170521 UE Montage als Methode des Denkens (2015W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 17.09.2015 09:00 bis Di 06.10.2015 23:59
- Abmeldung bis Sa 17.10.2015 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 14.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 21.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 28.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 04.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 11.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 18.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 25.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 02.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 09.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 16.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 13.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 20.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 27.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Gilles Deleuze erinnert in seinem Kino-Buch 1 "Das Bewegungs-Bild" daran, dass für Eisenstein "die Montage das Ganze des Films ist, die Idee." Sie ist das wesentliche Strukturprinzip nicht aber nur des Films, sondern, wie es scheint, der gesamten Moderne. Nur die Anwendungssphären, nicht aber das Wesen der Methode differiert. Eisenstein selbst weist auf die Tradition des Montageprinzips in den Bildenden Künsten und der Literatur hin. "Methode dieser Arbeit: literarische Montage", schrieb gar Walter Benjamin im Konvolut N über sein Passagenwerk, der das Prinzip der Montage in die Geschichte übernehmen und so eine andere Perspektive auf sie gewinnen wollte. Das Offensichtliche und Kontinuierliche wird auch in der Literatur nicht erst seit dem Film mittels Voraus- und Rückblende und Parallelmontage (z.B. von Charles Dickens im 19. Jh.) und dem Zusammenfügen verschiedener Textteile und Stile (z.B. von Laurence Stern im 18. Jh.) unterbrochen. Das Gegebene zerlegen und anders arrangieren, damit sich "etwas Neues" bildet erkennt schließlich Roland Barthes als das Wesen der "strukturalistischen Tätigkeit" und Adorno fordert sogar, dass die gesamte Philosophie "ihre Elemente [...] so lange in wechselnde Konstellationen zu bringen habe, bis sie zur Figur geraten, die als Antwort lesbar wird, während die Frage verschwindet." Die Montage (das Auswählen und Zusammensetzen), die fähig ist, die Wirklichkeit zur Erkennbarkeit hin zu entstellen, gilt es gerade im Internetzeitalter (in welchem der überforderten Gesellschaft unablässig Ausschnitte von Welt verfügbar sind) als denkerische Verfahrensweise wieder zu entdecken.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Anwesenheit, Mitarbeit, Referat, Abschlussarbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Einführung in das Thema.
Vor dem Hintergrund diverser kulturhistorischer (aus der Theater-, Film- und Mediengeschichte) und theoretischer Ansätze, die kritisch hinterfragt werden, werden die Studierenden die Montage nicht nur als wesentliches Prinzip der Moderne kennen lernen, sondern sie auch als produktive Weise des Denkens an sich erkennen können.
Vor dem Hintergrund diverser kulturhistorischer (aus der Theater-, Film- und Mediengeschichte) und theoretischer Ansätze, die kritisch hinterfragt werden, werden die Studierenden die Montage nicht nur als wesentliches Prinzip der Moderne kennen lernen, sondern sie auch als produktive Weise des Denkens an sich erkennen können.
Prüfungsstoff
Prozessorientierter Unterricht: Auf Grundlage von Textlektüre und Filmsichtungen sowie der kritischen Reflexion derselben im Plenum, sollen gemeinsam Begriffe, Ideen und Perspektiven erarbeitet werden. Die Studierenden werden je nach Interessen Schwerpunkte setzen und sich mittels Diskussion und Impulsreferaten optional: Gruppen- oder Einzelarbeit aktiv in den Unterricht einbringen. Diese Lehrveranstaltung versteht sich daher als Laboratorium.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21