Universität Wien

170543 UE "Deutscher Rap ist kein Hip Hop." (Megaloh) (2023W)

Von der Performativität Schwarzer Kultur im deutschsprachigen Raum

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 11.10. 16:00 - 19:00 Digital
Freitag 12.01. 09:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Samstag 13.01. 10:15 - 18:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Sonntag 14.01. 10:15 - 18:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte und Ziele

Ausgehend vom Begriff „Black Music“, der im deutschsprachigen Raum sowie in Europa als gängige Bezeichnung für die Musik afroamerikanischer Künstler:innen aus dem Rap-/Hip Hop-/Soul-Genre der USA verwendet wurde, differenziert betrachtet aber keine stilistischen Eigenarten benennt, möchten wir gemeinsam mit der Choreografin und Performerin Joana Tischkau der Frage nach einer spezifisch Schwarzen Deutschen Kultur nachgehen.

"Auch gibt es in Deutschland, anders als in den USA, keine Verstärker im Bereich der Popkultur: Wenn es für Beyoncé und Kendrick Lamar selbstverständlich ist, Forderungen der Black-Lives-Matter-Bewegung in den Mainstream zu tragen, kommen die Erfahrungen marginalisierter Gruppen in der deutschen Popkultur nur in Ausnahmen vor.“ Daniel Loick/Vanessa Thompson

Gegenstand dieser Lehrveranstaltung soll es sein, das oben genannte Zitat zu kontestieren und der Frage nachzugehen, wie sich Schwarze deutsche Identität und Widerstand historisch aber auch gegenwärtig in den Kulturprodukten Schwarzer deutscher Künstler:innen manifestiert. Welche performativen und inszenatorischen Strategien wenden diese an, um ihr Schwarzsein sichtbar zu machen und sich von der weißen Mehrheitsgesellschaft abzugrenzen? Aus einem Gemenge an verschiedenen Quellen (Künstlerbiographien, Musikstücke, Interviews und Essays) werden theoretische Fragen nach der Verstrickung von Identifikation und Rassismus, Aneignung und Nachahmung sowie Empowerment und Solidarität verhandelt.

JOANA TISCHKAU, geboren 1983 in Göttingen, ist Choreografin und Performerin. Sie tanzte immer schon, in Jugendzentren, Hip-Hop Clubs, Discos, in Stadien, auf Karnevalsbühnen, in semi-professionellen Kontexten und in der Tanzschule von nebenan. Formelles Tanztraining erhielt sie erst später, an der Coventry University in Großbritannien, wo sie ihren Bachelor in Tanz und Schauspiel absolvierte. Im Master Studiengang Choreografie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen erforschte sie, wie sich pop-kulturelle, Schwarz-konnotierte, dem sozialen Raum zugeschriebene Tanzpraktiken mit intersektionalen, feministischen, postkolonialen Theorien in eine künstlerische Praxis verweben lassen. Ihre künstlerische Praxis ist ein hybrides durcheinander, welches die Schriften von bell hooks auf beatboxing treffen lässt, in der ein Fitness-Workout aus weißem Bewegungsmaterial entsteht und Roberto Blanco als König Schwarzer Deutscher Unterhaltungskunst gehuldigt wird. Ihre Arbeiten wurden im Künstlerhaus Mousonturm, bei der Tanzplattform 2020 in München, in der Danshallerne in Kopenhagen sowie dem Hebel am Ufer Theater in Berlin gezeigt. Joana Tischkau lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Berlin.

Methoden

Zusammenführung von Theorie und Praxis durch Kooperation mit der Künstlerin Joana Tischkau. Erarbeitung theoretischer Grundlagen in der Textlektüre, mündliche Präsentation, je zwei Fragen zu jedem Text zur Diskussionsgrundlage.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsüberprüfung setzt sich aus drei Teilleistungen zusammen: Aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung und an den gemeinsamen Diskussionen, selbstständige Vorbereitung der Lektüre, eine mündliche Präsentation/Impulsvortrag zu einem der Lektüretexte (60%), je zwei Fragen zu jedem Text als Diskussionsgrundlage (40%). Die schriftlichen und mündlichen Leistungen können in Deutsch oder Englisch erbracht werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Um das Seminar erfolgreich abzuschließen, ist die positive Bewertung aller Teilleistungen notwendig. Es gibt eine Anwesenheitspflicht für alle drei Blocktermine.

Prüfungsstoff

Alle Themenbereiche der Lehrveranstaltung. Je 2 Fragen zu allen Texten als Diskussionsgrundlage. Sie können jedoch selbst entscheiden, zu welchen Texten Sie die mündliche Präsentation erbringen.

Literatur

Die zu bearbeitende Lektüre wird nach der ersten Sitzung via Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 03.10.2023 15:47