Universität Wien

170605 SE MA 1.1. "Inszenierungsformen und ästhetische Wahrnehmung" (2021S)

Plattformanalyse

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 19.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 26.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 16.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 23.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 30.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 07.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 14.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 21.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 28.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 04.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 11.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 18.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 25.06. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt
Plattformen sind zu einer zentralen medialen Konfiguration der Gegenwart geworden: Sie (re-)strukturieren nicht nur den Zugriff auf andere Medien wie Film und Fernsehen (Netflix, Amazon Video, YouTube), Fotografie (Instagram), Computerspiel (Twitch), Musik (Spotify), schließlich auf das Internet selbst (Google). Sie transformieren auch die Bedingungen und Erfahrungsweisen von Vergemeinschaftung überhaupt (Facebook), darunter das Liebeswerben (Tinder), wälzen ganze Wirtschaftsbranchen um (Amazon, eBay) und wirken letztlich auf die kulturelle Topographie urbaner Räume selbst zurück (AirBnB, Uber). Nicht zuletzt sind die politischen Effekte von Plattformen (hate speech, fake news, filter bubble) in den letzten Jahren zunehmend zum Topos öffentlicher Medienkritik geworden. In der Lehrveranstaltung soll unter Rückgriff auf Grundfiguren der Medientheorie (Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit, Generativität/Vermittlung) eine gemeinsame theoretische Beschreibung dieser durchaus heterogenen Plattformen hinsichtlich ihrer „platformativity“ (Joss Hands) angestrebt und damit eine zentrale Frage der Debatte um Plattformen erörtert werden: Was tun Plattformen, indem sie vorgängige, fremde (oftmals nutzergenerierte) Inhalte vermitteln? Damit wird ein medienanalytischer Zugang zu Plattformen eröffnet, der neben Produktion, Ökonomie und Rezeption auch die Medienästhetik von Plattformen in den Blick rückt: Welche Rolle spielen spezifische ästhetische Formen (etwa Listen, Reihen, Tabellen, Linie, Pinnwände, Diagramme, etc.) für die Vermittlungsfunktion von Plattformen? Wie verändern sich ästhetische Formen etwa von fotografischen oder Bewegtbildern durch Plattformen (Stichwort "instagram aesthetics")? Welche ästhetischen Formen und Praktiken werden durch Plattformen allererst ermöglicht und angereizt (mash-ups, GIFs, memes, Let’s Plays)? Welche Rolle spielen dabei digitalmediale Verdatungslogiken und -praktiken? Rückgebunden werden soll dies vor dem Hintergrund sich verstärkender öffentlicher Debatten um die Rolle von Plattformen in der Transformation sozialer, infrastruktureller und politischer Räume (Uber, AirBnB, Facebook) schließlich an die Möglichkeit der Kritik eines „platform capitalism“ (Nick Srnicek) oder der Plattform als neuer Figur medialer Souveränität (Benjamin Bratton).

Ziele
Die Studierenden erlangen ein umfassendes Wissen über das Feld der medienkulturwissenschaftlichen Platform Studies. Sie lernen dabei, Grundfragen der Medientheorie auf konkrete Plattformen analytisch zu übertragen und in medienwissenschaftlich fundierte Fragestellungen zu überführen. Die Studierenden üben ein, Medienspezifika digitaler Plattformen zu berücksichtigen und an allgemeine medientheoretische Aspekte rückzubinden. Sie erlernen weiterhin unterschiedliche Dimension des Medialen (Produktion, Ästhetik, Rezeption) systematisch, materialnah und in der Erprobung unterschiedlicher methodischer Zugänge aufeinander zu beziehen, die Rückkopplungseffekte zwischen Medien, Kultur und Gesellschaft zu konzeptionalisieren sowie medienwissenschaftlich informierte Kritik zu artikulieren.

Methoden
Im Vordergrund stehen dialogorientierte und kollaborative Lernpraktiken (Gruppenarbeiten, Diskussionspanels, Gruppenreferate, Peer-Feedback), die fallweise um anleitende Elemente zur Wissensvermittlung (Vortrag des Dozenten) sowie Selbstlernphasen ergänzt werden. Die genaue Ausgestaltung ist abhängig von der Lehrform (Präsenz/Online).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Gruppenpräsentation zu einem Thema (20-30 Min) und schriftliche Ausarbeitung (10-15S.), Peer-Feedback zu einer Präsentation (1 Seite),

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Gruppenpräsentation (20-30 min): 40%
Schriftliche Ausarbeitung (10-15 S.): 35%
Peer-Feedback (1 S.): 25%

Prüfungsstoff

Die im Seminar zur Verfügung gestellte Literatur, zzgl. selbst recherchierte weiterführende Literatur.

Literatur

Nick Srnicek: Platform Capitalism. Polity Press (2017)
Benjamin H. Bratton: The Stack. On Software and Sovereignty. MIT Press (2015)
José van Dijck et al.: The Platform Society. Oxford University Press (2018)
Michael Seemann: Das neue Spiel. Orange Press (2014)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18