Universität Wien

170509 UE Orient Expressed. (2021S)

Mediengeschichten des Orientalismus

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 09.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 16.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 23.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 13.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 20.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 27.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 04.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 11.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 18.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 01.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 08.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 15.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 22.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 29.06. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

»There was (and is) a Linguistic Orient, a Freudian Orient, a Spenglerian Orient, a Darwinian Orient, a racist Orient-and so on», schrieb Edward Said 1978 in ›Orientalism. Es liesse sich ergänzen: Darüber hinaus gab (und gibt) es einen Orient des deutschen Expressionismus, des italienischen Pornofilms und der französischen Salonbilder; einen Orient der Weltausstellungen, der exotistischen Fotografie und der Reisenden auf Heimatsuche; einen Orient von James Bond, Jason Bourne, Lawrence of Arabia und Indiana Jones; einen Orient der Wiener Kaffeehäuser, des globalen Konsumkapitalismus in Dubai, oder jenen Orient, den europäische Schriftsteller sich in Neapel ›einbildeten‹; einen Drogenrausch-induzierten ›psychedelischen Orient‹ der Beat-Generation; einen Orient, wie ihn Goethe als untrennbar vom Okzident entdeckte, oder einen Orient, wie er vom Deutschen Kaiserreich während des Ersten Weltkriegs für Kriegsgefangene muslimischen Glaubens im ›Halbmondlager‹ kriegspropagandistisch eingesetzt wurde.
Das Seminar bietet Gelegenheit, die ›Orientalisierung des Orients‹ als Mediengeschichte zu erarbeiten und kritisch zu reflektieren. Entlang von Film, Fotografie Literatur, Malerei, Architektur und Infrastruktur von Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute wird es um Orte, Medien, Techniken und Ästhetiken gehen, die west-östliche Verflechtungen herstell(t)en, wobei das grundlegende Buch von Edward Said aus dem Jahr 1978, das die Orientalismus-Forschung als akademische Disziplin eröffnete, den Ausgangspunkt bilden wird, ergänzt durch Texte von Homi Bhabha, Mathias Enard u.v.m. Da der Hauptakzent des Seminars auf der Orientalisierung des ›islamischen Orients‹ liegt, stehen im letzten Drittel des Seminars jene Persien- und Iranbilder im Fokus, wie sie Film und Fotografie im 20. Jahrhundert in globalen Umlauf brachte. Im Zuge eines westöstlichen Blickwechsels (Belting) wird hierbei auch die Rolle von Fotografie und Film im Iran selbst in den Blick genommen, als aus dem Westen importierte Technologien, die es neu zu kodieren galt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

(1) Lektüreaufgaben, die ad hoc abgefragt werden (10%) & 1x Lektüreprotokoll zu Said (30%)
(2) Kürzestpräsentation (Pecha Kucha) oder Moderation oder Sitzungsprotokoll (40%)
(3) Kleingruppenarbeiten vor Ort mit anschließender Präsentation (bei Online-Betrieb ‘Breakout-Rooms’ via Zoom) (20%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Präsenzpflicht, Lektüre der Plenumstexte, Beteiligung an den Diskussionen, Erfüllung von (1), (2), (3)

Prüfungsstoff

Literatur

(Grundlage)

Edward Said: Orientalism: Western Conceptions of the Orient, London 2003.
Mathias Enard: Kompass, Berlin: 2016.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18