Universität Wien

170621 SE MA 1.3. "Diskurse und Methoden" (2019W)

Dinge. Theorien und Analysen ungewöhnlicher Medien

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung findet als Blockveranstaltung statt!
Fehlzeiten von maximal zwei thematischen LV-Sitzungen (nicht Tage) sind schadlos ohne Entschuldigung möglich. Bei darüber hinausgehenden Fehlzeiten kann die Lehrveranstaltung nur noch nach Vorlage eines ärztlichen Attests positiv absolviert werden.
Die Veranstaltungsinhalte (Seminarplan, Textlektüren, ...) werden im Anschluss an die Vorbereitungssitzung im Oktober über Moodle zur Verfügung gestellt.

  • Freitag 11.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 07.12. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 08.12. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 14.12. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 15.12. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Frage, was ein Medium ist, wodurch es sich auszeichnet und welche Wirkungen es auf Gesellschaft, Kunst und Kultur ausübt, stellt ein Grundproblem der medienwissenschaftlichen Forschung dar. Der für die Entstehung der deutschsprachigen Medienwissenschaft und -theorie bedeutsame Friedrich Kittler hat sie vom Standpunkt der Technik her mit den Stichworten des Speicherns, des Übertragens und des Verarbeitens als notwendige Eigenschaften eines Mediums zu beantworten versucht. Vor allem für Medien in einem maschinell-technischen Sinne scheinen diese Merkmale also zuzutreffen: Phonographie, Fotografie, Film und Video, aber auch analog-digitale Technologien wie Festplatten oder Speicherkarten für digitale Fotokameras können als objektive und materielle Bestätigung von Kittlers Definitionsversuch gelesen werden. Doch was ist mit all den anderen Dingen, die untrennbar mit den Gegenständen verbunden sind, die wir allgemeinhin als Medien bezeichnen: die Leinwand im Kino, das Glas des Computermonitors, die CD-Scheibe des Videospiels oder eben Festplatten und Speicherkarten von modernen Digitalkameras? Sind sie auch Medien oder doch etwas anderes? Worin liegen ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Dingen, die oft als „alte“ und „neue Medien“ bezeichnet werden? Um diese Fragen zu beantworten, muss zum einen ein Fokus auf die einzelnen Dinge gerichtet werden, die mit den Medien im klassisch-populären Sinne zusammen erscheinen. Zum anderen müssen aber auch Ansätze der Medientheorie betrachtet werden, um grundlegend zu verstehen, wie Mediendefinitionen im Allgemeinen zustande kommen, wie sie operieren und inwiefern Kritik an ihnen geäußert werden kann und muss.
Das Seminar teilt sich in zwei Hälften. In der ersten Hälfte wollen wir uns mit einzelnen Ansätzen der Medientheorie beschäftigen, um einen Eindruck dafür zu gewinnen, ab wann und warum etwas von Theoretiker*innen als Medium bezeichnet wird. Dieser Seminarteil ist als Einführung/Auffrischung (un)bekannter Positionen konzipiert. In der zweiten Hälfte der LV stehen dann Fallanalysen ungewöhnlicher ‚Mediendinge‘ im Fokus: die Bühne (im Theater), die Leinwand (im Kino), die berührungsempfindliche Glasscheibe (des Smartphones) oder eben die aktuellen ‚sozialen Medien‘ (im Internet). Hier wollen wir überprüfen, wie weitreichend und produktiv die zuvor behandelten Medientheorien sind, wie wir diese kritisieren und letztlich auch erweitern bzw. abändern können/müssen.

Die Studierenden können nach erfolgreichem Abschluss des Seminars
- grundlegende Theorien und Ansätze zur klassischen Medientheorie benennen,
- die einzelnen medientheoretischen Ansätze in ein Verhältnis zueinander setzen, produktive Merkmale wie auch kritische Punkte herausstellen,
- Medien abseits ‚klassischer Medien‘ in ihren ästhetischen als auch praktischen Merkmalen beschreiben,
- Theorie und Artefakt kritisch zusammenführen
- das erlernte Wissen in die Gestaltung und Durchführung einer Expert*innen-Sitzung übersetzen und anwenden.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten.
Es findet eine Vorbereitungssitzung im Oktober statt, in der die Inhalte und Leistungsanforderungen vorgestellt und nachfolgende Aufgaben verteilt.
Bis zum Blocktermin findet eine Phase des Selbststudiums statt. Die Studierenden bereiten die Texte und Medienbeispiele wie im Seminarplan angegeben vor.
Während des Blocktermins werden die einzelnen Sitzungen vom Dozierenden und studentischen "Expert*innen-Teams" geleitet. Die Expert*innen-Teams überlegen sich unter Vorlage eines Sitzungskonzeptes Moderationsfragen, Analysebeispiele, Gruppenmethoden etc., um die Sitzungsinhalte gemeinsam mit dem Dozierenden inhaltlich sowie didaktisch aufzubereiten.
Zur Vorbereitung auf die Seminardiskussionen und zur Überprüfung des eigenen Wissenstands wird an jedem Tag der Blockveranstaltung ein kurzer Textkenntnistest zu den Texten des jeweiligen Tages geschrieben. Diese Tests werden benotet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für die Endnote sind folgende Teilleistungen und -noten relevant:
- Textkenntnistests (4 Stück, jeweils 10%)
- Konzeptpapier + Durchführung Expert*innen-Team (60%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die aus den einzelnen Teilleistungen errechnete Gesamtnote muss mindestens die Note "4" ("Ausreichend") ergeben, um das Seminar positiv abschließen zu können.

Prüfungsstoff

Inhalte des Seminars und eigene Fortführungen.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21