Universität Wien

170614 SE MA 1.2. "Theatrale und mediale Prozesse" (2022W)

Ukraine und Avantgarde

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 12.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 19.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 09.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 16.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 23.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 30.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 07.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 14.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 11.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 18.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 25.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kazimir Malewitsch, Aleksandra Ekster, Sonia Delaunay, Volodymyr Tatlin – ukrainische Polyartisten zwischen Ost und West, zwischen Malerei, Architektur, Textildesign, Ausstellungsgestaltung, Film und Theater. Sie operierten – wie alle Künstlerinnen und Künstler der Avantgarde – zwischen den Medien: wie alle nehmen sie an Theaterexperimenten teil, wie alle sind sie fasziniert von der kinematographischen Dynamisierung, wie alle gingen sie vom Angriff auf die Malerei zur Erfindung neuer Zeichen über: Konstrukteure möglicher Welten.

Theaterbau, Bühnenbild und Kostümentwürfe – auch für den Film – werden „kinofiziert“. Malewitsch „reißt den Buchstaben aus seiner Zeile“, Aleksandra Exter experimentiert mit Farbdynamiken aller Art und entwirft für den utopischen Film Aelita von Protosanow die Kostüme, Sonia Delaunay baut mit Blaise Cendrars 1913 das 'Simultanbuch' "La Prose du Transsibérien", Tatlin versetzt mit seinem "Denkmal der III. Internationale" Politik und Kunstwelt in langanhaltenden Aufruhr, und für den Bau des Staatstheaters in Charkov/Charkiv, der damaligen Hauptstadt der Ukraine und Zentrum der sowjetischen Moderne wird 1930 ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben, an dem auch Walter Gropius teilnimmt. In Moskau und Kiew, Berlin und Paris nimmt die Bewegung der konstruktivistischen Avantgarde in den 1920er Jahre vielfältige, „polyfrontale“ Gestalt an. Das Seminar analysiert diese neue Zeichenwelt, die zu einem Laboratorium des Lebens werden sollte und bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftlicher Themenvorschlag/Exposée (20%), Präsentation (30%), schriftliche Abschlußarbeit (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Forschungsinteresse, Geistesgegenwart, Überblick über ausgewählte Literatur

Prüfungsstoff

immanent: alle drei Teilleistungen sind zu erbringen

Literatur

Jo-Anne Birnie Danzker et al. (Hg.), Avantgarde & Ukraine, München: Klinkhardt & Biermann 1993.

Sonia Delaunay – les couleurs de l’abstraction. Paris: Paris Musées 2014.

Alexandra Exter, Farbrhythmen, Bad Breising: Palace Ed. 2001.

Vera Faber, Die ukrainische Avantgarde zwischen Ost und West: Intertextualität, Intermedialität und Polemik im ukrainischen Futurismus und Konstruktivismus der späten 1920er-Jahre, Bielefeld: transkript 2019.

Klemens Gruber, Die polyfrontale Avantgarde. Medien und Künste 1912 – 1936, Wien: Sonderzahl 2020.

Myroslav Shkandrij, Avant-Garde Art in Ukraine 1910-1930, Boston: Academic Studies Pr. 2019.

Zwischen Stadt und Steppe: künstlerische Texte der ukrainischen Moderne aus den 1910er bis 1930er Jahren, hrsg. v. Marina Dmitrieva, Berlin: Lukas 2012.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 18.10.2022 11:09