170650 SE MA (T) 2.1. "Ästhetik und Poetik" (2016S)
Kino und Überwachung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 16.02.2016 09:00 bis Mi 02.03.2016 23:59
- Abmeldung bis Fr 18.03.2016 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Sonntag 17.04. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Freitag 06.05. 13:15 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Samstag 07.05. 11:30 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Sonntag 08.05. 11:30 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Freitag 24.06. 13:15 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen; Text- und/oder Filmexpertise oder Sitzungsmoderation (25%); Beitrag für ein seminarinternes Glossar zu Kino und Überwachung (25%); schriftliche Filmanalyse(n) (50%).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Das Seminar wird zentrale Grundbegriffe von Theorien der Überwachung mit zentralen Konzepten der Filmtheorie vermitteln und vice versa und damit die Kenntnisse in medien- und kulturwissenschaftlichen Methoden der Filmanalyse vertiefen; es wird weiterhin den Beitrag des Kinos für eine Epistemologie und die politische Ästhetik von Überwachung herausarbeiten.
Sehr gute Englischkenntnisse sind unbedingt erforderlich.
Sehr gute Englischkenntnisse sind unbedingt erforderlich.
Prüfungsstoff
Einführungsvortrag; intensive Vorbereitung der Seminarliteratur und -filme; eigenständige Filmanalysen auf der Basis der Seminarliteratur.
Literatur
Ein Reader wird über moodle bereitgestellt.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
092: § 5(1)
Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21
Die Emergenz und Verbreitung von Technologien audiovisueller Überwachung im 20. Jahrhundert haben das Kino nicht nur begleitet, sie kommunizierten auch immer mit seiner Technik und Ästhetik, haben sie stets heimgesucht, als Bilder und Töne einer anderen Ordnung, als ihr anderes, aber auch als narratives Mittel, das in die Struktur filmischer Erzählweisen selbst eingewandert ist.
Insbesondere das Dispositiv des Closed Circuit TV, seine Vorläufer und digitalen Nachfolger haben die Bild- und Tonsphären des Kinos herausgefordert und ihnen zugleich ein audiovisuelles Repertoire geliefert, das immer noch Bild- und Tonforschungen, Remediationen und Operationen der Bildunterscheidung anstößt und ermöglicht.
Diese Epoche des CCTV scheint inzwischen fast bereits historisch zu sein, so wie jene des photochemischen Films selbst, aber während die Dataveillance der Gegenwart das Kino und seine Repräsentationsökonomien vor neue Herausforderungen stellen, sind die alten audiovisuellen Überwachungssysteme immer noch Teil des kulturellen und sozialen Imaginären. Während die feeds der Satelliten und Drohnen gleichzeitig allgegenwärtig sind und stets autonomer werden, stellen Kino und auch Videokunst immer noch die privilegierten Orte dar, an denen ihre Logiken und Logistiken und die Epistemologie ihrer "Bilder" untersucht oder verhandelbar werden.
Das Seminar wird in die Beziehung von Kino und Überwachung einführen und seine Geschichte und Theorien diskutieren. Im Zentrum werden einige zentrale Repräsentationen und Operationen von audiovisueller Überwachung im Kino stehen, anhand derer zentrale Begriffe einer Filmtheorie der Überwachung (wie Panoptismus und Synopticon, liquid surveillance und data mining, Voyeurismus und Scopophilie, Synchronisation und suture) diskutiert, unterschiedliche filmische "Regime von surveillant narration" (Thomas Y. Levin) analysiert und audiovisuelle Überwachung als Autoreflexionsmodus des Kinos, seiner Blickstrukturen, Raumkonstruktionen, Zeitlichkeit und Subjektivitäten in den Blick genommen werden sollen. Erarbeitet wird dies über die Analyse von Filmsequenzen vor dem Hintergrund ausgewählter Beispielanalysen und mit zentralen Begriffen der Diskursanalyse, der psychoanalytischen Filmtheorie, der Semiotik und Dekonstruktion.Diskutiert werden Filme von Fritz Lang, Alfred Hitchcock, Francis Ford Coppola, Brian De Palma, Tony Scott, Michael Haneke, Christian Petzold und Harun Farocki; Texte u.a. von Michel Chion, Gilles Deleuze, Michel Foucault, Thomas Y. Levin, Garrett Stewart und Catherine Zimmer.