an Relevanz zugelegt. 2) Dem Begriff Iconic Turn für den aktuellen Paradigmenwechsel, wurden Medial Turn, Somatic Turn oder Practical Turn oder eben Artificial Intelligence zur Seite gestellt.]

Hayles, Katherine: Contesting for the Body of Information in How we became Posthuman, 1999, S. 50-83

Kittler, Friedrich: Schrift und Zahl in Iconic Turn, Hg. Maar u. Burda, 2004, S. 186-203
[Anm. Update: Die Maschinen haben inzwischen das Sehen erlernt z.B. via Mustererkennung, Gestensteuerung oder Maschine Learning, …]

Kohout, Annekathrin: Netzfeminismus, 2019, S. 19-28 und S. 49-55

Manovich, Lev: Defining AI Arts, 2019, https://www.facebook.com/notes/lev-manovich/defining-ai-arts-three-proposals/10156507563373456/?fref=mentions

Sorapure, Madeleine: Five Principles of New Media: Or, Playing Lev Manovich, S. 1-6

Schmidt, Jan-Hinrik: Linked. Vom Individuum zur Netzgemeinschaft, in New Media Culture. Mediale Phänomene der Netzkultur, 2015, S. 83-95

Searle, John: Minds, brains, and programs in Behavioral and Brain Sciences 3 (3), 1980, S. 417-424

Shifman, Limor: Memes in digital culture, 2014, S. 1-8 u. S. 37-42

Weibel, Peter: Ortlosigkeit und Bilderfülle in Iconic Turn, Hg. Maar u. Burda, 2004. S. 216-226

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18