Universität Wien

170499 UE Die vierte Wand (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 20.03. 11:30 - 16:30 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Freitag 24.04. 11:30 - 16:30 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Samstag 25.04. 11:30 - 16:30 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Samstag 20.06. 11:30 - 16:30 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Sonntag 21.06. 11:30 - 16:30 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALT

"Man stelle sich an dem äußersten Rande der Bühne eine große Mauer vor, durch die das Parterre abgesondert wird. Man spiele, als ob der Vorhang nicht aufgezogen würde."
Mit dieser Setzung führt Denis Diderot 1758 ein Konzept ein, das im Theater als ‚vierte Wand’ zum stehenden Begriff geworden ist. Den Ausgangspunkt des Seminars bildet die Lektüre von Grundlagentexten zur vierten Wand, ausgehend von Theaterreformern des 18. Jahrhunderts über Vertreter des Naturalismus’ im 19. Jahrhundert bis zum Transfer des Konzeptes der vierten Wand vom Theater in den Film im 20. Jahrhundert. Die theoretischen Positionen werden zum einen theaterhistorisch kontextualisiert. Zum anderen setzt das Seminar sie in Beziehung zu verschiedenen Formen des Einsatzes der vierten Wand im Gegenwartstheater. Ausgewählte Inszenierungen werden im Hinblick auf die vierte Wand als ästhetisches Mittel sowie deren dramaturgische Funktionen und Wirkungspotentiale analysiert. Dabei steht insbesondere die Frage im Zentrum, wie sich die Produktionen zu historischen und gegenwärtigen Theaterkonventionen verhalten, diese reflektieren und mit ihnen spielen.

LERNZIELE

fundierte Kenntnis und theaterhistorische Kontextualisierung von Konzepten der vierten Wand seit dem 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart
präzise Beschreibung und differenzierte Analyse verschiedener Gestaltungsformen der vierten Wand im Gegenwartstheater
problemorientierte Herstellung von Beziehungen zwischen historischen, theatertheoretischen Positionen und ästhetischen Phänomenen
historisch kontextualisierender, analytischer und kritischer Umgang mit den Quellen
eigenständige Erarbeitung einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit einem theaterhistorischen bzw. -theoretischen Text oder einer Inszenierung (mündlich und schriftlich)
Vergleich mit Gestaltungen der vierten Wand in Film, Fernsehen und bildender Kunst

METHODEN
vorbereitende Lektüre ausgewählter Texte und Sichtung ausgewählter Inszenierungen
eigenständige Recherche und Erarbeitung eines Themas
Präsentation und Diskussionsleitung im Plenum
schriftliche Nach- und Vorbereitung der Seminarsitzungen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

LEISTUNGSNACHWEISE

Die Note setzt sich aus einer mündlichen und einer schriftlichen Leistung zusammen:
40% der Note: Referat inkl. Handout (Abgabe des Handouts 2 Wochen vor der Sitzung)
60% der Note: Protokoll (Abgabe 2 Wochen nach der Sitzung) oder Reflexion einer Inszenierung (Abgabe bis 8. Juni 2020)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur zur Vorbereitung

Kotte, Andreas: Theatergeschichte. Eine Einführung. Köln, Weimar und Wien 2013. (Kapitel 18. und 19. Jahrhundert)
Lehmann, Johannes F.: Der Blick durch die Wand. Zur Geschichte des Theaterzuschauers und des Visuellen bei Diderot und Lessing. Freiburg 2000.
Rodatz, Christoph: Der Schnitt durch den Raum. Atmosphärische Wahrnehmung in und außerhalb von Theaterräumen. Bielefeld 2010.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21