Universität Wien

170503 UE Wie entstehen Verhaltensdaten? (2022S)

Zur Epistemiologie digital(isiert)er Sozialität

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Samstag 05.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Freitag 29.04. 13:15 - 18:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Samstag 30.04. 14:00 - 19:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Freitag 13.05. 13:15 - 18:15 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Samstag 14.05. 14:00 - 19:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Freitag 24.06. 13:15 - 18:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Samstag 25.06. 14:00 - 19:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt: Ein immer größerer Anteil unser Alltagspraktiken, unserer Kommunikation und unseres Handelns vollzieht sich in einem Milieu digitaler Technologien oder ist zumindest indirekt auf letzteres bezogen. Im gleichen Umfang wächst auch das Volumen an Verhaltensdaten, die im Zuge unseres Gebrauchs solcher Technologien generiert werden. Diese Daten sind nicht bloß die zentrale Ressource des sogenannten Überwachungskapitalismus, sondern gelten auch als hochrelevante Erkenntnisquelle für die empirisch arbeitenden Sozialwissenschaften. Doch wie kann der diffuse, mehrdeutige und chaotische Strom unseres Alltagshandelns überhaupt in klar unterscheidbare Datenpunkte transformiert werden?
Methoden: Wir nähern uns der Epistemologie digitaler Verhaltensdaten an, indem wir das Daten-Werden von Verhalten anhand seiner (theoretischen wie technischen Voraussetzungen) nachvollziehen. Es handelt sich dabei um einen Vorgang der "Grammatisierung" (Bernard Stiegler), in dem komplexe kontinuierliche Abläufe heruntergebrochen werden auf Sequenzen diskreter Elemente. Dies setzt die Modellierung möglicher Handlungsoptionen und -abfolgen in Form einer "Handlungsgrammatik" (Philip Agre) voraus. Die implizite Gleichsetzung von menschlichem Verhalten und technischen Operationen, die hierbei erfolgt, befragen wir sowohl hinsichtlich ihrer kulturwissenschaftlichen Vorgeschichte als auch in Bezug auf konkrete Umsetzungsweisen im Systemdesign.
Ziele: Die Studierenden erlangen ein Verständnis davon, wie digitale Verhaltensdaten produziert werden. Sie lernen die Aussagekraft digitaler Daten, die impliziten Voraussetzungen ihres Entstehens und die Grenzen ihres Erkenntniswerts zu beurteilen. Sie erarbeiten die Fähigkeit, gegenwärtige "Capture"-Technologien hinsichtlich ihrer kulturgeschichtlichen Genealogie zu verorten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es handelt sich um eine Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter. Neben der aktiven Teilnahme fließen das übernommene Referat, die Beteiligung an den vorbereitenden Onlineforen sowie kurze Reflexionen zur Nachbearbeitung der Blocktermine in die Beurteilung ein.
Es ist geplant, die Lehrveranstaltung, soweit dies möglich ist, im Präsenzmodus abzuhalten. Andernfalls werden Präsenzanteile durch (synchrone oder asynchrone) Onlineanteile ersetzt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzungen für den positiven Abschluss der Lehrveranstaltung sind regelmäßige Teilnahme, die Übernahme eines Kurzreferats (15-20 Minuten), Beiträge zu einem vorbereitenden Online-Diskussionsforum im Vorfeld jedes Blocktermins, sowie eine Reflexion nach jedem 2-Tages-Block. Eine etwaige Abwesenheit von einzelnen Blockterminen, die über den Umfang eines einzelnen Blocktages hinausgeht, ist individuell mit dem Lehrveranstaltungsleiter abzuklären.
Die Beurteilung setzt sich zu je 25% zusammen aus:
- Referat
- regelmäßige, aktive Mitarbeit
- Beiträge im Onlineforum
- Reflexionen

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08