Universität Wien

170623 SE MA 1.3. "Diskurse und Methoden" (2022W)

Schmutz und Schund

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Zusätzlich zu den unten angegebenen Sitzungen sind folgende Termine Teil der Lehrveranstaltung:

Dienstag 18.10.2022, nach Vereinbarung - Individuelle Kennenlerngespräche à 20 Minuten via Zoom

Mittwoch 14.12.2022 08.45 -13.00 Abfallwirtschaftliche Exkursion inklusive Bustransfer

Samstag 14.01.2023 10.00-17.00 Projektkolloquium, Raum Flux 2, Universität für angewandte Kunst, 1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 7, 2. Obergeschoß

Dienstag 24.01.2023, nach Vereinbarung - Individuelle Abschlussgespräche à 20 Minuten via Zoom

  • Dienstag 11.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Dienstag 08.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Dienstag 15.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Dienstag 22.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Dienstag 29.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Dienstag 06.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Dienstag 13.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Dienstag 17.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Schmutz und Schund sind keine feststehenden Konzepte, sondern entsprechen – das hat die ethnologische Forschung von Mary Douglas gezeigt – kulturell wandelbaren Vorstellungen. Wenn von Schmutz und Schund die Rede ist, geht es immer um mehr als um Müll, Abfall und Mist im engeren Sinne: Verhandelt werden Konzepte und Ideen von Gesellschaft, von Körpern und einer allgemeinen Ordnung des Sozialen. Vom Hygienediskurs des 19. und 20. Jahrhunderts, von der sozialen Distinktion, welche Ideale der "Reinheit" versprechen, und deshalb umstandslos auch auf kulturelle Güter übertragen werden können, bis hin zur Ordnung im Kleiderschrank oder auf dem eigenen Schreibtisch: Schmutz und Schund und das in ihnen wechselseitig aufgehobene Gegenbild von Sauberkeit und Reinheit stellen zentrale Kategorien für die Vorstellung eines modernen Lebens dar.

Das Seminar wird im engeren und weiteren Sinne nach der Bedeutung dieser Kategorien fragen und einen medienkulturtheoretisch informierten Blick auf Schmutz und Schund entwickeln. Denn Medien, so werden wir sehen, sind bedeutsam für die Repräsentation, die Problematisierung und die Regierung von Schmutz und Schund. Eine verbindende Perspektive bildet dabei die Aufmerksamkeit für die Weisen, wie Diskurse, Praktiken und mediale Verfahren der Verhandlung von Schmutz und Schund dazu dienen, class, race, gender, aber auch Vorstellungen von "Nation", Körper und soziale Gefüge herzustellen und zu plausibilisieren.

Zunächst werden wir in der Lehrveranstaltung gemeinsam grundlegende Texte und Theoriepositionen zur Thematik erarbeiten. Als Teilnehmer_innen des Kurses sind Sie im Anschluss eingeladen, eigenständige Forschungsprojekte zu entwickeln, die sich mit einem Gegenstand Ihrer Wahl befassen und diesen analysieren – Gegenstände wie die 'Idee' sogenannter ethnischer Säuberungen, clean eating, das Aufräumen zuhause mit und ohne Marie Kondo, schmutzige Epistemologien und "Hybridgenres", Messies im Fernsehen, Klopapierknappheit, content moderation in Social Networking Sites, rassistische Vorstellungen von 'Reinheit', Dokus über die Müllabfuhr, Menschen als "Trash", sogenannte Schundliteratur und den ganzen Staub, der unser Leben begleitet und immer wieder neu entsteht. Die individuellen Projekte werden in einer Projektwerkstatt am Ende des Kurses vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Teil der Lehrveranstaltung ist eine abfallwirtschaftliche Exkursion, die von der Magistratsabteilung 48 der Stadt Wien durchgeführt wird (keine Kosten; Termin siehe oben; Teilnahme verpflichtend).

Die Lehrveranstaltung findet im Austausch mit dem Seminar „Trash: Mist, Müll, Abfall und andere Entsorgungen“ am Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Transkulturelle Studien, an der Universität für angewandte Kunst Wien statt (Leitung: Nanna Heidenreich, Viktoria Metschl).

Hinweis: In dieser Lehrveranstaltung nehmen wir besonders Rücksicht auf Personen, die sich vor einer Corona-Infektion schützen wollen oder müssen. Daher gilt unabhängig von ggf. abweichenden Regeln mindestens die durchgehende Pflicht zum Tragen einer medizinischen Atemmaske.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Vereinbarung einer individuellen Projektbesprechung in der Sprechstunde bis spätestens 13.12. ; Lese- und Schreibaufgaben zur Vorbereitung (unbeurteilt; im Verlauf der Vorlesungszeit zu erbringen); Abstract des eigenen Forschungsprojekts von einer Seite Länge (40%, bis 07.01.); Peer-Feedback/Präsentation im Rahmen des Projektkolloquiums (unbeurteilt); Aufsatz im Umfang von 25.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen, Abweichung max. 20%) (60%; bis 30.03.)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Fristgemäße Erbringung sämtlicher unbeurteilten Aufgaben und positive Absolvierung aller beurteilten Einzelleistungen. Bewertungskriterien siehe Moodle. Es gelten die Beurteilungskriterien im "Handbuch wissenschaftliches Arbeiten in der Theater-, Film- und Medienwissenschaft"

Prüfungsstoff

In der Lehrveranstaltung vermittelte Kompetenzen und Fähigkeiten

Literatur

Literatur wird in Moodle bereitgestellt

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 31.08.2022 11:48