Universität Wien

170501 UE Medien.Handeln (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 27.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Samstag 28.03. 09:00 - 13:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Freitag 08.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Samstag 09.05. 09:00 - 13:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Freitag 12.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Samstag 13.06. 09:00 - 13:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Ausgangspunkt des Blockseminars "Medien.Handeln" ist die Warteschlange im Einkaufsladen. Oder der Gang durch die unbekannte Stadt. Oder das Treffen mit der nächsten, noch unbekannten Sexualpartner°in. Der Ausgangspunkt ist die Frage nach unserer aller Alltag: Was machen wir eigentlich, wenn wir mit dem Smartphone durch die Stadt laufen, wenn wir uns in einer uns unbekannten Stadt mithilfe von GPS und Karten-Apps orientieren oder auf unseren Bildschirmen die Fotos von Menschen (oder die Menschen selbst) in attraktiv oder unattraktiv einteilen? Sind wir es, die handeln, oder ist es das Smartphone, das uns handelt und wie an einem seidenen Faden durch die Welt zieht? Im Seminar "Medien.Handeln" sollen diese Fragen gestellt werden, um über das (eigene) Medienhandeln zu reflektieren. Ausgehend von Alan Turings Überlegung, dass jedes menschliche Verhalten, das einer klaren Regel folgt, auch mechanisierbar ist, wollen wir uns im Seminar grundlegenden Fragen nach der (verbliebenen oder wiederzuentdeckenden) Handlungsfähigkeit jedes einzelnen Menschen widmen. Als wichtigste Quelle dient uns primär nicht das große Corpus an gegenwärtiger Literatur, sondern unsere eigene Lebensrealität. In Schreibübungen werden wir uns schrittweise einer sich immer weiter ausdifferenzierenden Selbstbeobachtung annähern, von der aus wir uns dann der Theorie widmen können. Nach der Auseinandersetzung mit grundlegenden Gedanken zur Handlungstheorie, widmen wir uns der spezifischen Relation von Medien und Handeln. Dabei wird das Verhältnis des Menschen zur Technik et vice versa in den Vordergrund rücken und Felder aufmachen, die sich mit Technik und Geschlecht, Ethik und Handlungsmacht beschäftigen.
Ziel des Seminars ist es, Möglichkeiten zu schaffen, fundiert über das eigene und das Medien-Handeln im Allgemeinen zu reflektieren. Die Reflektion dient dabei nicht nur einem bewussteren Umgang mit Medien, sondern vor allem als Empowerment, das Schreiben über eigene Praktiken auszuprobieren und einzuüben. Das Ziel ist es also, dass wir Texte über Medien.Handeln schreiben, die unsere eigenen Texte sind, weil sie uns mittelbar und unmittelbar betreffen, weil sie Teil unserer Alltagswelt sind. Zudem ist das Verhältnis von Medien und Handeln eine der zentralen Fragen der Medienwissenschaft, die unser Nachdenken über das, was der Menschen im 21. Jahrhundert (noch) ist, herausfordert und befördert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat (20%) (Falls keine Präsenzsitzungen mehr stattfinden können wg. Corona, entfällt das Referat und die prozentualen Anteile verteilen sich auf die Schreibübungen).
1. Schreibübung (25%): Essay "Mein Smartphone & Ich, Ich & mein Smartphone" (ca. 3 Seiten)
2. Schreibübung (25%): Essay "Medientheorie & Wirklichkeit" (ca. 3 Seiten)
3. Schreibübung & Reflexion (30%): Essay "Mein Smartphone, Medientheorie und das, was wir Wirklichkeit nannten" (ca. 6 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Lust am Schreiben und Denken. Beurteilt werden die Texte nach Kohärenz, Nachvollziehbarkeit, Ausdruck und Theoriebezug.

Prüfungsstoff

Eigene Schreibübungen.

Literatur

Baxmann, Inge; Beyes, Timon; Pias, Claus (2014): Ein Vorwort in zehn Thesen. In: Inge Baxmann, Timon Beyes und Claus Pias (Hg.): Soziale Medien - Neue Massen. 2. medienwissenschaftlichen Symposium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zürich: Diaphanes, S. 915.
Bunz, Mercedes (2015): Die Dinge tragen keine Schuld. Technische Handlungsmacht und das Internet der Dinge. In: Christoph Engemann und Florian Sprenger (Hg.): Internet der Dinge. Über smarte Objekte, intelligente Umgebungen und die technische Durchdringung der Welt. Bielefeld: transcript (Digitale Gesellschaft), S. 163180.
Certeau, Michel de (1988): Kunst des Handelns. Unter Mitarbeit von Ronald Voullié. Berlin: Merve-Verlag (Internationaler Merve-Diskurs, 140).
Detel, Wolfgang (2009): Philosophie des Sozialen. Stuttgart: Reclam (Reclams Universal-Bibliothek, 18472).
Esposito, Elena (2007): Die Fiktion der wahrscheinlichen Realität. 1. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Kaerlein, Timo (2018): Smartphones als digitale Nahkörpertechnologien. Zur Kybernetisierung des Alltags. 1. Auflage. Bielefeld: transcript (Digitale Gesellschaft, 21).
Krämer, Sybille (2016): Figuration, Anschauung, Erkenntnis. Grundlinien einer Diagrammatologie. 1. Auflage. Berlin: Suhrkamp.
Mau, Steffen (2017): Das metrische Wir. Über die Quantifizierung des Sozialen. Berlin: Suhrkamp.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21