Universität Wien

170622 SE MA 1.3. "Diskurse und Methoden" (2019W)

Medienmacht: Paradigmen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 11.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 02.11. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 03.11. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 16.11. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 17.11. 08:00 - 14:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Medienmacht ist im Sinne des Seminars als doppelter Genitivus zu verstehen: als Macht (technischer) Medien, Einfluss auf die allgemeine Lebensführung geltend zu machen, sowie als Medien der Macht, d.h. als unterstützende mediale Praktiken von Regierungs- und Regulierungsdispositiven. Mit beiden Aspekten werden wir uns im Seminar befassen.

Technische Medien (wie z.B. das Teleskop) haben seit jeher die vermeintlichen Limitationen des menschlichen Körpers erheblich erweitert. Marshall McLuhan nennt dies in seinem längst kanonischen Buch "Understanding Media" im Untertitel eine "Extension of Man". Mit diesen technischen Entwicklungen gehen zahlreiche ethische, soziale, politische und ökonomische Fragestellungen einher. Wir werden uns indes insbesondere mit denjenigen Medien beschäftigen, die den Menschen nicht nur ‚erweitern‘, sondern auch seine Alltagserfahrung transzendieren, sprich Medien, die bestimmte Phänomene sichtbar oder - im Gegenteil - unsichtbar machen, mithin verbergen, verschleiern oder camouflieren. Das sind ‚klassische‘ Medien wie die Sofortbild-Fotografie ebenso wie moderne Ortungs- (das Radar und die Sonographie) und Positionierungsmedien (GPS), weiterhin allgemeine Techniken öffentlicher und geheimer Überwachung (surveillance). Auch Phänomene unfreiwilliger Sichtbarkeit von Medialität wie etwa durch Glitches und ihr ästhetisches Potential als (metafiktionale) Immersionsstörer sind Teil dieser Seminarsektion

Darüber hinaus werden wir mediale Praktiken der Machtausübung im Sinne Michel Foucaults untersuchen. Die Disziplinarmacht setzt sich, Foucault zufolge, "durch, indem sie sich unsichtbar macht, während sie den von ihr Unterworfenen die Sichtbarkeit aufzwingt." Ein Beispiel dafür ist das, was Foucault "Bio-Macht" nennt. Diese Machttechniken zielen (mehr oder minder subtil) auf die Verbesserung und Ertüchtigung von Subjekten und ihren Körpern sowie der Bevölkerung insgesamt, um z.B. höhere Produktionskräfte oder geringere Gesundheitskosten zu ermöglichen. Medien wie Fitnesstracker entstammen diesem Paradigma moderner Lebensführung.

Ziele:
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Seminars
- haben sich die Studierenden einen Überblick zum Thema Medien, (Un-)Sichtbarkeit und Macht erarbeitet,
- haben sie eine Vielzahl (kanonischer) theoretischer Texte rezipiert (Reproduktion),
- haben sie eine anwendungsbezogene Analyse dieser Texte in Hinblick auf gegenwärtige Beispiele vollzogen (Reorganisation)
- und haben sie die Seminarsitzung mit eigenen Vorschlägen und Ideen als Expert*innen-Teams mitgestaltet und sind somit in der Lage, den vom Dozierenden vorgegebenen Input durch eigene Recherchen zu erweitern und wissenschaftlich aufzubereiten (Transfer).

Methode:
Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten.

Es findet eine Vorbereitungssitzung im Oktober statt, in der die Sitzungsinhalte und Leistungsanforderungen vorgestellt und nachfolgende Aufgaben verteilt; dort werden auch die Expertinnen*teams zusammengestellt. Bis zum Blocktermin findet eine Phase des Selbststudiums statt. Die Studierenden bereiten die Texte und Medienbeispiele wie im Seminarplan angegeben vor und erweitern diese ggf. durch eigene Recherchen.

Während des Blocktermins werden die einzelnen Sitzungen vom Dozierenden und studentischen Expert*innenteams geleitet. Die Expert*innenteams überlegen sich unter Vorlage eines Sitzungskonzeptes Moderationsfragen, Analysebeispiele, Gruppenmethoden etc., um die Sitzungsinhalte gemeinsam mit dem Dozierenden inhaltlich sowie didaktisch aufzubereiten. Auf diese Weise wird ein selbstbestimmtes, zugleich aber angeleitetes und unterstütztes Lernen gefördert, das der Idee des "forschenden Lernens" folgt.

Zur Vorbereitung auf die gemeinsamen Seminardiskussionen und zur Überprüfung des eigenen Wissenstands wird an jedem Tag der Blockveranstaltung ein Textkenntnistest zu den Texten des jeweiligen Tages geschrieben. Diese Tests werden benotet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Leistungsüberprüfung:
Für die Endnote (100%) sind folgende Teilleistungen und -noten relevant:
– Textkenntnistests (4 Stück, jeweils 10%),
– Konzeptpapier und Durchführung Expert*innenteam (60%).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die aus den einzelnen Teilleistungen errechnete Gesamtnote muss mindestens die Note "4" ("Ausreichend") ergeben, um das Seminar positiv abschließen zu können.

Prüfungsstoff

Prüfstoff sind die Inhalte des Seminars und eigene Fortführungen.

Literatur

Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. Veränderungen zum o.g. Ankündigungstext sind bis dahin noch möglich.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21