Universität Wien

170623 SE MA 1.3. "Diskurse und Methoden" (2023S)

Klassenpolitiken

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Neben den wöchentlichen Terminen sind Teil der Lehrveranstaltung:

1. Einzelgespräch zur Festlegung der individuellen Lernziele (Einzeltermine via Zoom; 15 Minuten Dauer; Anmeldung erfolgt im Kurs, Termine am 14.03. zwischen 09:00 und 16:00 Uhr nach Wahl)
2. Projektkolloquium am Samstag, 10.06.2023, 15:30 - 18:30 Uhr
3. Abschlussgespräch (Einzeltermine via Zoom; 15 Minuten Dauer; Anmeldung erfolgt im Kurs, Termine am 27.06. ganztägig nach Wahl)

Die Termine der Lehrveranstaltung selbst sind wie folgt:

Dienstag 07.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 21.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 28.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 18.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 25.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 09.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 16.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 23.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Dienstag 06.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Samstag 10.06. 15:30 - 18:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Cultural Studies sind angetreten, 'class', 'race' und 'gender' zu analysieren – und zwar, um die Identitätspolitiken, die sich an diese Kategorien knüpfen, zu verändern und abzuschaffen. Doch während Fragen nach 'race' und 'gender' zu einer enormen Theorieproduktion geführt haben, die für Antirassismus, gegen die Normsetzung von 'weiß' oder gegen biologistische und andere reduktionistische Vorstellungen von Geschlecht wirksam geworden ist, lässt sich dasselbe über 'Klasse' leider kaum sagen. Der Begriff erscheint wie aus einer anderen Zeit. Und irgendwie – zumindest für die meisten Texte der deutschsprachigen Medien- und Kulturtheorie – scheint er auch kein Thema. Oder doch? Ist vielleicht die seltsame Abwesenheit des Begriffes 'Klasse' in vielen der Texte, die wir im Studium lesen und behandeln, selber eine Form der Klassenproduktion?

Unser Seminar wird sich mit der oft implizit verlaufenden Herstellung und Bedeutung der Kategorie 'Klasse' in der Gegenwart befassen. Wir untersuchen, wie Klassenverhältnisse die Produktion und Rezeption von Kultur bestimmen, und welche Rolle Klasse bei der Schaffung von kulturellen Identitäten und sozialen Hierarchien spielen. Außerdem werden wir die politischen und ökonomischen Interessen untersuchen, die hinter der kulturellen Produktion und Rezeption von Klasse stehen. Denn Klassenverhältnisse erweisen als komplexe Beziehung von materiellen und symbolischen Einflussgrößen: Klassenzuschreibungen, so die These des Seminars, sind Ausdruck sozialer, kultureller, politischer und ökonomischer Unterschiede zugleich.

In der Lehrveranstaltung fragen wir danach, was die Kategorie Klasse 'ist', wie sie hergestellt wird, wie soziale Ungleichheit als 'plausibel', 'natürlich' und 'gerecht' verfertigt wird – und was Medien damit zu tun haben. Es wird um Bildung, Silvesterböller, (un-)soziale Medien, Museumsbesuche, Familiarität, Kleidung, Klimakrise und Wohnen gehen. Und um die Uni als ganz eigenen Ort der Klassenproduktion. Und uns mittendrin drin.

Im Kurs lesen wir ausgewählte Texte in deutscher und englischer Sprache. Es gibt keine Referate; in den einzelnen Sitzungen steht vor allem die Diskussion und Analyse in Kleingruppen und im Plenum im Vordergrund. Zur wöchentlichen Vorbereitung dienen kleine Schreibübungen und Vorbereitungsaufgaben; zudem entwickeln Sie parallel zur gemeinsamen Arbeit ein individuelles Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse Sie in einem Projektkolloquium am Semesterende vorstellen werden und das in einen Aufsatz, der nach dem Ende der Lehrveranstaltung verfasst wird, mündet.

Als Teilnehmer_in in diesem Kurs sollten Sie bereit sein, über die eigene Verstrickung in Klassenverhältnisse, über Herkunft und die eigenen Privillegien (oder deren Fehlen) reflektieren zu wollen. Dafür werden wir in unserem Kurs gemeinsam die Regeln eines geschützten Miteinanders erarbeiten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Durchführung einer individuellen Projektbesprechung in der Sprechstunde bis spätestens 26.05. ; Lese- und Schreibaufgaben zur Vorbereitung (unbeurteilt; im Verlauf der Vorlesungszeit zu erbringen); Abstract des eigenen Forschungsprojekts von einer Seite Länge (40%, bis 04.06.); Peer-Feedback/Präsentation im Rahmen des Projektkolloquiums (unbeurteilt); Aufsatz im Umfang von 25.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen, Abweichung max. 20%) (60%; bis 30.08.)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Fristgemäße Erbringung sämtlicher unbeurteilten Aufgaben und positive Absolvierung aller beurteilten Einzelleistungen. Bewertungskriterien siehe Moodle. Es gelten die Beurteilungskriterien im "Handbuch wissenschaftliches Arbeiten in der Theater-, Film- und Medienwissenschaft"

Prüfungsstoff

In der Lehrveranstaltung vermittelte Kompetenzen und Fähigkeiten

Literatur

Sämtliche Literatur wird via Moodle bereitgestellt

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: So 07.05.2023 15:07