Universität Wien

170498 UE Ghost Work im Reich der Bilder - Grundlagen und Effekte des maschinellen Sehens (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Der Wahrnehmung des digitalen Termins (12.10) ist Voraussetzung für die Teilnahme an den Blockterminen. Es werden organisatorische Fragen geklärt und die Literatur für den ersten Blocktermin vorgestellt.

  • Samstag 12.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Samstag 16.11. 09:00 - 17:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Sonntag 17.11. 09:00 - 14:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Sonntag 19.01. 10:00 - 16:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Jede*r mit einer Fotomediathek auf dem Smartphone wird das kennen: In regelmäßigen Abständen offeriert uns die App eine nach Motiven sortierte Auswahl von Fotos aus unserem Bilderpool. Dass diese oftmals nicht so schlecht gelingt, zeigt, wie fortgeschritten die Tools des maschinellen Sehens inzwischen geworden sind: das heißt die Algorithmen, die die Unmengen von Fotografien auf Festplatten, Handyspeichern oder Clouds automatisch sichten und uns helfen sollen, die digitale Bilderflut zu bewältigen. Was aber ‚sieht‘ die KI und vor allem, auf welcher Grundlage wählt sie etwas aus, hebt sie etwas hervor, während anderes in der Unsichtbarkeit verschwindet? Schon länger ist etwa die 'algorithmic bias' der Gesichtserkennung in der Diskussion, die eine Verstärkung rassistischer, sexistischer, altersbezogener u.a. Diskriminierung zur Folge hat. Diese ist auch in anderen Feldern des maschinellen Sehens wirksam. Daher gilt es nachzuforschen, mit welchen Datensätzen die Algorithmen trainiert werden, aber auch zu fragen, welche Rolle die menschlichen Akteur*innen spielen, die als Clickworker etwa Fotografien verschlagworten bzw. die automatische Verschlagwortung kontrollieren. Welche Auswirkung hat die menschliche und technische ‚Gespensterarbeit‘ auf unser Verständnis von Fotografie, auf die ästhetischen und ethischen Normen unseres Bildgebrauchs?
Im Seminar wollen wir die Blackbox dieser Ghost Work ein Stück weit öffnen. Im theoretischen Teil werden Grundlagen der digitalen Bildproduktion, Bildsuchmaschinen bwz. maschinellen Sehens erarbeitet; im Anschluss daran soll in eigenen kleinen Feldstudien die Wirkungsweise der digitalen Bildersuche und Bildsortierung auf die Probe gestellt werden. Unterstützung in der Entwicklung einer eigenen Fragestellung geben dabei Beispiele der künstlerischen Auseinandersetzung mit visuellen Datensätzen und ihrem Einfluss beispielsweise die Funktionsweisen von Instagram.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive Teilnahme an den zwei Seminarblöcken. Vorbereitung ausgewählter theoretischer Texte (Lesekarte). Teilnahme an Gruppenarbeiten und - präsentationen. Präsentation einer kleinen Feldforschung mit selbstgewählter Fragestellung.
Lesekarte 20 %, Gruppenpräsentation 20 %, Konzeption, Durchführung und Präsentation der Feldstudie (60%)

Prüfungsstoff

Aktive Auseinandersetzung mit der Semesterliteratur (Lesekarte und Gruppenarbeit), Entwicklung einer Fragestellung für die Feldstudie, Durchführung und Präsentation der Ergebnisse anhand von Folien im Plenum.

Literatur

Veröffentlichungen aus der Reihe "Digitale Bildkulturen" (Wagenbach Verlag, seit 2029), insbesondere die Bände "Bildersuche" (Felix Thürlemann, Sept. 2024), "Metabilder" (Estelle Blaschke, 2024), KI-Kunst (Merzmensch, 2023), "Filter" (Berit Glanz, 2023), "Bildzensur" (Katja Müller-Helle, 2022), "Gesichtserkennung" (Roland Meyer, 2021).
Mary C. Gray/Siddharth Suri: Ghost Work, How to Stop Silicon Valley from Building a New Global Underclass (Boston/New York 2019, Auszüge)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 08.10.2024 10:26