Universität Wien

170622 SE MA 1.3. "Diskurse und Methoden" (2017W)

Wie zusammen leben? Medientechnologien der Konvivialität

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 34 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 12.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 09.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 23.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 07.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 18.01. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wie zusammen leben? Medientechnologien der Konvivialität

In den letzten Jahren haben die Thematik der "commmons" bzw. Praktiken des "commoning" (Peter Linebaugh (2008) in Diskussionen über Gemeinschaften, Kollektive und Kooperation zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diskutiert werden (mediengestützte) Formen der Vergesellschaftung, die traditionelle und/oder territoriale Grenzziehungen (Nationalstaaten, Kontinente) herausfordern und neue (mobile) Kollektive entstehen lassen. Die darin erprobte Kunst des Zusammenlebens wird u.a. unter dem Begriff der Konvivialität (con-vivere: zusammen leben) diskutiert. Der österreichisch-amerikanische Philosoph Ivan Illich (1926-2002) hat in seinem 1975 erschienenen Buch „Selbstbegrenzung“ (im Orig.: Tools for Conviviality) den Begriff „konvivial“ eingeführt, mit dem er eine Gesellschaft bezeichnet, die ihren eigenen Werkzeugen (Techniken, aber auch Institutionen) konsensuale Wachstumsbegrenzungen auferlegt. Thesen zur Selbstbegrenzung, zu Entschleunigung und Umverteilung, zum Umbau von Institutionen und gesellschaftlichen Teilhabeprozessen gewinnen gegenwärtig angesichts globaler ökologischer und sozialpolitischer Entwicklungen wieder an Aufmerksamkeit.
Im Seminar wollen wir uns mit den gegenwärtigen Praktiken der commons auseinandersetzen. Was macht Praktiken des commonings derzeit populär? Und was machen ihre kulturellen und politischen Bedingungen aus? Auf welche Probleme gegenwärtiger Existenzweisen, Arbeitsteilungen und Wissensordnungen antworten sie? Und in welchem Verhältnis stehen die Praktiken der commons zu ihren medientechnologischen Bedingungen? Welches Verständnis von Technik und Technologien liegen ihnen zugrunde? Welche Rolle spielen Nostalgie und Fortschritt in den Praktiken des Commonings?
Die Praktiken der Commons werden im Seminar anhand verschiedenster Beispiele diskutiert. Gastfreundschaftsnetzwerke wie „www.couch-Surfing.com“ und „airbandb.com“ werden ebenso thematisiert wie selbstorganisierte Kulturen des Mit- und Selbermachens, die sich als Labore für die neue die Kunst des Zusammenlebens verstehen. Von mobilen Küchen zu Trinkwasser-Kooperativen, von Open-Source-Betriebssystemen zu Repair Cafés werden Formen des gemeinsamen Herstellens von Arbeits- und Lebenszusammenhängen getestet, die das Verhältnis von Produktion und Konsumtion, von Gemeinschafts- und Privateigentum, von Experten- und Laienwissen befragen. Neue Medientechnologien stehen im Zentrum dieser gesellschaftlichen Transformationsprozesse. Aus medienwissenschaftlicher Sicht sind die Technikutopien und –dystopien von besonderer Relevanz, die gesellschaftlichen Transformationsprozessen zugrunde liegen und diese ebenso befördern wie begrenzen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Hausarbeit, Lesekarten

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Seminarlektüre und ggfs. eigenes Recherchematerial

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

092: § 5(1)

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21