Universität Wien

170506 UE Exotische Gesichter des Tanzes (2023S)

Tanz in Kolonial- und Weltausstellungen bis in die 1930er und exotisierende Spektakel heute

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Exkursionen am
13.03.2023 um 10.30 h
31.05.2023 um 20.00 h

Montag 06.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 27.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 24.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 08.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 15.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 22.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 05.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 12.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 19.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 26.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte: „Exotische“, „authentische“, „primitive“ und „kriegerische“ Tänze bildeten immer wieder Schwerpunkte bei "Völkerschauen", Kolonial- und Weltausstellungen. Alleine in Deutschland gab es von Reichsgründung bis zum zweiten Weltkrieg ungefähr 400 "Völkerschauen" (Vgl. Dreesbach 2012). In dieser Übung wollen wir uns ansehen, wie Tanz bei solchen Schauen gezeigt und rezipiert wurde. In einem weiteren Schritt werden wir historische Beispiele aus einer dekolonialen Perspektive analysieren und schließlich zeitgenössische Beispiele für die exotisierende Darstellung von Black, Indigenous, People of Color auf Europäischen Bühnen, Ausstellungen, Medien suchen. Als Handwerkszeug dazu werden uns postkoloniale Literatur zu Völkerschauen, zu Tanz auf Völkerschauen und zur Exotisierung von nicht weißen Tänzer:innen erarbeiten.

Ziele: Die Studierenden kennen historische Fakten zu exotisierenden, rassifizierenden Praktiken von Völkerschauen, Kolonial- und Weltausstellungen. Sie können die Begriffe post- und decolonial studies, kritische Weißseinsforschung und Exotismus im Diskurs verorten und mit Tanz in Beziehung setzen. Sie können historische Beispiele im Archiv finden, bzw. zeitgenössische Beispiele als exotisierend identifizieren und diese Zuordnung argumentieren.

Methoden
Präsentation von internationalen Beispielen von „exotischen“ Tänzen auf Weltausstellungen mit einem Schwerpunkt auf Frankreich durch die LV-Leitung. Gemeinsame und asynchrone Lektüre und Diskussion von postkolonialer Literatur zu den Völkerschauen und speziell zu Tanz bei Völkerschauen, Kolonial- und Weltausstellungen. Gruppenpräsentationen zu den theoretischen Texten. Je nach Interesse werden dann in Kleingruppen weitere historische Beispiele in Archiven gesucht und anhand von Rezeptionsanalysen mit einem dekolonialen Handwerkszeug analysiert, ODER nach aktuellen Beispielen von exotisierenden Darstellungen auf zeitgenössischen Bühnen gesucht und in einem Referat präsentiert. Diese Analyse wird dann in einer individuellen kurzen Abschlussarbeit ausformuliert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

2 Referate und eine kurze schriftliche Arbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Mündliche Zusammenfassung eines der Texte (bzw. eines Kapitels) der Literaturliste in der Lehrveranstaltung und Abgabe einer Lesekarte zu diesem Text am gleichen Termin (in der Gruppe) (30 %)
- Analyse eines historischen ODER aktuellen Beispiels exotisierender Darstellungspraxis von Tanz unter Bezugnahme auf die erarbeitete Literatur als PowerPoint Präsentation (in der Gruppe) und Abgabe der Präsentation (30 %).
- kurzes schriftliche Abschlussarbeit (ca. 8000 Zeichen) mit einer Analyse der gefundenen Aufführung (40 %).

Jede der Teilleistungen muss positiv bewertet werden, um die Lehrveranstaltung positiv abschließen zu können.

Es dürfen höchstens 2 Einheiten unentschuldigt versäumt werden.

Prüfungsstoff

Erstens wird ein Text gelesen und für die Kolleg*innen aufbereitet und im Referat präsentiert werden.
Zweitens wird in Absprache mit der LV eine historische / aktuelle Tanzaufführung gefunden und präsentiert werden.
Drittens wird diese in einem kurzen schriftlichen Text analysiert.

Literatur

Literatur:
Hilke Arora (2014) From Samoa with Love

Joanna Dee Das (2020) „Dancing Dahomey at the World’s Fair: Revising the Archive of African Dance“ In: Futures of Dance Studies hg. von Susan Manning, Janice Ross und Rebecca Schneider, Madison, Wisconsin: The University of Wisconsin Press.

Anne Dreesbach (2012) Kolonialausstellungen, Völkerschauen und die Zurschaustellung des "Fremden" Europäische Geschichte Online 17.02.2012

Fischer-Lichte, Erika (1999) „Heterotopien des Fremden im Europa des ausgehenden 19. Jahrhundert: Völkerausstellungen.“ In: Dies. (1999) Das eigene und das fremde Theater. Tübingen [u.a.]: Francke, S. 21-25.

Prarthana Purkayastha (2019) „Decolonising human exhibits: dance, re-enactment and historical fiction“, South Asian Diaspora, 11:2, 223-238, DOI: 10.1080/19438192.2019.1568666
Roslyn Poignant (2004) Professional Savages: Captive Lives and Western Spectacle

Shay Anthony and Sellers-Young Barbara, 2003, “Belly Dance: Orientalism - Exoticism - Self-Exoticism”, Dance Research Journal 35/1, Summer: 13-37.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 07.03.2023 17:28