Universität Wien

170542 UE How's My Dancing - Kuratieren zur Zeit: Tanz und Performance im Museum (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

In der ersten Sitzung werden wir eine kleine Vorstellungsrunde machen, das Thema der Übung beschreiben, womöglich besondere Interessen oder Erfahrungen teilen. Das Thema der Übung wird nochmals genauer beschrieben, sowie ein erster lebhafter Überblick über die beschriebenen Ausstellungen, Performanceprogramme und die beteiligten Künstler*innen gegeben.
Die Einteilung der Folgetermine wird in der zweiten Sitzung stattfinden; die Übung und die Kuratierung begleitende Exkursionen ins Museum und Studiobesuche bei Künstler*innen bieten sich für Mai und Juni an, wenn das Programm für die Kollaboration zwischen ImPulsTanz und mumok konkrete Formen annimmt.

Mittwoch 08.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Mittwoch 19.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Mittwoch 03.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Mittwoch 17.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Mittwoch 07.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Mittwoch 21.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit 2015 verbindet das ImPulsTanz Festival eine künstlerische Zusammenarbeit mit dem mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, welche über die räumliche („Tanz im Museum“) Setzung hinaus mit den je laufenden Ausstellungen in Dialog tritt. So kam es zu sieben Performanceprogrammen von ImPulsTanz im mumok kuratiert von Chris Standfest und Karl Regensburger mit ca. 200 Künstler*innen; von intimen Formaten bis zu einer Konzertperformance von Peaches, Keith Hennessy und Workshop-Group vor 3,000 Menschen im Haupthof des MuseumsQuartier.

ImPulsTanz und mumok
Untersucht werden kuratorische Zugänge aus dem Feld von Tanz, Choreografie und darstellenden Künsten in Museen. Ihre Ansätze und künstlerischen Sprachen, wie auch ihre Vermittlungsformen und praktische Anforderungen sind komplex und äußerst aktuell – zumal vor dem Hintergrund gegenwärtiger, krisenhafter Erscheinungen (nicht zuletzt einer vermeintlichen „Krise des Theaters“) und der Neuerfindung von Museen zwischen Dekolonisierung, Nachhaltigkeitsstrategien und neuen Formen gesellschaftlicher Einbindung. Im Fall von Tanz und Choreografie prallen die Kraft und Vulnerabilität von Körpern und ihre Agencies auf eine gänzlich anders organisierte Form der Repräsentation von Zeit, Materialität und der Wirkmacht von Objekten. Dieses äußerst produktive Spannungsfeld wird ausgelotet und thematisch (hinsichtlich der Genderaspekte von Verkörperung etwa, aber auch in Bezug auf transregionale und historische Kontexte) befragt.

Die „Lust an der Ausstellung“ sowie Umsetzungsstrategien entstehen jedes Jahr aufs Neue, abhängig von den konkreten Gegebenheiten im Museum: von großräumigen Anordnungen immaterieller Arbeiten auf Screens („Doppelleben – Bildende Künstler_innen machen Musik“) bis zu architektonisch kleinräumigeren Ausstellungen („Painting 2.0.: Malerei im Informationszeitalter“, „Feministische Avantgarde“, „Pattern and Decoration“); von der Bespielung des MQ Hofes oder der Hofstallung bis zum Programm im leeren White Cube 2022 entwickelt sich ein Panorama zeitgenössischer visueller, choreografischer und darstellender Kunstpraktiken-in-Begegnung. Die vielfältigen Verwebungen nicht nur auf künstlerisch-materieller und ästhetischer, sondern auch auf den Ebenen von Produktion und praktischer Institutionskritik, Kommunikation und Publikumseinbindung, werden anhand der Programme von ImPulsTanz im mumok vorgestellt, gemeinsam analysiert und reflektiert. Parallel begleitet die Übung das Entstehen einer neuen Kollaboration für den Sommer 2023.

Ziel ist, sich in womöglich ungewohntem künstlerischem Terrain zu artikulieren und Zusammenhänge wie Unübersetzbarkeiten zwischen kuratorischen Zugängen und künstlerischen Arbeiten zu entdecken. Wir untersuchen anhand von künstlerischen, kuratorischen und organisatorischen Erfahrungen, welche Schwierigkeiten zu überwinden und welche Bedingungen zu schaffen sind, um künstlerische Prozesse in Gang zu setzen, die kritische, lebendige und präzise transmediale Begegnungen an musealen Orten ermöglichen und sie einem diversen Publikum erschließen.

Die Übung wird sich mit der Vorstellung kuratorischer Methoden und ihrer Realisierung beschäftigen. Als Material dienen Fotos, Videos, Programm- und Ausstellungskataloge, die theoretischen Positionierungen und Erfahrungen der Kuratorin und Einladungen beteiligter Künstler*innen. Angesichts der kollaborativen Verfasstheit des künstlerischen Feldes bieten sich Gruppenarbeiten an, die ausgewählte Themen, künstlerische Arbeiten und Programme erschließen und sie dem Seminar vorstellen. Die Ergebnisse werden im Plenum diskutiert und reflektiert; am Ende soll ein kurzer Text über eine künstlerische Produktion unter Einbeziehung der vorgestellten Diskurse geschrieben werden. Exkursionen ins Museum und Proben- oder Studiobesuche bei Wiener Künstler*innen bieten sich an, welche praktische Einblicke in Prozesse künstlerischen Arbeitens gewähren, sowie Seminarbesuche von Akteur*innen aus dem Feld.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat, bevorzugt in Gruppenarbeit, über eines der in der ersten Sitzung vorgestellten Themen anhand der Ausstellungen und Performanceprogramme 2015 - 2022 von imPulsTanz im mumok und angrenzender Fragestellungen.
Kurzer Essay (max. 7000 Zeichen) zum Referatsthema unter Einbeziehung der Diskussionen in der Übung und der Erfahrungen bei Museums- und Studiobesuchen.
Hilfsmittel sind Bilder, Videos und Texte, die in der ersten Sitzung und fortlaufend in der Übung zur Verfügung gestellt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Teilnahme an 6 von 7 Sitzungen ist gewünscht, erkennbare Mitarbeit und eigenständiges Interesse an künstlerischen Prozessen sind eine gute Voraussetzung.

Die Note setzt sich aus 60% Referat und 40% Kurzessay zusammen.

Prüfungsstoff

s.o. Methoden und Mindestanforderungen. Referate und Texte sollen Einsicht in die Erarbeitung des Stoffes und eine Reflexion auf die eigene Position gegenüber den erfahrenen Inhalten erbringen und ein Verständnis der aufgeworfenen Fragen zeigen, wie auch Anregungen zu einer eigenständigen Reflexion oder Praxis beinhalten.

Literatur

Austellungskataloge mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Programmkataloge, Flyer, Pressematerial ImPulsTanz - Vienna International Dance Festival
Texte werden fortlaufend ergänzt

Zur Einführung:
Juliane Rebentisch, "Ästhetik der Installation", Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003
Catherine Wood, "Performance in Contemporary Art", Tate Publishing, London, 2019

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 22.03.2023 11:08