Universität Wien

170505 UE Der Revolver als juristische Person. Verteilte Handlungsmacht im Film (2017W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 09.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Montag 23.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Montag 06.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Montag 20.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Montag 04.12. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Montag 15.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Montag 29.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALTE Die mächtigste Erschütterungsmaschine der Moderne hielt für Jean Epstein in Form der ikonischen Einstellung eines Revolvers, langsam aus der Schublade hervorgezogen, das Versprechen tausender Möglichkeiten und Freiheiten parat. Béla Balázs anthropomorphe Akteure wiederum gewährten Einblicke in ihr zuvor unbemerktes Leben und Buster Keatons „obsessive visuelle Grundideen“ (Eric Rohmer) zwangen the great stone face zu immer waghalsigeren Stunts.
Dass es der Film ermöglicht, dem anthropozentrischen Standpunkt differente Wahrnehmungsordnungen und Existenzweisen entgegenzuhalten, steht mehr oder weniger am Anfang der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Medium. Was zuvor erkenntnistheoretisch nur als Objekt des wahrnehmenden Sinnesapparates in unser Bewusstsein gelangte, vermochte als Subjekt einer sie aufzeichnenden bzw. sie generierenden Kamera-Apparatur ein Eigenleben zu entwickeln. Verteilte Handlungsmacht (= Agency) im Film verweist nicht (notwendigerweise) auf intentionales Handeln sondern „bezeichnet die Handlungsmacht von Akteuren, das heißt ihren Anteil an Handlungen, Prozessen, Entwicklungen, Funktionsweisen, der einen nachweisbaren, erkennbaren, plausibel beschreibbaren Unterschied für deren Ablauf macht“ (Michael Cuntz). Film steht in dieser Lehrveranstaltung grundlegend als Experimentalanordnung zur Disposition, als Korrektiv anthropozentrischer Ordnungen und als Maschine, die ein ästhetisches Wissen über das materielle Außen bereithält/hervorbringt. Wahrnehmungsordnungen und Handlungsgefüge bilden daher die thematische Klammer zwischen überaus heterogenen filmtheoretischen Positionen, leiten aber auch die Befragung außerdisziplinärer Texte an.

ZIELE Gemeinsames Erarbeiten eines Analyse-Instrumentariums, um dem Gegenstandsfeld Verteilte Handlungsmacht funktionelle Parameter zur Seite zu stellen. Die Studierenden erlangen auf dieser Grundlage die Befähigung, sich eigenständig und kritisch mit den thematisierten Phänomenen auseinanderzusetzen.

METHODEN Das Denken mit Film (Filmlektüre) und das Denken über Film (Textlektüre) soll in der Lehrveranstaltung dialogisch miteinander verknüpft werden. Die Literatur umfasst zentrale filmtheoretische und filmphilosophische Positionen sowie (post-)essentialistische Medientheorien.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Einführung in das Themengebiet durch die LV-Leiterin in der ersten Einheit. Vor den jeweiligen Seminarsitzungen sind vorbereitend Lektürekarten zu den Texten abzugeben – Achtung: es ist NICHT notwendig für jede Sitzung eine Lektürekarte zu verfassen, vielmehr soll nach Interesse ausgewählt werden. Referats- bzw. Expert_innengruppen führen unter Moderation der LV-Leiterin durch die Diskussion theoretischer Texte sowie Filmsichtungen im Plenum. Basierend auf den Ausarbeitungen in der Gruppe soll in der schriftlichen Abschlussarbeit eine eigenständige Fragestellung verfolgt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive und kontinuierliche Teilnahme an den Seminarsitzungen – dies setzt u.a. Bereitschaft zur vorbereitenden Textlektüre voraus. Die Anwesenheit in der ersten Einheit (09.10.) ist verpflichtend für die Teilnahme am Kurs.

Die Note setzt sich aus 3 Teilleistungen zusammen:
- Referats- oder Expert_innengruppen zu einem zentralen Text und/oder Film (30%)
- Aktive Mitarbeit im Plenum, Verfassen von mind. 2 Lektürekarten zu ausgewählten Texten (20%)
- Schriftliche Abschlussarbeit (50%)
Die Beurteilungskriterien werden in der ersten Sitzung genauer besprochen.

Prüfungsstoff

Literatur

Eine Literaturliste wird kurz vor dem ersten Sitzungstermin auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21