Universität Wien

170543 UE Medienökologien. Eine Einführung ins environmentalitäre Denken (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 06.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 20.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 27.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 17.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 24.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 08.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 15.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 22.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 05.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 12.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 19.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Montag 26.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt
Nichts scheint in Anbetracht von Luftverschmutzung, Überschwemmungen, Klimawandel und Erderwärmung aktuell so dringlich wie die ökologische Frage: Mit Blick auf die drohende Überschreitung der Kippelemente im Erdklima verstehen sich gegenwärtige Aktivist:innen selbst auch als die »letzte Generation«, die das noch verhindern könne. Der Mensch ist dabei die »bittere Erfahrung« zu machen, wie Gregory Bateson 1972 bereits feststellte, dass »der Organismus, der seine Umwelt zerstört, letztlich sich selbst zerstört«. Die ökologische Krise ist das Resultat einer umfangreichen Ausbeutung der Natur, hinter der eine Denktradition steht, welche auf Basis eines neuzeitlichen Subjektverständnisses den Menschen in Opposition zur Natur begreift. Erst mit ihrer Objektivierung konnte sich der Mensch die Natur urbar machen und als frei verfügbare Ressource ausbeuten. Dieser rationalistische Weltbezug wird auch folgenreich in der Mathematisierung des Raumes und der damit einhergehenden Unterwerfung der Natur mittels Rasterverfahren (Kartographie) manifest, die nicht nur für die menschliche Welterschließung, sondern auch für die globale Vernetzung der Gegenwart konstitutiv war und gegenwärtig bspw. in der Satellitenaltimetrie oder in der Software Google Earth eine Fortführung findet. Ausgehend davon fragt das Seminar danach, wie sich zum einen medial vermittelte Umgebungen und zum anderen Medien als Umgebungen denken lassen. Dabei wird aus einer medienästhetischen Perspektive die Frage der Darstellung zentral sein.

Ziele
Ziel des Seminars ist es einerseits, in der Auseinandersetzung mit heterogenen und bisweilen konkurrierenden theoretischen Auffassungen, wie die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt, Natur und Technik zu denken sind, ein Verständnis dafür zu bekommen, was mit der ökologischen Frage vor dem Hintergrund aktueller Debatten auf dem Spiel steht. Andererseits wird reflektiert werden, wie diese Debatten entlang exemplarischer Kunstpraktiken ästhetisch wirksam werden. Dabei wird der Anspruch sein, die Möglichkeiten, welche die erarbeiteten Einsichten für die Sachbezüge der tfm zu haben vermögen, in den Blick zu nehmen. Anspruch und Aufgabe wird es sein, durch eine kompetenzorientierte Ausrichtung, den Studierenden Methoden und Praktiken zu vermitteln, wie Texte gelesen, verarbeitet und übersetzt und mit Gegenständen in Beziehung gesetzt werden. Das Seminar ist dann ein erfolgreiches, wenn die Studierenden lernen, Texte im Gespräch sich zu erarbeiten, als Expert*innengruppe eine Diskussion zu leiten und kritisches, jedoch konstruktives Feedback zu geben. Dazu will das Seminar einen Beitrag leisten.

Methoden
Eine interdisziplinäre Ausrichtung bildet die konzeptuelle Grundlage für das Seminar. Es wählt eine Herangehensweise, welche die Arbeit am Gegenstand als gemeinsame Diskussion ins Zentrum der Auseinandersetzung stellt. Zentral wird sein, die kulturwissenschaftlichen, medienökologischen sowie medienästhetischen Ansätze gegenstandsbezogen zu erproben. Hierbei möchte das Seminar vor allem auch einen Beitrag zur Analyse aktueller gesellschaftlicher und politischer Problemstellungen leisten. Dabei verbindet das Seminar kulturwissenschaftliche Analyse mit einer philosophisch informierten Reflexion der kulturellen und künstlerischen Prozesse bzw. Artefakte. Im Zentrum des Seminars steht eine kompetenzorientierte Lehre, die vermitteln will, wie Inhalte er- und in weiterer Folge verarbeitet werden. Das Seminar verfährt dabei nach einem »close reading«, das die Arbeit am Text als gemeinsame Diskussion ins Zentrum der Auseinandersetzung stellt. Auf den Akt der Übersetzung als ein Akt der Textproduktion wird ein besonderer Schwerpunkt gelegt, der durch ein betreutes Peer-Feedback-Verfahren begleitet wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Note setzt sich aus unterschiedlichen Teilgebieten zusammen, die alle während des Semesters zu erbringen sind:

Essay (3 Seiten) [60 %]
Anleitung einer Lektüreeinheit (=Vorbereitung von Fragen, Textstellen, Arbeitsaufgaben etc. für die gemeinsame Lektüre/Diskussion; ≠ Referat!) [30%]
1 Lesekarte (1–2 Seiten) [10%]
oder:
Anleitung einer Lektüreeinheit (=Vorbereitung von Fragen, Textstellen, Arbeitsaufgaben etc. für die gemeinsame Lektüre/Diskussion; ≠ Referat!) [30%]
4 Lesekarten (je 1–2 Seiten) [70%]

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

[BITTE LESEN!] Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, sich mit Texten auseinanderzusetzen, die sich nicht ohne weiteres erschließen. Um vor diesem Hintergrund die Arbeit am Text möglichst intensiv zu gestalten, wird darüber hinaus zweierlei erwartet: Erstens wird die Bereitschaft erwartet, alle im Seminar besprochenen Texte genau zu lesen. Zweitens wird vorausgesetzt, sich verantwortlich während der Seminareinheiten am Gespräch und an der Textarbeit zu beteiligen.

Prüfungsstoff

Der sachliche Bezugsrahmen, der anhand der Texte, Gegenstände und Materialien erarbeitet wird.

Literatur

Florian Sprenger: Epistemologien des Umgebens. Zur Geschichte, Ökologie und Biopolitik künstlicher environments, Bielefeld 2019.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 20.10.2023 19:07