Universität Wien

170510 UE Screenwise 2003/2023. Who Cares?! (2023S)

Debatten gegenwärtiger queer-feministischer Film- und Medienwissenschaft

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

vor der ersten Lehrveranstaltungseinheit: Absolvierung der Lektüre und Erstellung der Lesekarten (siehe Aufgaben in Moodle)

28.3.2023: 13.15-14.45 2H558, UZA II, Rotunde: Einführung in die Themen, Gruppenbildung
25.4.2023: 13.15-16:30, 2H558, UZA II, Rotunde: Präsentation der Komponenten zur Konferenzbegleitung

SCREENWISE TAGUNG: Mittwoch 31.5., abends, Donnerstag 1.6. nachmittags und abends, Freitag 2.6.2023 ganztags

6.6.2023: 13.15-14:45: 2H558, Rotunde: Schlussdisskussion, Input "Was ist ein Exposé"?


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung gibt Gelegenheit, begleitend zu einer internationalen Konferenz (31.5.-2.6.2023, Wien) queer feministische Debatten der gegenwärtigen Film- und Medienwissenschaft zu vertiefen, zu diskutieren. Ausserdem können Studierende Einblick nehmen in die Organisation einer Tagung, und praktische Tätigkeiten der Wissenschaftsorganisation übernehmen, und somit Erfahrungen sammeln.
Zentrale Anforderung an die Studierenden ist die Erarbeitung von Komponenten zur Konferenzbegleitung, wie etwa eine social media Kampagne, ein begleitender blog, ein podcast etc.

Das Konzept der Tagung „Screenwise 2003/2023. Who Cares“:

Wir nehmen das 20-jährige Jubiläum der legendären internationalen Konferenz Screenwise. Standorte und Szenarien der zeitgenössischen feministischen Film- und TV-Wissenschaften zum Anlass, Fragen nach der Verhandlung gegenwärtiger Debatten in feministischen Film- und Medien(wissenschaften) zu stellen.

Die letzten beiden Dekaden waren geprägt von der Institutionalisierung feministischer Film- und Medienwissenschaft, aber auch von zunehmendem Anti-Genderismus in der Wissenschaft und außerhalb, von Verhandlungskämpfen um neu erstarkte Identitätspolitiken und -konzepte, von dringlich gewordenen Reformulierungen feministischer Positionen hinsichtlich queerer, intersektionaler Perspektiven. Sexuelle Gewalt erfuhr durch #metoo eine längst notwendige Sichtbarkeit, BlackLivesMatter ermöglichte endlich die Thematisierung von rassistischer Gewalt weltweit – und somit eine Radikalisierung und auch Mainstreamgängigkeit intersektioneller Perspektiven, Fridays-for-Future ließen Forderungen für Nachhaltigkeit laut werden – und auch in der Medienwissenschaft ankommen.

Heute – zwanzig Jahre nach Screenwise (Wien, im Mai 2003; Publikation 2004, Schüren Verlag) und etliche Jahre nach den Folgeausgaben Screenstrike (2012) und Screenfest (2021) – scheint uns die Frage danach entscheidend, wer feministische Claims erhebt („who cares where?“), aber auch wie sich feministische film- und medienwissenschaftliche Positionen im Zuge dringlicher politischer Debatten gestalten („how to care?“).

 „Who cares“ steht auch für: wen interessiert der Feminismus denn überhaupt noch, und welcher Feminismus interessiert uns („who?“) noch.

 „Who cares“ adressiert Fragen von Arbeit, Ästhetik und Ethik. Wie ist Sorge dafür zu tragen, mit queer-feministische Ressourcen nachhaltig umzugehen? Wer kann umsorgt zu werden genießen?

 „Who cares“ heißt auch: wer kuratiert, wer sitzt (mittlerweile) an den Schalthebeln der Filmproduktionen, Festivalprogrammierungen, Juryentscheidungen?

