Universität Wien

170517 UE Finanzkrisen und Unterhaltungsdramatik im 19. Jahrhundert (2015S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 09.03. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 16.03. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 23.03. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 13.04. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 20.04. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 27.04. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 04.05. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 11.05. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 18.05. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 01.06. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 08.06. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 15.06. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 22.06. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 29.06. 15:00 - 16:30 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Banken-, Finanz- und Wirtschaftskrise sind Schlagworte, die besonders in den letzten Jahren die europäische und österreichische Medienberichterstattung geprägt haben. Dies soll zum Anlass genommen werden, historische ökonomische Krisensituationen mit der Unterhaltungsfunktion populärer Theaterformen in Korrelation zu setzen. Ausgehend von den Finanzkatastrophen der Habsburgermonarchie im 19. Jahrhundert (Österreichischer Staatsbankrott 1811; Wiener Börsenkrach 1873) werden die Komödien und Unterhaltungsstücke der Wiener Vorstadttheater als Reflexionsmedien zeitgenössischer Lebensängste und wirtschaftlicher Instabilität diskutiert:
1. Theater als Geschäft (Johann Hüttner) und Theatertexte als Geschäftsgrundlage: Die Autoren des Wiener Vorstadttheaters bedienen mit ihren Stücken die Bedürfnisse einer allmählich expandierten und schnelllebigen Unterhaltungsindustrie. Hierbei gilt es zu überlegen, inwieweit die Form der Stücke von den zeitgenössischen Arbeits- und Produktionsbedingungen (Kritik, Publikum, Zensur) abhängen und somit auch ökonomische Krisensituationen reflektieren.
2. Geld als dramatisches Motiv: Das in den Stücken der Vorstadttheater omnipräsente Geldmotiv kommt besonders der Dramaturgie der Komödie entgegen, da es das Bewegungsprinzip der Handlung durch schnelle Glückswechsel, Umverteilung von Gütern bzw. den Ausgleich von Interessen ziemlich unkompliziert gewährleistet (Daniel Fulda). Andererseits gilt es zu überlegen, inwieweit die Stücke als Reflexionsmedien des Alltags gelesen werden können, die zeitgenössische Krisensituationen auf der diskursiven Ebene der Komik thematisieren. Nicht zuletzt in Gattungen wie dem Zauberstück erscheint der 'herbeigezauberte' und teilweise schwer nachvollziehbare Erwerb oder Verlust von Geld und ökonomischen Mitteln als "szenische Großmetapher" (Volker Klotz) für die undurchschaubaren Prozesse der Finanzkrisen, in denen schneller Profit und abrupte Verarmung zu einer Verschiebung der sozialen Stände führten. Andererseits muss die allmähliche Funktionalisierung der Vorstadttheater für Moral und Staatspatriotismus bedacht werden, die dem Unterhaltungstheater in politischen und wirtschaftlichen Krisenzeiten eine ambivalente Rolle zwischen (kaschierter) Kritik und Staatsaffirmation verleiht.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die LV versteht sich als Lektüreseminar, in der Theatertexte des Vorstadttheaters im 19. Jahrhundert gelesen und in den thematischen Kontext gestellt werden sollen (etwa Bäuerle, Meisl, Gleich, Nestroy, Raimund, A. Langer, F. Kaiser, A. Berla, O.F. Berg, L. Anzengruber) .
Voraussetzungen für die positive Absolvierung der LV sind:
Anwesenheit und Lektüre der Texte, Kurzreferat, Verfassen einer kurzen wissenschaftlichen Arbeit (8-10 Seiten), Abschlussgespräch.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 16.01.2025 00:13