Universität Wien

170602 SE MA 1.1. "Inszenierungsformen und ästhetische Wahrnehmung" (2020W)

Die Macht der Meme - Cultural Studies in Zeiten der Digitalkultur

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Bei den genannten Terminen handelt es sich um obligatorische Zeitfenster, die wir für einen gemeinsamen Austausch per BBB nutzen. Abwesenheiten sind daher nur mit begründeten Entschuldigungen (z.B. ärztliches Attest) möglich!

  • Freitag 09.10. 15:00 - 16:30 Digital
  • Samstag 12.12. 08:00 - 14:00 Digital
  • Sonntag 13.12. 08:00 - 14:00 Digital
  • Samstag 19.12. 08:00 - 14:00 Digital
  • Sonntag 20.12. 08:00 - 14:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Meme sind überall. Sie sind zu einem paradigmatischen Ausdruck der heutigen Digital- und Medienkultur geworden. Sie begegnen uns ständig in Form von digitalen Bild-Text-Verhältnissen, als Videos oder etwa als performative Gesten. Sie werden in sozialen Netzwerken wie Youtube, Instagram, Twitter und Facebook erstellt, rezipiert, geteilt – und immer wieder von neuem reproduziert. Dabei sind Meme nicht nur Möglichkeiten des Zeitvertreibs, sondern auch Objekte von verschiedenen (besonders rechts-)populistischen und politischen Aneignungen. Imageboards wie 4chan und 8chan sind deshalb heute zu zutiefst politischen Plattformen geworden, die unter anderem die Wahl eines US-amerikanischen Präsidenten wesentlich beeinflusst haben: Kritische Nachfragen zur politischen Freiheit und Einflussnahme im Digitalen sowie zur generellen Bedeutung solch grundlegender Kategorien der medienkulturwissenschaftlichen Forschung wie ‚race‘, ‚class‘ und ‚gender‘ erscheinen deshalb im aktuellen Kontext der anhaltenden Digitalisierung von Öffentlichkeit und Medienkultur (etwa im Falle der sogenannten Gamergate-Kontroverse) akuter denn je zu sein.

Im Seminar wollen wir uns, ausgehend von einzelnen Medienartefakten, kulturellen, sozialen und politischen Ereignissen, mit der generellen Problematik beschäftigen, wie die Theorien und Forschungskontexte der Cultural Studies in Hinblick auf die aktuelle Digitalkultur zu aktualisieren sind. Nach der Lektüre einiger kanonischer Ansätze der Cultural Studies geht es vor allem um eine praktische Auseinandersetzung mit konkreten Phänomenen der gegenwärtigen Digitalkultur. Dieser zweite, eher experimentelle Schwerpunkt soll der Versuch einer Netnographie der Gegenwart sein.

Ziele:
Die Studierenden können nach erfolgreichem Abschluss des Seminars
- unterschiedliche Theorien und Überlegungen der Cultural Studies sowie zu ausgewählten Phänomenen der Digitalkultur benennen,
- die Theorien verschiedenen historischen, kulturellen und wissenschaftlichen Kontexten zuweisen,
- die Spezifika medialer Auseinandersetzungen und Aneignungen in der Digitalkultur erkennen und beschreiben,
- die theoretischen und praktischen Analysen miteinander verknüpfen,
- das erlernte Wissen in ein Expert*innen-Portfolio überführen und anwenden.

Methode:
Das Seminar findet als digitale, vornehmlich asynchrone LV statt. Es ist inhaltlich an eine parallel stattfindende BA-LV gekoppelt, die ich an der Uni Düsseldorf unterrichte: Um die Chancen eines weiteren Digitalsemesters für kleine und größere Experimente im individuellen Lehren und Lernen zu nutzen, wollen wir in beiden Seminaren versuchen, in einen (in/direkten) Austausch über unser gemeinsames Thema zu kommen. Über bestehende Universitäts- und Ländergrenzen hinweg können wir so Kooperationen erproben, die derart sonst nicht möglich sind. Als MA-Studierende sollen Sie dabei die Rolle von inhaltlichen Mentor*innen einnehmen. So können Sie sich darin üben, wissenschaftliche Themen nicht nur für sich selbst zu erarbeiten, sondern diese auch für eine ausgewählte Zielgruppen (hier: BA-Studierende) aufzubereiten. Dazu werden in unserer LV Expert*innen-Gruppen gebildet, die zum einen kritische Lektüreleitfäden für unserer Seminartexte erstellen, die die BA-Studierenden unterstützen sollen, und zum anderen digitale Arbeits- und Aufgabenportfolios anfertigen. Diese sollen wiederum von den BA-Studierenden in Düsseldorf in einem zweiten Schritt bearbeitet werden und ihre Ergebnisse als Feedback und Kontrolle an die Expert*innen-Teams zurückgespielt werden. Neben der persönlichen inhaltlichen Arbeit an unserem Seminarthema lernen Sie so auch Formen der wissenschaftlichen Abstraktion, Aufbereitung und Didaktisierung von Lehrinhalten für ein konkretes Zielpublikum kennen. Auf diese Weise wird ein "forschendes Lernen und lernendes Forschen" in besonderer Weise gefördert.

Weitere Details zu den konkreten Inhalten, Aufgaben, Anforderungen und Abläufen folgen in der digitalen Einführungssitzung am 9.10.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für die Endnote sind folgende Teilleistungen und -noten relevant:
- Kritischer Lektüreleitfaden (40%, Expert*innen-Team)
- Digitales Arbeits- und Aufgabenportfolio (60%, Expert*innen-Team)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die aus den einzelnen Teilleistungen errechnete Gesamtnote muss mindestens die Note "4" ("Ausreichend") ergeben, um das Seminar positiv abschließen zu können.

Prüfungsstoff

Inhalte des Seminars und eigene Fortführungen.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18