Medien der Sorge schließlich (vgl. ZfM Zeitschrift für Medienwissenschaft 1/2021) lassen feministisch darüber nachdenken, wie die Arbeit am Selbst post/prä/inter-Corona film- und medienwissenschaftlich auszuwerten ist.
Das 3-tägige Festival soll Gelegenheit bieten, feministische Gegenstände aus Film und Medien zu verdichten. In Form von Film-Gesprächen, Debatten-Runden, Artist-Talks, partizipativen und performativen Formaten werden Denk- und Handlungsräume geöffnet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Abgabe von 2 Lesekarten, Pflichtlektüre, Materialsichtung zu den Koferenzthemen (Abgabefrist 26.3.2023) 10%
Präsentation von Konzepten für Komponenten zur Konferenzbegleitung (social media, blog, podcast,...) für die zweite Sitzung 20%
Umsetzung der wissenschaftsorganisatorischen Komponenten (social media, blog, podcast,...) zur Konferenzbegleitung 50%
Schriftliche Abschlussarbeit: Exposé für eine Arbeit (BA oder MA Arbeit) zu einem Aspekt aus der Tagung 20%
(das Verfassen der BA oder MA Arbeit ist NICHT Teil der LV)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab


Durchgängige Anwesenheit beim Festival (der Konferenz): 31.5.2023 19-22; 1.6.2023 13-22, 2.6.2023 10-19.
Erarbeiten von Texten, Abgabe von 2 Lesekarten (siehe Aufgaben in Moodle)
Erarbeiten praktischer wissenschaftsorganisatorischer Komponenten (z.B. social media PR Strategie, etc.)
Schriftliche Abschlussarbeit: Exposé für eine Arbeit (BA oder MA Arbeit) zu einem Aspekt/einem Thema/einem Gegenstand aus der Tagung

Workload in Stunden (à 60min): 126
LV-Einheiten: 6h
Konferenz/Festival: 21h
Erarbeiten von Texten (Lektüre): 8 Texte à 2h = 16h
Verfassen von 2 Lesekarten: 2 Karten à 4h = 8h
Erarbeiten praktischer wissenschaftsorganisatorischer Komponenten: 50h
Verfassen des Exposé: 25h

Sehr Gut 26 - 30 Punkte
Gut 23 - 25 Punkte
Befriedigend 20 - 22 Punkte
Genügend 17 - 19 Punkte
Nicht Genügend 0 - 16 Punkte

Prüfungsstoff

Inhalte der LV

Literatur

Alkin, Ömer; Jiré Emine Gözen, Nelly Pinkrah, X Kein Lagebericht. Einleitung. Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jg. 14, Heft 26 (1/2022), https://doi.org/10.14361/zfmw-2022-140103. Published by transcript. Verlag. This work is licensed under the Creative Commons CC BY-NC-ND 4.0 DE licence.

Bergermann, Ulrike and Heidenreich, Nanna. total.: Universalismus und Partikularismus in postkolonialer Medientheorie, Bielefeld: transcript Verlag, 2015. https://doi-org.uaccess.univie.ac.at/10.1515/transcript.9783839427668

Caixeta, Luzenir; Sharifi, Azadeh; Köppert, Katrin: Alien-Sprache. Race in academia. In:
Zeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 17: Psychische Apparate, Jg. 9 (2017), Nr. 2, S. 169–175. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/2310.

Figge, Maja. Decolonial Referrals (Editorial) https://wissenderkuenste.de/texte/ausgabe8/editorial/

Löffler, Petra; Perraudin, Léa; Schneider, Birgit; Yusoff, Kathryn; Gabrys, Jennifer: Dinge anders machen.Ein Gespräch über feministische Anthropozän-Kritik, Dekolonisierung der Geologie und «sensing» inMedien-Umwelten. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 23: Zirkulation, 12, 2020, 2, 138–152. . https://doi.org/10.14361/zfmw-2020-120213

Marks, Laura U., Joseph Clark, Jason Livingston, Denise Oleksijczuk, and Lucas Hilderbrand. 2020. “Streaming Media’s Environmental Impact.”
Media+Environment, October. https://doi.org/10.1525/001c.17242

Keilbach Judith/Pabiś-Orzeszyna Michał : Green(ing) Media(Studies). in: Necsus, December 13, 2021/in Autumn 2021_#Futures
https://necsus-ejms.org/greening-media-studies/

Wirth Ulrike: Filming Fish and Fishing Film. (Filmische) Experimentalanordnungen bei Jean Epstein und Karen Barad. In: ffk Journal | Dokumentation des 29. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums Nr. 2 (2017) S.22-32

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 01.03.2023 17:28