Universität Wien

170322 VO Vorlesung zu Mediengeschichte (2023W)

Medien und Religion. Kapitel aus der Geschichte der Medienreflexion

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 17.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Dienstag 24.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Dienstag 31.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Dienstag 07.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Dienstag 14.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Dienstag 21.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Dienstag 28.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam stützen sich nicht nur maßgeblich auf „heilige Schriften“ (Torah, Bibel, Koran), sondern reflektieren diese auch als Medien. In der Torah als (selbstreflexiver) Geschichte des Empfangs der Torah ebenso wie der Buchstaben- und Zahlenmystik der Kabbala findet sich eine Interpretation der Medialität der Schrift, die als eine Art Code der Schöpfung verstanden wird. Die Neuinterpretation der jüdischen Tradition durch das Christentum, die den „toten Buchstaben“ durch das „lebendige Wort“ ersetzt, lässt sich bis zur frühen (Massen-)Kommunikationsforschung weiterverfolgen, die allein die Botschaften im Blick hat, nicht die Weisen ihrer Übertragung, Speicherung etc. Die Reformation kann gar als Urszene moderner Massenmedien und social media gelten – sie setzt sich dank Buchdruck und der massenhaften Verbreitung von Polemiken und der Bibel durch und verbindet den Glauben mit der neuen Praxis des stillen Lesens, die im scharfen Kontrast zum exzessiven Mediengebrauch des Katholizismus steht, von „theatralischen“ Prozessionen bis zur Reliquienverehrung. Wird die europäische und globale Kultur weiterhin entscheidend vom Medium Schrift mitbestimmt, ist sie nur ein Beispiel der Einschreibung in diesem Fall vor allem des Judentums und Christentums in die Geschichte der Medienreflexion. Medien werden nicht erst mit modernen Technologien wirksam, sondern sind ein fester Bestandteil historischer und natürlich auch heutiger religiöser Praktiken.
Die Vorlesung geht auf Schlüsselszenen der zugleich religiösen, technischen und ästhetischen Medienumbrüche ein, die nicht nur die Entwicklung der grundlegenden Kulturtechniken Schrift, Bild und Zahl entscheidend geprägt haben, sondern auch das heutige Verständnis von Medien und Technik. Mit dem Blick in die Geschichte können damit auch die aktuellen Diskussionen um Digitalisierung, künstliche Intelligenz, virtuelle Realität oder Transhumanismus neu beleuchtet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Der Bewertungsmaßstab der Klausur richtet sich nach der Themenkenntnis (Inhalte der Vorlesung) und der Transfer- und Reflexionsleistung (argumentative Anwendung der kennengelernten Inhalte). Von zwei Fragen muss eine beantwortet werden.

Prüfungsstoff

Die Prüfungsfragen beziehen sich auf den Stoff der Vorlesung. Die Folien zu jeder Einheit werden auf Moodle bereitgestellt.

Literatur

Wird zu Beginn der Veranstaltung auf Moodle bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 24.01.2024 10:06