170515 VU Penelopes Web(en) (2014W)
Überlegungen zu raum- und medientheoretischen Implikationen des Gewebes
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 17.09.2014 09:00 bis Mi 01.10.2014 23:59
- Abmeldung bis Fr 17.10.2014 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 31.10. 16:45 - 18:15 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Freitag 14.11. 16:45 - 20:15 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Samstag 15.11. 15:30 - 19:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Freitag 05.12. 16:45 - 20:15 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Samstag 06.12. 10:00 - 14:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Freitag 09.01. 16:45 - 19:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Samstag 10.01. 15:30 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Anwesenheit in der Lehrveranstaltung, Diskussionsbereitschaft, Expertengruppen, kurze schriftliche Abschlussarbeiten
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Das Seminar wird sich auf die Figur der Penelope konzentrieren und versuchen, der zentralen Rolle ihres Webens auf die Spur kommen, wobei Fragen nach den raumtheoretischen und medialen Implikationen (auch im Hinblick auf digitale Technologien und der Versuch derer Theoretisierung) im Vordergrund stehen werden.
Zu einem Ziel des Seminars gehört dabei auch, vor dem Hintergrund einer Verbindung von Weiblichkeit und textiler Webarbeit, Penelope im Sinne Michel Serres' als Theoretikerin zu begreifen und das Gewebe als eine Technik (téchne) herauszuarbeiten, die "noch in den Händen" (Serres) liegt. Dabei soll gefragt werden, inwiefern die Webtechnik unterhalb eines symbolischen Technikbegriffs spielt und möglicherweise auf ein anderes, nicht phallisch strukturiertes Symbolisches verweisen kann. Zugleich deutet das Weben, am Übergang von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, Mythos und Epos oder Diskurs und Parcours (Serres) stehend, auf andere vergessene, da nicht schriftlich fixierte, kulturelle Mnemotechniken und eröffnet die Möglichkeit eines anderen Denkens von Zeit, Erinnerung und Geschichte.
Zu einem Ziel des Seminars gehört dabei auch, vor dem Hintergrund einer Verbindung von Weiblichkeit und textiler Webarbeit, Penelope im Sinne Michel Serres' als Theoretikerin zu begreifen und das Gewebe als eine Technik (téchne) herauszuarbeiten, die "noch in den Händen" (Serres) liegt. Dabei soll gefragt werden, inwiefern die Webtechnik unterhalb eines symbolischen Technikbegriffs spielt und möglicherweise auf ein anderes, nicht phallisch strukturiertes Symbolisches verweisen kann. Zugleich deutet das Weben, am Übergang von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, Mythos und Epos oder Diskurs und Parcours (Serres) stehend, auf andere vergessene, da nicht schriftlich fixierte, kulturelle Mnemotechniken und eröffnet die Möglichkeit eines anderen Denkens von Zeit, Erinnerung und Geschichte.
Prüfungsstoff
Methoden: Im Mittelpunkt stehen die Arbeit und Diskussion verschiedener Materialien (Homers Odyssee, Barbara Köhlers Niemands Frau, Godards Le Mépris, Arbeiten von Alexander Kluge) sowie die intensive Lektüre von ausgewählten Texten von Michel Serres (wie etwa "Das Kommunikationsnetz Penelope" (in: Hermes, Bd. 1) und "Diskurs und Parcours" (in: Hermes, Bd. 4)).
"Expertengruppen" sollen für weitere Impulse sorgen.
"Expertengruppen" sollen für weitere Impulse sorgen.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19
Auch in (post)strukturalistischen Theorien haben Webmetaphern Konjunktur: als "gekerbter Raum" bei Gilles Deleuze und Felix Guattari, "der Text als Gewebe von Zitaten" bei Roland Barthes oder als "Kommunikationsnetz Penelope" und als Schließung der Risse und Spalten des topologischen mythischen Raumes bei Michel Serres. Im Gewebe ist das Unterlaufen von binären Strukturen strukturell angelegt: Indem im Gewebe zwei sich entgegenstehende Systeme, die vertikalen Kettfäden und der horizontale Schussfaden, miteinander verknüpft werden, bietet der Webvorgang ein Modell, um das Zusammenfügen von Gegensätzen zu denken, die in der Struktur nicht einfach aufgelöst werden, sondern immer noch sichtbar bleiben.