Universität Wien

170611 SE MA 1.2. "Theatrale und mediale Prozesse" (2019W)

Rethinking Affordance: Die Handlungsmacht von Medien und Technologien verstehen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Termine:

FR 11.10.2019 15.00-16.30 Ort: Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde;
FR 08.11.2019 13.15-18.15 Ort: Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde;
SA 09.11.2019 14.00-19.00 Ort: Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde;
FR 13.12.2019 13.00-19:00 Ort: Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde;
SA 14.12.2019 16.00-20.00 Ort: Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde;
FR 24.01.2020 13.15-18.15 Ort: Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde;
SA 25.01.2020 14.00-19.00 Ort: Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt: Ursprünglich wurde das Konzept der affordance, des Angebots- oder Aufforderungscharakters von Dingen, von dem Psychologen James J. Gibson im Rahmen einer Ökologie visueller Wahrnehmung entwickelt. Rezipiert wurde es zunächst in der Designtheorie, bevor es schließlich zu einem medientheoretischen Ansatz avancierte, die gesellschaftliche Handlungsmacht von Medien und Technologien zu konzeptualisieren: Insofern letztere bestimmte Weisen der Funktionalität bzw. Benutzbarkeit nahelegen, lenken sie menschliches Verhalten in gewisse Bahnen, ohne dass von ihnen schon eine Wirkmacht im Sinne eines monokausalen Technikdeterminismus ausginge. In unterschiedlichen Kontexten können nämlich an ein und demselben Ding verschiedene affordances in den Vordergrund treten. Unterschiedliche – wenngleich nicht beliebige – mediengeschichtliche Entwicklungspfade sind mithin in der gesellschaftlichen Aneignung einer Technologie möglich. Auch die gesellschaftliche Relevanz von Designentscheidungen wird aus dieser Perspektive neu verhandelbar. Insbesondere im Zusammenhang digitaler Technologien stellen sich zudem neue Fragen, etwa wenn die affordances von Software einerseits nicht mehr unmittelbar wahrnehmbar und andererseits (re)progammierbar werden.

Methoden: Wir setzen uns zunächst mit der wahrnehmungsökologischen und designtheoretischen Literatur auseinander, bevor wir uns mit der medientheoretischen Anwendbarkeit des Konzepts der affordance befassen. Nicht zuletzt sollen Querbezüge zu Alternativkonzeptionen (etwa Martin Heideggers Begriff der Zuhandenheit oder Bruno Latours Verständnis von Rekrutierung) hergestellt werden.

Ziele: Die Studierenden lernen zentrale medientheoretische Ansätze kennen, anhand derer die gesellschaftliche Handlungsmacht von Medien und Technologien konzeptualisierbar wird. Sie sind nach Besuch der Veranstaltung in der Lage, diese Ansätze sowohl diskursgeschichtlich zu verorten als auch ihre Anwendbarkeit (und deren Grenzen) im Zusammenhang mediengeschichtlicher und -analytischer Fragestellungen einzuschätzen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es handelt sich um eine Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter. Neben der aktiven Teilnahme fließen das übernommene Referat, die Beteiligung an den vorbereitenden Onlineforen sowie die Abschlussarbeit in die Beurteilung ein.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzungen für den positiven Abschluss der Lehrveranstaltung sind regelmäßige Teilnahme, die Übernahme eines Kurzreferats (15-20 Minuten) sowie Beiträge zu einem vorbereitenden Online-Diskussionsforum im Vorfeld jedes Blocktermins, welche die eigenständige Auseinandersetzung mit der Literatur dokumentiert, sowie eine kurze Abschlussarbeit (2500 Wörter), welche bis 15.2.2020 einzureichen ist. Eine etwaige Abwesenheit von einzelnen Blockterminen ist individuell mit dem Lehrveranstaltungsleiter abzuklären.
Die Beurteilung setzt sich zu je 25% zusammen aus:
Referat
regelmäßige, aktive Mitarbeit
Beiträge im Onlineforum
Abschlussarbeit

Prüfungsstoff

Literatur

Ein beträchtlicher Teil der Kursliteratur liegt in englischer Sprache vor. Solide Englischkenntnisse sind deshalb erforderlich. Im Einzelnen wird die Literatur in der Vorbesprechung bekanntgegeben, relevante Bezugspunkte sind:
Gibson, James J.: Wahrnehmung und Umwelt. Der ökologische Ansatz in der visuellen Wahrnehmung. München/Wien Baltimore 1982: Urban&Schwarzenberg.
Heidegger, Martin: Sein und Zeit. Tübingen 2001: Niemeyer.
Latour, Bruno: Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft: Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie. Frankfurt am Main 2014: Suhrkamp.
Norman, Don: The Design of Everyday Things. New York 2013: Basic Books.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 12.10.2019 13:47