Universität Wien

170513 UE Multidirektoriales Erinnern (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.04. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 25.04. 13:15 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 16.05. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Freitag 17.05. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 23.05. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 06.06. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 20.06. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gegen die These konkurrierender Erinnerungspolitiken (insbesondere in den USA zwischen der Erinnerung an die Shoah und der Erinnerung an die Geschichte der Sklaverei) hat der Literaturwissenschaftler Michael Rothberg vorgeschlagen, Erinnerung multidirektional zu verstehen: in anhaltenden dialogischen Auseinandersetzungen und Interaktionen verschiedener historischer Erinnerungs- und Gedenkkulturen entstehe multidirektionale Erinnerung „durch Anleihen, Aneignungen, Gegenüberstellungen und Wiederholungen anderer Geschichten und anderer Erinnerungstraditionen“ (Rothberg 2020; Rothberg 2021). Das Erscheinen der deutschen Übersetzung von Rothbergs Studie 2021 hatte eine Debatte ausgelöst, die sich an der Frage des Vergleichs entzündet hatte. Während sich Rothberg in seinem Buch vor allem mit historischen Beispielen aus der Phase der Dekolonisierung beschäftigt, hat das Konzept bzw. der methodische Ansatz seither auch für Analysen gegenwärtiger Interaktionen gefunden.

Ausgehend davon wir im Seminar gefragt:
Was bedeutet ein In-Beziehung-Setzen verschiedener Geschichten der Gewalt für eine Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft, in der sich postkoloniale, postnationalsozialistische und postmigrantische Erinnerungen überlagern? Welches Potential birgt das Konzept des „multidirektionalen Erinnerns“ für gegenwärtige Erinnerungskämpfe und ihre unterschiedlichen medialen, künstlerischen und performativen Formen?
Im Seminar lesen wir uns in die Debatte um multidirektionales Erinnern ein, um anhand von aktuellen Beispielen das Potential des Konzepts auszuloten. Dabei werden auch Methodenfragen adressiert.

Ziel ist die Reflexion der Übertragungen und praktischen Aneignungen des methodisch-theoretischen Konzepts der „multidirektionalen Erinnerung“ innerhalb aktueller Erinnerungspraktiken und -politiken und der transdisziplinären Memory Studies.

Methoden: Gemeinsame Lektüre, Diskussion und Analyse in Kleingruppen und im Plenum

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit (10 %)
Expert*innengruppe zur Anleitung einer Seminareinheit (Vorbereitung von Fragen, Text- und Materialstellen, Arbeitsaufgaben für die gemeinsame Diskussion und Analyse) (30 %)
Essay (5-6 Seiten) (60 %)
Für die Bearbeitung können Sie die auf Moodle bereitgestellte und zusätzlich eigenständig recherchierte Literatur verwenden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

regelmäßige Teilnahme (mind. 80 %), vorbereitende Lektüre und Sichtung, aktive Mitarbeit

Prüfungsstoff

Die im Seminar behandelten Texte, medialen und performativen Beispiele und Theorien bilden die Grundlage Ihrer Teilleistungen.

Literatur

Literatur zur Vorbereitung:
Michael Rothberg: Multidirektionale Erinnerung. Die Erinnerung an den Holocaust im Zeitalter der Dekolonisierung, Berlin 2021
Michael Rothberg: Das Gespenst des Vergleichs, in: Latitude, Mai 2020, https://www.goethe.de/prj/lat/de/dis/21864662.html
Alle weiteren Texte und Materialien stehen zu Beginn des Seminars auf moodle bereit.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 28.03.2024 17:26