170662 SE MA (T) 2.2. "Zirkulationen des Politischen" (2014W)
Anatomiekunst und Performance Kunst
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 17.09.2014 09:00 bis Mi 01.10.2014 23:59
- Abmeldung bis Fr 17.10.2014 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 14.10. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 21.10. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 28.10. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 04.11. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 11.11. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 18.11. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 25.11. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 02.12. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 09.12. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 16.12. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 13.01. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 20.01. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Dienstag 27.01. 15:00 - 16:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Kunst des Fragments, des Bruchstückhaften, der Zerstückelung des KörpersAlle Mythologien erzählen vom Zustand der Welt und des in Elemente zerborstenen meschlichen oder gesellschaftlichen Körpers: die unendliche Zerbrechlichkeit des Lebens. Das Fragment setzt eine Vollständigkeit, eine Ganzheit voraus. Das Fragment konzentriert die Wahrnehmung auf das was übrig bleibt, oder auf das, was fehlt. Der Torso, die Ruine, das Textbruchstück verweigert die Totalität, verweist auf die verlorene Ganzheit. Adorno sieht im Fragment eine Störung. Die Trümmer, die Reliquien, die Relikte tragen aber auch zur Errettung der Festkröper bei, so wird das Zerschlagen, das Fragmentieren zu einer konservierenden Operation. Die Methode des Zerschneidens, Fragmentieren, Tranchierens, Zerstückelns, Zerteilens hinterläßt Spuren. Nietzsche rühmte sich mit dem Hammer zu philosophieren. Platon spricht vom Tranchiermesser, das der Küchenmeister an der richtigen Stelle ansetzen müsse, wie das Messer, um die Gedanken und Ideen auseinander zu nehmen. Reliquien als Fragmente des heiligen Körpers, Fußabdrücke, Kratzspuren, Gipsmasken, Votivbilder aus Wachs, Totenkasen, Abgüsse anatomischer Präparate sind Fragmente des Körpers, thematisieren die Differenz zwischen Abdruck und Nachahmung. Der Abdruck schließt die Distanz zum Gegenstand aus, da sein Verfahren auf der unmittelbaren Berührung liegt, ein Kontakt hat stattgefunden, jedoch mit welchen ursprünglichen Objekt? Das Unbehagen der Repräsentation, das Problem der Spur, die Abwesenheit des Ganzen im Abdruck Nähe und zugleich Distanz zum dargestellten Objekt sind nur einige Fragestellungen. Das Fragment des Körpers im Abdruck soll als Methode, als künstlerische Strategie und zugleich als Theoriebasis von Nachahmung und Abdruck, von Berührung und Wahrnehmung diskutiert werden. Medizinische Abbildungen und bildgebende Verfahren sollen als Teil künstlerischer Prozesse verstanden werden. Der Blick in den Innenraum des Körpers macht Unsichtbares sichtbar. Mit der bildlichen Vorstellung des Menschen durch die Anatomen werden ästhetische Kriterien maßgeblich mitbestimmend. Als Referenzwerk kann Andreas Vesals "Anatomia" gelten. Bruce Naumans "Wax Impressions of the Knees of Five Famous Artists" (1966), Yves Kleins Anthropometrien (Körperabdrucke), Wolf Vostells Collagen und seine "Nackte Beton Maja", Schlingensiefs Verwendung des eigenen Röntgenbildes in seinen künstlerischen Situationen seien beispielhaft genannt.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Arbeitsgruppen, mündliche Arbeits/Werkstattberichte, schriftliche Seminararbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Konvergenz medizingeschichtlicher, wissenschaftsgeschichtlicher und künstlerischer Diskurse
vom medizinischen Akt zur künstlerischen Aktion
vom medizinischen Akt zur künstlerischen Aktion
Prüfungsstoff
transdisziplinär; Wissenschaftsgeschichte, Medizingeschichte, Performance art, mediatisierte Körper, sezierende Anatomie als Refenrenzpunkt, Bildtechnologien, Wissenschafts-Ready-Made-Situationen.
Literatur
siehe Lernplattform
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
II.2.1. und II.2.2. (T) Theorie- und Forschungsseminar Theaterwissenschaft; 092: § 5(1)
Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19