Universität Wien

170620 SE MA 1.3. "Diskurse und Methoden" (2024W)

Race und/als/nach Technologie

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 10.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 17.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 24.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 31.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 07.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 14.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 28.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 05.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 12.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 09.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Samstag 25.01. 09:45 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar nimmt das Erscheinen von "Technologie und Race. Essays der Migration" (2023), der deutschen Übersetzung von der deutschen Übersetzung von "The Sound of Culture: Diaspora und Black Technopoetics" (2016) des Kultur- und Medientheoretikers Louis Chude-Sokei zum Anlass, um sich dem im Titel umrissenen Forschungsfeld in gemeinsamen Theorie-Lektüren zu nähern. Dieses wird nicht erst unter digitalen Bedingungen, z.B. diskriminierenden Algorithmen (vgl. u.a. Chun 2018), virulent, sondern ist eingeschrieben in die Geschichte der Kolonialen Moderne und die Produktion rassistischen Wissens. Chude-Sokei untersucht in seinem Buch die Überlagerungen und Verflechtungen der beiden Konzepte, Race als „Fokus auf die historischen Erfahrungen und kulturellen Hervorbringungen von Schwarzen Menschen“ und Technologie, das sich auf die „Prozessen, bei denen ebendiese Menschen einer Reihe westlicher Maschinen begegneten, angefangen beim Sklavenschiff bis hin zum Mikrochip“ bezieht, in Hinblick darauf, wie Schwarze Menschen diese Technologien aneignen und/oder umgestalten und dabei eine „Schwarze Technopoetik“ entwerfen (Chude-Sokei 2023). Chude-Sookei ist nicht der einzige, der in der Auseinandersetzung mit Medien, Technologie und Race gegen die ausschließliche Engführung von Rassismus und Technologie argumentiert, sondern gleichermaßen in Schwarzen Praktiken nach Wegen sucht, diese in Richtung Befreiung zu öffnen. So hat Beth Coleman in ihrem Aufsatz „Race as Technology“ (2009) versucht, Race in einem Gedankenexperiment aus seinen rassistischen Logiken zu lösen und es als Werkzeug und „disruptive technology“ zu konzipieren, die sich unterschiedlich nutzen lässt – und so die Bedingungen des Kampfes um Befreiung selbst verändern kann (Coleman 2009). Die dritte Referenz im Titel des Seminars ist Ruha Benjamins Buch "Race after Technology. Abolitionist Tools for the New Jim Code" (2019), in dem sie ein konzeptuelles toolkit entwirft, die "race critical code studies", die nicht nur ermöglichen, die Funktionsweisen des Codes zu dekodieren, sondern auch Technologie als Mittel zur Befreiung zu reimaginieren. Neben den genannten Titeln lesen und diskutieren wir im Seminar auch Texte von Simone Browne, Kara Keeling, Catherine McKrittrick, Alexander G. Weheliye u.a.
Im Seminar lernen Sie so verschiedene Positionen und Zugänge in die Auseinandersetzung mit Medien, Race und Technologie in den Black Studies kennen. In gemeinsamen und verteilten Lektüren erarbeiten wir uns theoretische sowie methodische Zugänge, um über das Verhältnis von Medien, Race und Technologie anhand medialer Gegenstände und Fragestellungen nachzudenken. Hierfür erhalten Sie Lese- und Schreibaufgaben zur Vorbereitung der Diskussion in Kleingruppen und im Plenum.
Auf Grundlage der erarbeiteten Texte, entwickeln Sie im letzten Drittel des Semesters eigene Fragestellungen, in denen Sie diese Positionen auf einen selbstgewählten Gegenstand übertragen und anwenden. Am Ende des Seminars steht die Vorstellung ihrer Seminararbeitsthemen im Projektkolloquium, in dem Sie sich gegenseitig Peer-Feedback geben.
Sie sollten die Bereitschaft zur Lektüre teils schwieriger und meist englischsprachiger theoretischer Texte mitbringen.

Literatur:
Ruha Benjamin: Race after Technology. Abolitionist Tools for the New Jim Code, Cambridge 2019.
Louis Chude-Sokei: Technologie und Race. Essays der Migration, Berlin 2023.
Wendy Hui Kyong Chun: Queerying Homophily. Muster der Netzwerkanalyse, Zeitschrift für Medienwissenschaft. Jg. 10, Heft 18 (1/2018): Medienökonomien, 131–148. DOI: https://dx.doi.org/10.25969/mediarep/2400.
Beth Coleman: Race as Technology, Camera Obscura 70, Vol. 24 (1/2009), 177–207. DOI 10.1215/02705346-2008-018.

Zur Vorbereitung:
Nelly Y. Pinkrah: „Das Digitale ist alt“, Dossier Dekolonisierung des Digitalen, Gunda-Werner-Institut Feminismus und Geschlechterdemokratie, 11.02.2021, https://www.gwi-boell.de/de/2021/02/11/das-digitale-ist-alt

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit (unbenotet); Lese- und Schreibaufgaben zur Vorbereitung (unbenotet); Exposé im Umfang von 1–2 Seiten (30%); obligatorische Sprechstunde (unbenotet), Kurzpräsentation und Peer-Feedback im Projektkolloquium (unbenotet), Seminararbeit im Umfang von 12-15 Seiten (70%; Abgabe bis 30.03.2025)
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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive Mitarbeit
Erbringung sämtlicher unbeurteilten Aufgaben und positive Absolvierung aller beurteilten Einzelleistungen.
Bewertungskriterien siehe Moodle.
Anwesenheitspflicht; maximal zwei Fehltermine.

Prüfungsstoff

Prüfungsrelevantes Material wird auf Moodle bereitgestellt.

Literatur

Literatur wird auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 03.10.2024 19:06