170603 SE MA 1.1. "Inszenierungsformen und ästhetische Wahrnehmung" (2019W)

Das Masterseminar will sich medienübergreifend medialen Dispositiven im Allgemeinen und Fragen der Rahmung als mediale Technik wie Kulturtechnik im Speziellen zuwenden. Foucault definiert Dispositive (Anordnungen) als Netze aus Institutionen, Personen, Diskursen und Praktiken, die durchaus auf funktional in Machtgefügen eingefügt sein können – und in medialer Hinsicht nicht nur die allgemeine Kommunikation, sondern gerade auch die Produktion und Rezeption von Artefakten bestimmen. Dass dabei Medien und Dispositive untrennbar miteinander verbunden sind, Dispositive nicht nur Medien gebrauchen, vielmehr jedes mediale Verhältnis in historisch wie kulturell determinierte Dispositive eingebettet ist, Dispositive zudem gleichsam medial wirken, ist keine neue Erkenntnis. Das Seminar will neben einer Ausleuchtung des Wesens und der Funktion verschiedener Typen medialer Dispositive (in Theater, Kunst, und Film, aber auch im Hinblick auf neue Medien und moderne wie postmoderne Massenmedialität) deshalb zudem noch eine Sonderfrage untersuchen: welche konstitutiven Bedeutung gerade Techniken der Rahmung innerhalb dieser medialen Dispositivität zukommt. Die Studenten erwerben die Kompetenz, mediale Dispositive zu identifizieren, deren Funktion und Wesen zu ergründen, sowie die Bedeutung von Techniken der Rahmung in diesen Kontexten nachzuvollziehen.