170506 VU YouTube, Gopro & Handycam. Zur Kultur und Ästhetik digitaler Bildpraktiken (2015W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 17.09.2015 09:00 bis Di 06.10.2015 23:59
- Abmeldung bis Sa 17.10.2015 23:59
Details
max. 80 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 08.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Freitag 09.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Donnerstag 15.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Freitag 16.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Donnerstag 22.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Freitag 23.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Donnerstag 29.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die prüfungsimmanente Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit der Kultur und Ästhetik digitaler Medien am Beispiel der Videoplattform YouTube. Das im Februar 2005 gegründete Internet-Videoportal YouTube mit Firmensitz in San Bruno, Kalifornien, ist innerhalb weniger Jahre zu einem der einflussreichsten Medienphänomene der Gegenwart aufgestiegen. Dieses neue Medienparadigma prägt das kulturelle Erinnern , ist ein Welt-Archiv der Film- und Fernsehgeschichte, bildet einen Schauplatz sozialer Transformationsprozesse, dient dem Bürgerjournalismus als Waffe und verändert die Politik. YouTube ist mehr als eine gigantische Datenbank, mehr als ein zusätzlicher Vertriebskanal für politisches Agenda Setting oder virales Marketing, und steht für mehr als konsumorientierte Bedienerfreundlichkeit. Im Unterschied zum Web 1.0, das von statischen Websites und einer begrenzten Anzahl von Providern dominiert wurde, sind mit dem Auftauchen sozialer Netzwerkseiten wie YouTube, MySpace, Facebook oder Twitter User/innen-generierte Medienpraktiken entstanden, die neue Formen (medien-)politischer Kommunikation eröffnet haben. In diesem Sinne stellen Videosharing-Seiten politische Kommunikation in einen veränderten prozessualen und kommunikativen Rahmen und haben eine zivile Mediengesellschaft – oder anders: eine medialisierte Zivilgesellschaft – herausgebildet, die maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass sich auch die klassischen Medienkanäle (Fernsehen, Zeitung) immer stärker an den Strukturen und Inhalten der Netzanbieter orientieren. Bereits der Name „YouTube“ signalisiert den Anspruch auf die partizipatorische Maximierung von User/Userinnen generierten Content. So enthält der erste Begriffsteil einen allgemeinen Beteiligungsimperativ („You“) und der zweite Teil des Wortkompositums „Tube“ (dt. „Röhre“) stellt einen umgangssprachlichen Bezug zum Fernseher her und referiert auf die veraltete „cathode ray tube“ (dt. „Kathodenstrahlröhre“). Damit versucht dieser Verweis auf das veraltete Fernsehgerät zwar einerseits Bekanntheit mit einem bereits vertrauten Medium herzustellen, andererseits wird damit auch ein ironisches Verhältnis zu einem antiquierten Medium wie dem Fernsehen aufgebaut. In der Lehrveranstaltung interpretieren wir YouTube als audiovisuelle Experimentalanordnung kulturell-ästhetischer Bildpraktiken und untersuchen in diesem Zusammenhang die technisch-infrastrukturellen (Netzwerk-Architektur) und medial-dispositiven (Kamera, Computer) Ermöglichungen der vernetzungsvisuellen Videoästhetik 2.0.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mündliche Mitarbeit, schriftliche Prüfung am Ende des Semesters.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Ziel der Lehrveranstaltung ist die Vermittlung von Strukturwissen, das von den Studierenden in anwendungsorientierten Erkundungsfeldern selbständig und kreativ weiter entwickelt werden kann. Die LV fokussiert eine inhaltlich umfassende Qualifizierung von Studierenden, die sich mit der Kultur, Ästhetik und Technologie digitaler Medien sowohl wissenschaftlich als auch künstlerisch-kreativ auseinander setzen wollen. Eine zentrale Zielsetzung eines integrativen und partizipatorisch ausgerichteten Lehrkonzepts besteht darin, strukturbildende Maßnahmen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu etablieren (Open-Door-Policy), um die frühzeitige Integration der Studierenden im Rahmen von wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten (Bachelor- und Masterarbeiten) in den wissenschaftlichen Diskurs und die Forschung zu gewährleisten.
Prüfungsstoff
Theoretischer Bezugspunkt der Lehre sind neben den medien-, sozial- und technikwissenschaftlichen Theorien zur Computertechnologie und zum Internet (Software Studies, Critical Code Studies, Digital Literacy, Ubiquitous Computing, ANT, Netzwerkanalyse), die Debatten des Posthumanismus, die philosophischen Theorien zur Materialität der Dinge (Bennett) und agentiellen Realismus (Barad) die transdisziplinären Cultural Studies und Visual Studies mit ihren multiperspektivischen Forschungsstrategien.
Literatur
Ramón Reichert, YouTube. Uploading Politics. In: Unterhaltungskultur als politische Kultur. Vorstellungswelten zwischen Politik und Entertainment, hg. v. Andreas Dörner, Ludgera Vogt, Bonn 2013, S. 145-168.
Birgit Richard, Art 2.0: Kunst aus der YouTube! Bildguerilla und Medienmeister, in: Richard, Birgit/Ruhl, Alexander (Hrsg.): Konsumguerilla. Widerstand gegen Massenkultur?, Frankfurt/Main und New York 2010, S. 225–246.
Birgit Richard, Art 2.0: Kunst aus der YouTube! Bildguerilla und Medienmeister, in: Richard, Birgit/Ruhl, Alexander (Hrsg.): Konsumguerilla. Widerstand gegen Massenkultur?, Frankfurt/Main und New York 2010, S. 225–246.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21