Universität Wien

170521 UE Gehen Sie bitte weiter, es gibt hier nichts zu sehen! (2019S)

Kuratorisch arbeiten mit Film

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Nach erfolgreicher Anmeldung online erhalten Sie eine Verständigung per Mail zu Ort und Zeitraum der verpflichtenden persönlichen Anmeldung im Filmmuseum: Für die Veranstaltung ist wie gehabt ein Unkostenbeitrag von 15€ pro Person zu bezahlen - im Gegenzug erhalten Sie Ihre Eintrittskarte.

Ort: "Unsichtbares Kino 3", Österreichisches Filmmuseum,

Termine: jeweils dienstags, 14:00-17:15 Uhr
26.3.2019
9.4.2019
30.4.2019
14.5.2019
28.5.2019
4.6.2019
18.6.2019


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Was bedeutet Curatorship in einer Gegenwart, die vor dem mobilen Endgerät potenziell jede/n zu Kurator*innen macht?
Welchen Platz nimmt ein Filmmuseum unter den gegenwärtigen Parametern der Neuverteilung von Bewegtbild und seiner vielfältigen Produktions-, Distributions- und Rezeptionsformen ein? Welche Formen des Umgangs mit Bewegtbild werden dort (aus welchem Grund und unter welchem Vorwand) kultiviert? Welche praktischen Aspekte umfasst das Arbeiten mit (analogem) Film und Bewegtbild im Zeitalter der Digitalisierung bzw. in einem Moment, da sich vielfach nicht nur Arbeit sondern auch das Bildliche selbst prekarisiert?

Gemeinhin stellen wir uns Filmarchive und -museen als bürokratische "Speicher" des Welt-Filmgedächtnisses oder als Prunkkammern "ewiger Meisterwerke" vor. Alain Resnais verwendet in seinem Film über die französische Nationalbibliothek - nicht ohne Ironie - sogar den Begriff der "Festung" ("Toute la mémoire du monde", 1956) Doch diese Vorstellung bildet nur e i n e Realität des Musealen; um eine andere bemüht sich das Österreichische Filmmuseum seit seiner Gründung 1964 entschieden widerständig: Konzipiert als "poetischer und polemischer Ort" (Peter Kubelka) und weitergetragen als "Modus der Ermöglichung und der Produktion von Wissen und von Erfahrung entlang des Films als Artefakt und Ereignis" (Alexander Horwath) agiert es wider kulturindustrielle Konsumptionslogiken als Ort der Herstellung von Verhältnissen: zwischen den (Film)Werken selbst, zwischen Film und Betrachter*in, zwischen dem Subjekt und dem Anderen, zwischen Individuum und Gesellschaft.

Hier setzen wir fort und möchten dem starren Konzept der "Festung" ein paar andere Ideen gegenüberstellen: von Abfall, Treib- und Strandgut, Gedächtnis(-strukturen), Fehlleistungen, Leerstellen und künstlerischer "Wiedererrettung" der migrantischen Wirklichkeit des Films bzw. des Filmischen. Wenn wir von Sammeln, Bewahren, Vermitteln und Ausstellen sprechen - womit auch das Profil von Filmkurator*innenschaft knapp umrissen ist - so wollen wir das Filmmuseum als einen Austragungsort für Ideen positionieren, der sich zunächst einmal über die Wertschätzung von Material und über eine offene Haltung gegenüber sämtlichen Formen von Bewegtbildern und methodischen Zugängen definiert. Kernanliegen unserer Veranstaltung ist es daher, die Praxis von Film Curatorship in vielstimmiger Weise - via unterschiedliche Positionen des Hauses und methodenpluralistisch - zu vermitteln.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Im Laufe des Semesters sind auf Basis des im Seminar gezeigten und besprochenen Stoffes schriftlich 4 kleinere Hausarbeiten zu erbringen. Die Anleitung dazu (im Sinne der Bekanntgabe zu beantwortender Fragen bzw. einer praktischen Aufgabe) erfolgt im Kurs. Die Veranstaltung findet alle 2 Wochen statt. Für die Einreichung der Hausarbeit ist jeweils 1 Woche Zeit, damit die/der jeweilige Dozent*in sich bis zur Folgeeinheit im Sinne eines Feedbacks damit befassen kann.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Veranstaltung ist prüfungsimmanent, die Endnote ergibt sich auf Basis des rechnerischen Durchschnitts bzw. der prozentualen Gewichtung der 4 zu erbringenden Hausarbeiten (Teilleistungen) à 25%.

Prüfungsstoff

Für die Hausübungen: Grundsatzfragen zu kuratorischer Tätigkeit im Zusammenhang mit Film und Bewegtbild - Philosophie, Ethik und Arbeitsweisen im Bereich Film Curatorship - und zur Praxis von Museum, Sammlung, Film- und Kinotechnik (analog|digital), filmhistorische Recherche, Programmierung)

Literatur

Wird in der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 08.02.2019 13:48